Montag3. November 2025

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TourismusDie Mosel im Wandel der Zeit: weniger Wanderer, Boom bei geführten Touren und Radfahrern

Tourismus / Die Mosel im Wandel der Zeit: weniger Wanderer, Boom bei geführten Touren und Radfahrern
Das Fahrrad erobert die Weinberge an der Luxemburger Mosel Foto: Guido Romaschewsky

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Wandern scheint an der Mosel an Reiz zu verlieren, Radfahren und geführte Touren dagegen boomen. Warum? Und wie reagiert das Tourismusbüro? Ein Blick auf Zahlen, Trends und Geburtstagsfeiern in der Region.

Das Wandern scheint nicht mehr jedermanns Lust zu sein – zumindest nicht an der Luxemburger Mosel. Die Zahl der Besucher auf den Premiumwanderwegen, den sogenannten Traumschleifen, ist laut dem regionalen Tourismusbüro (ORT) „Visit Moselle“ in den vergangenen Jahren deutlich gesunken: von fast 19.000 im Jahr 2022 auf rund 18.750 im Jahr 2023 und schließlich auf nur noch 10.790 im Jahr 2024. Auch wenn diese Zahlen nicht repräsentativ sind, deuten sie möglicherweise einen Trend an.

Das ORT sieht verschiedene mögliche Ursachen für diese Entwicklung. Die Freizeitvorlieben könnten sich verändert haben und Menschen würden nach neuen Aktivitäten suchen, sei es in der Natur oder anderswo. Das Fahrradfahren erfreue sich seit Jahren schon wachsender Beliebtheit. Zudem könnte das Wanderangebot in den Nachbarregionen Gäste aus Luxemburg abziehen.

Interesse an geführten Touren

Um dem entgegenzuwirken, setzt das ORT verstärkt auf Social-Media-Kampagnen, Messeauftritte und Fachpublikationen, um das Wandern an der Mosel attraktiv(er) darzustellen. Die Traumschleifen, darunter „Manternacher Fiels“, „Wein- und Naturpfad Palmberg“ und „Schengen grenzenlos“, sowie die übrigen Wanderwege der Region bieten jedenfalls nach wie vor einzigartige Naturerlebnisse.

Die Neugierde, die Region zu entdecken, zeige sich auch am wachsenden Interesse an geführten Touren. Dieses Jahr würde das Angebot auch im Zeichen der LUGA (Luxemburger Gartenschau) stehen, etwa mit einer Kräuterwanderung auf dem Palmberg im Mai oder einem Quiz mit Picknick auf dem Markusberg im September. Bei allen Aktivitäten würden auch die Winzer und Brenner nicht vergessen. Für letztere ist dieses Jahr sogar eine besondere Kampagne geplant.

Auch der Bedarf an Guides sei mit der Nachfrage nach geführten Touren gestiegen, insbesondere durch Flusskreuzfahrtschiffe, die in Remich anlegen, sowie durch Vereinsausflüge und Teambuilding-Aktivitäten. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, hat das ORT im vergangenen Jahr eine regionale Ausbildung für neue Guides angeboten. Die ersten Absolventen sind bereits im Dienst, müssen jedoch noch die nationale Prüfung ablegen, um offiziell als „Guide touristique“ anerkannt zu werden.

Apropos Fahrradaktivitäten. Beim „Vëlosummer“ 2023 radelten landesweit 24.000 Menschen mit – 2024 waren es bereits 31.300. Diesen Erfolg wolle man auch in den kommenden Jahren weiter ausbauen, unter anderem durch eine bessere Vernetzung und Beschilderung der nationalen Radwege. Dass das Fahrrad immer gefragter ist, zeigt auch die hohe Nachfrage bei den RentaBike-Stationen entlang der Mosel.

Schengen und andere Jubiläen

Die sozialen Medien würden wohl eine immer größere Rolle in der touristischen Vermarktung der Moselregion spielen. Dennoch, so betonten die Verantwortlichen des ORT jüngst bei ihrer Generalversammlung, setze man weiterhin auch auf klassische Printprodukte, um ein möglichst breites Publikum zu erreichen.

Großveranstaltungen bleiben ein wichtiger Pfeiler für die Vermarktung der Moselregion. In diesem Jahr steht besonders das 40. Jubiläum des Abkommens von Schengen im Mittelpunkt, ein Ereignis von nationaler, vor allem aber von groß-regionaler Bedeutung. Die Wiedereröffnung des Europamuseums sowie die Rückkehr des historischen Passagierschiffs „Marie-Astrid“ dürfte eine perfekte Gelegenheit sein, die Aufmerksamkeit von Touristen aus nah und fern auf die Moselregion zu lenken.

Nina Maas wird übrigens neue Leiterin des ORT „Visit Moselle“, das nächstes Jahr den 15. Geburtstag feiert. Jubiläum feiern 2025 auch „Erliefnis Baggerweiher“, die Traumschleifen, der Kulturhuef sowie das „Maacher Drauwen a Wäifest“.

visitmoselle.lu