Dienstag11. November 2025

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IndustrieFedil: Vier neue Verwaltungsrats-Mitglieder für KI, freien Handel und Bürokratieabbau

Industrie / Fedil: Vier neue Verwaltungsrats-Mitglieder für KI, freien Handel und Bürokratieabbau
Präsident Rassel hat die Fedil in Zeiten von Trump und Zöllen mit einem Außenhandelsspezialisten verstärkt Foto: Editpress/Julien Garroy

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Mit vier Wechseln im Verwaltungsrat und den Europawahlen im Rücken sieht sich die Fedil gut aufgestellt. Ein „vernünftiger“ Sozialdialog, Bürokratie-Abbau und Künstliche Intelligenz sollen die unmittelbare Zukunft prägen.

Paul Arend, François Mousel, Frank Thomé und Marc Wengler sind die vier neuen Gesichter im Verwaltungsrat der Fedil. Das hat die Generalversammlung des Luxemburger Industrieverbandes am Donnerstagnachmittag beschlossen. Sie ersetzen Olivier Coekelbergs, Carine Demangeon, Romain Hansen und Paul Meyers im Verwaltungsgremium. Fedil-Präsident Georges Rassel erklärt die Personalwechsel auf einer Pressekonferenz als „Teil der natürlichen Rotation“.

Daneben soll aber auch ein Spezialist in internationalen Handelsbeziehungen den Verband in Zeiten unsicherer geopolitischer und wirtschaftlicher Beziehungen verstärken. „Der Freihandel und Handelsverträge sind vernachlässigt worden“, sagt Rassel. Bei den Freihandelsabkommen CETA und Mercosur zeige sich, dass der Wille bei der breiten Bevölkerung für solche Verträge nicht vorhanden sei oder die Notwendigkeit nicht erkannt werde. „Dabei sehen wir seit Covid, wie wichtig es ist, eine wettbewerbsfähige europäische Wirtschaft zu haben.“

Lieferkettendirektive, Handelszölle – „unsere Mitglieder beschäftigen sich damit, weil sie ihre Produktion und den Verkauf organisieren müssen“, sagt Rassel. Auf der anderen Seite müsse die EU „interne Hürden“ abbauen, um ihre Produktivität zu erhöhen. „Wir wollen die Regierung auf mögliche Inzidenzen aufmerksam machen, die verschiedene Entscheidungen haben.“ Dass die Industrie in Luxemburg, gemessen an der Gesamtwirtschaftsleistung, keine große Bedeutung mehr hat, will Fedil-Direktor René Winkin nicht als Argument gelten lassen. „Die Industrie dient als Multiplikator“, sagt Winkin. Zudem würden die Zahlen aufgrund der Bedeutung des Finanzplatzes etwas verwässert werden. „Unsere Ambition ist sicherlich, die europäischen Anstrengungen zum Erhalt der Industrie in Europa zu unterstützen.“

Des Weiteren will sich die Fedil für eine starke Strategie in Sachen Künstliche Intelligenz einsetzen. „Dafür braucht es Datenzentren, wofür wiederum Bauland und nachhaltige Energie gebraucht wird“, sagt Rassel. Wichtig ist auch die Rolle der Regulatoren. „Was ist deren Grundhaltung und wie wird reguliert?“, fragt sich Rassel.

„Aggressivität“ der Gewerkschaften

Zum Sozialdialog angesichts der anstehenden arbeitsrechtlichen und wirtschaftlichen Reformen ist Rassel „erschrocken, wie aggressiv die Gewerkschaften in die Diskussionen gegangen sind“. Als Fedil werde man zu inhaltlichen Fragen von der UEL vertreten und werde deswegen keine weiteren Aussagen tätigen.„Wir brauchen einen vernünftigen Sozialdialog“, sagt Rassel. „Wir wissen, was im Koalitionsabkommen steht, und hoffen, dass wir da zusammenfinden.“

Auch will die Fedil nach Gründen für den steigenden „absentéisme“ suchen. Besonders bei Langzeiterkrankungen sieht sie Verbesserungspotenzial. Auffällig sei vor allem der starke Anstieg der Abwesenheiten an Montage. „Wir wollen einen Policy-Mix und Kontrollen in den Nachbarländern“, sagt Winkin. „Dann müssen wir uns auch nicht ,wéi de Geck un de Bengel‘ an die Forderung eines Karenztages im Krankheitsfall halten.“ Die Corona-Pandemie sieht die Fedil als einen Grund, für den starken Anstieg im Vergleich zu 2019. „In der Covid-Pandemie hat sich die Einstellung zur Arbeit sicherlich geändert“, beobachtet Winkin. Letztlich müsse man aber sektorspezifisch nach Ursachen suchen. Den langen und zeitintensiven Arbeitsweg von Grenzgängern nennt er als weiteren möglichen Grund. „Wir müssen das Problem lösen und gemeinsam mit den Gewerkschaften angehen“, so der Fedil-Direktor. „Das drückt die Stimmung in den Unternehmen.“

Grober J-P.
24. April 2025 - 22.02

Der von Deutschen Ausgemusterten zum Präsidenten, wann war das denn? Muss geschlafen haben!
Bitte um Nachhilfe.