Montag27. Oktober 2025

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KommentarParkplätze auf dem Servierteller: Die Tiefgarage beim „Rousegäertchen“ ist wieder offen

Kommentar / Parkplätze auf dem Servierteller: Die Tiefgarage beim „Rousegäertchen“ ist wieder offen
360 neue Parkplätze für Fahrzeuge und 32 für Räder gibt es im wiedereröffneten „Parking des Martyrs“ Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Es ist hell, bietet genügend Stellplätze und ausreichend Raum zum Ein- und Aussteigen: das neue „Parking des Martyrs“ beim „Rousegäertchen“. Nach einem Brand vor fünfeinhalb Jahren wurde die Tiefgarage am Montag wiedereröffnet. Einige Gäste meinten bei der offiziellen Einweihung am Montagmorgen, dass alles sehr „schön“ geworden ist. Und ja: Schön ist es. Gut ist das aber nicht. 

Denn wer sich in dem neuen Parkhaus umsieht, wird sich fragen: „Warum noch mit dem Bus oder dem Zug in die Stadt fahren?“ Das Auto bleibt für viele die bequemere Wahl – erst recht mit der nun wiedereröffneten Tiefgarage am „Rousegäertchen“ inklusive zwei Stunden kostenloser Parkzeit bis Jahresende und mit dem modernisierten Parkhaus unter dem „Knuedler“. Die neuen Parkings laden förmlich dazu ein, mit dem Auto nach Luxemburg-Stadt zu kommen. Neue Anreize zur Nutzung des öffentlichen Transports schaffen DP und CSV am „Knuedler“ nicht.

Das ist ein Problem. Denn das Straßennetz der Hauptstadt ist am Limit, wie Mobilitätsschöffe Patrick Goldschmidt (DP) im März 2024 bei der Präsentation des neuen Mobilitätsplans warnte. Analysen hatten gezeigt, dass die Kapazitäten der Straßen ausgeschöpft sind. Damit der Verkehr auch in zehn Jahren noch reibungslos laufen könne, müsse der öffentliche Transport Vorrang haben. Parkplätze dürften vor allem Gästen der Hauptstadt laut Goldschmidt „nicht mehr wie auf dem Servierteller“ präsentiert werden.

Genau das geschieht aber mit dem wiedereröffneten „Parking des Martyrs“: Mit 360 Stellplätzen für Fahrzeuge und nur 32 für Fahrräder setzt die Stadt weiter auf den motorisierten Individualverkehr. Dabei sollte neben dem öffentlichen Transport auch die sanfte Mobilität eine große Rolle spielen, so zumindest die Ankündigung vor einem Jahr. Bei der besagten Pressekonferenz hieß es, das Rad habe das Potenzial als echte Alternative zum Auto. Davon merkt man – trotz schicker Fahrradreparaturstation in dem neuen Parkhaus – nichts. Stattdessen hat in der Hauptstadt nach wie vor das Auto Vorfahrt. 


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Leila
17. März 2025 - 19.10

Ganz in Weiß... ! Ich bin überwältigt!