Mittwoch5. November 2025

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LandwirtschaftMehr Bauern für mehr Sicherheit: EU-Kommissar Christophe Hansen teilt seine Visionen

Landwirtschaft / Mehr Bauern für mehr Sicherheit: EU-Kommissar Christophe Hansen teilt seine Visionen
Will den Beruf Landwirt attraktiver machen für junge Menschen: der luxemburgische EU-Kommissar Christophe Hansen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Heimspiel für den EU-Landwirtschaftskommissar: Christophe Hansen ist zu Besuch in der Chamber, um über die Pläne der neuen Kommission für das Jahr 2025 zu sprechen.

Gegenüber den Abgeordneten spricht Hansen von schwierigen Zeiten: „Wir haben einen Krieg in der Ukraine, einen Anstieg des globalen Wettbewerbs und Strafzölle auf europäische Produkte. Und wir dürfen die Auswirkungen des Klimawandels nicht unterschätzen, wie uns die Überschwemmungen in Valencia kürzlich wieder vor Augen geführt haben.“ Am Montagmorgen ist der luxemburgische EU-Kommissar Christophe Hansen im Parlament zu Gast, um das Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für 2025 vorzustellen – und um seine Vision für Landwirtschaft und Ernährung zu präsentieren.

Zu dieser Vision zählt auch, den Beruf des Landwirts für eine jüngere Zielgruppe wieder attraktiver zu machen.
Hansen will Konditionen schaffen, damit wieder mehr junge Leute den Beruf ergreifen. Aktuell seien weniger als zwölf Prozent der Landwirte in der EU jünger als 40 Jahre, so der Kommissar, das Durchschnittsalter liege bei 57 Jahren. Er habe als erster Kommissar der neuen Kommission von der Leyen II bereits zwei Gesetzesvorschläge zu diesem Thema vorgelegt, sagt Hansen nach dem Austausch im Foyer der Chamber gegenüber der Presse. Einer dieser Entwürfe sieht schriftliche Verträge zwischen Produzenten und Käufern vor, damit Bauern nicht systematisch unter den Produktionspreisen verkaufen müssen. Zudem wolle die Kommission weiterhin Produzentenorganisationen unterstützen, weil diese den Bauern bessere Verhandlungsposition gegenüber Supermärkten und der weiterverarbeitenden Industrie verschaffen.

Bürokratie abbauen, Produktivität erhöhen

Der Nachwuchs für die europäische Landwirtschaft hängt direkt mit einem weiteren wichtigen Thema für die Kommission zusammen: die Lebensmittelsicherheit in der EU. Je weniger Bauern in Europa produzieren, desto größer ist die Abhängigkeit von Drittländern. „Das ist in diesen Zeiten sehr gefährlich“, sagt Hansen. So könnten beispielsweise Sanktionen gegen Russland Auswirkungen auf den europäischen Düngemittelpreis haben. Der Kommissar erwähnt auch die „Handelsspannungen“ mit den USA. „Die müssen wir so schnell wie möglich ausbügeln“, sagt Hansen. „Dabei gewinnen weder unsere Unternehmen noch unsere Verbraucher – das gilt für beide Seiten des Atlantiks.“

Angesichts dieser geopolitischen Herausforderungen bekräftigt Hansen, dass er insbesondere auf die Vereinfachung der Verwaltung setzen wolle. Generell gehe es darum, so der EU-Kommissar, die Produktivität der Landwirtschaft zu erhöhen – und kündigt zwei bürokratische Vereinfachungen an, die noch in diesem Jahr kommen sollen. „Hinter dem Computer verdient man kein Geld“, so Hansen. Der Abbau von Bürokratie hingegen soll Innovationen fördern und Arbeitsplätze schaffen.

Gegenüber den Parlamentariern drückt Hansen seine Solidarität mit den Bauern aus: „Ich verstehe, dass die Landwirte auf die Straße gegangen sind.“ Niedrige Preise für ihre Produkte hatten im vergangenen Jahr Bauern in ganz Europa zum Protest gebracht. Um Landwirte in Zukunft finanziell besser absichern zu können, will Hansen zusammen mit Nadia Calviño, Präsidentin der Europäischen Investitionsbank, ein Drei-Milliarden-Paket auf den Weg bringen, in Form von Krediten zu günstigen Konditionen.

Rübli
1. April 2025 - 17.20

Viel geredet aber dieser Politbonz glaubts selber nicht,
alles warme Luft.