Seit dem Amtsantritt von Präsident Trump am 20. Januar hat die US-Regierung mehrere protektionistische Maßnahmen angekündigt und zum Teil bereits umgesetzt. Im Fokus steht die Erhöhung von Zöllen auf Waren wie Stahl und Aluminium, vor allem gegenüber China, Mexiko, Kanada und der EU. Ziel ist es, die heimische Produktion zu stärken und das Handelsdefizit der USA zu senken.
Diese Politik birgt laut Statec Risiken – auch für Luxemburg: Länder, die von den Zöllen betroffen sind, reagieren oft mit Gegenmaßnahmen. Studien zeigen, dass solche Handelskonflikte das weltweite Wachstum dämpfen und die Inflation anheizen können. Laut OECD wird das globale Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren leicht zurückgehen: von 3,2 Prozent im Jahr 2024 auf 3,0 Prozent im Jahr 2026.
US-Nachfrage beeinflusst Luxemburg indirekt
Für Luxemburg sind die USA wirtschaftlich nur ein mittelgroßer Partner. Rund 3 Prozent der luxemburgischen Warenexporte gehen in die Vereinigten Staaten, vor allem Metall- sowie Textilprodukte. Der Export von Luxemburger Stahlprodukten könnte unter den Aluminium- und Stahlzöllen von Trump direkt leiden. Bei Dienstleistungen machen die USA etwa 4 bis 5 Prozent der luxemburgischen Exporte aus – gleichmäßig verteilt auf Finanz- und Nicht-Finanzdienstleistungen.
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Dennoch könnten indirekte Folgen spürbar sein. Wenn die US-Nachfrage in Europa sinkt, trifft das auch Luxemburg. Besonders gefährdet sind deutsche Exporte – etwa Autos – die unter verstärkten US-Zöllen leiden könnten. Deutschland ist Luxemburgs wichtigster Handelspartner. Zudem reagieren Finanzmärkte empfindlich auf politische Unsicherheiten – ein weiterer möglicher Übertragungsweg.
Luxemburgs direkte wirtschaftliche Abhängigkeit von den USA ist begrenzt. Doch das Großherzogtum bleibt eingebettet in ein globales Netzwerk – und das gerät zunehmend ins Wanken.
De Maart
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