Die Zeit beginnt für den 30-jährigen Wout van Aert zu drängen, da er in Harelbeke auf seinen großen Rivalen, den Niederländer Mathieu van der Poel, treffen wird. Die Jahre vergehen und der belgische Radprofi hat weder die Flandern-Rundfahrt noch Paris-Roubaix gewonnen, zwei Monumente, die seinen Qualitäten am besten entsprechen und die ihn nicht loslassen.
Der Kapitän von Visma-Lease a Bike hat seine Wintervorbereitung somit grundlegend verändert, um mit maximaler Frische bei der Ronde am 6. April und in der „Hölle des Nordens“ eine Woche später zu starten. Somit hat er seine Cyclocross-Saison auf nur sechs Veranstaltungen reduziert. Beim Jahresbeginn auf der Straße kam er auf gerade einmal drei Eintagesrennen, bei denen er nicht ins Gewicht fiel (u.a. ein 11. Platz bei Het Nieuwsblad Anfang März), und die Algarve-Rundfahrt als einziges Etappenrennen. Den Rest der Zeit verbrachte Van Aert in Spanien, wo er hart trainierte, während sich seine Rivalen Mathieu van der Poel und Tadej Pogacar vor einer Woche ein beeindruckendes Duell lieferten.
War es die richtige Entscheidung? Eine erste Antwort wird es am Freitag in der Region Harelbeke geben, bei einem Rennen, das mit der Flandern-Rundfahrt vergleichbar ist und mehrere Schwierigkeiten aufweist, auch wenn die Strecke in umgekehrter Richtung als die Ronde verläuft.
Ohne Tadej Pogacar
Hier kann sich Van Aert mit seinem ewigen Rivalen Mathieu van der Poel messen, der sich auf dem Höhepunkt seines Könnens befindet und am Dienstag eine vierstündige Ausfahrt und knapp 130 Kilometer mit einem Durchschnitt von etwa 32 km/h auf Schotterwegen in der Region Antwerpen absolvierte.
Damit ist der Niederländer der logische Favorit auf seine eigene Nachfolge, während Van Aert die E3 in den Jahren 2022 und 2023 gewonnen hatte. Die beiden werden hier jedoch nicht auf Tadej Pogacar treffen, da der Slowene sein Programm geändert und beschlossen hat, Mitte April an Paris-Roubaix teilzunehmen. Kein E3 und kein Gent-Wevelgem also für den Weltmeister, sehr zum Leidwesen der Veranstalter.
Aus luxemburgischer Sicht werden die Augen am Freitag auf Alex Kirsch (Lidl-Trek) und Bob Jungels (Ineos-Grenadiers) gerichtet sein.
Katalonien-Rundfahrt: Roglic siegt und sichert sich Gesamtführung
Auf der vierten Etappe der Katalonien-Rundfahrt hat Favorit Primoz Roglic (Red Bull-Bora-hansgrohe) zugeschlagen und sich den Tagessieg auf dem 188,7 Kilometer langen Teilabschnitt hin zur Bergankunft am Montserrat-Kloster geholt. Der Slowene verwies den bisherigen Gesamtführenden Juan Ayuso (UAE Team Emirates-XRG) im Sprint auf den zweiten Platz. Michel Ries (Arkéa-B&B Hotels) kam auf der schwierigen Etappe an Position 39 ins Ziel, mit einem Rückstand von gerade einmal 2:44 Minuten auf Roglic. Mats Wenzel (Equipo Kern Pharma) kam derweil auf Rang 120 mit einem Rückstand von 20:21 Minuten an.
In der Gesamtwertung löst Roglic mit seinem Etappensieg Ayuso ab. Hier belegt Ries derzeit den 36. Rang, auf 8:16 Minuten. Wenzel musste unterdessen 20 Ränge abgeben und belegt mit einem Rückstand von 36:24 Minuten Position 86.
Die 104. Volta Ciclista a Catalunya führt bis Sonntag über sieben Etappen und 1.188 Kilometer nach Barcelona. Die fünfte Etappe am Freitag führt über 172 km von Paüls nach Amposta und ist wieder etwas für Ausreißer. (SID/J.Z.)
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