„Das Leben steckt voller Überraschungen: Ich hätte nicht gedacht, dass ich dieses Parkhaus zweimal eröffnen würde“, scherzte die hauptstädtische Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) am Montagmorgen bei der offiziellen Einweihung des neuen Parkhauses „Martyrs“. In den frühen 1980er-Jahren war die Tiefgarage am „Rousegäertchen“ erstmals eröffnet worden. Doch nach einem Fahrzeugbrand am 9. September 2019, bei dem vier weitere Autos in Flammen aufgingen, musste sie renoviert werden. Die Stadt nutzte die Gelegenheit für eine umfassende Modernisierung. Rund fünfeinhalb Jahre war das Parkhaus geschlossen.
Seit Montag, 14 Uhr, stehen im Bahnhofsviertel nun aber wieder 360 Parkplätze auf drei Etagen zur Verfügung. Insgesamt 60 sind für Personen mit Abonnements reserviert, die in der Umgebung arbeiten oder leben. Die Stellplätze sind mindestens 2,50 Meter breit, die maximale Fahrzeughöhe beträgt 1,95 Meter. Einst gab es am „Rousegäertchen“ 447 Parkplätze. „Diese Zahl ist gesunken, weil die Parkplätze verbreitert wurden – wegen allgemein größerer Autos und geltender Sicherheitsbestimmungen“, erklärte der Erste Schöffe der Stadt Luxemburg, Maurice Bauer (CSV).
Neu sind zwölf Parkplätze für Elektroautos, zwölf für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, neun für Frauen und 32 zum Abstellen von Rädern. Zudem gibt es eine Fahrradreparaturstation. Zwei neue Aufzüge verbinden die drei Etagen des rund um die Uhr geöffneten Parkhauses. In der Tiefgarage – die nur von Personen mit Parkticket betreten werden kann – stehen zudem Toiletten zur Verfügung. Wer kein Abo hat, gelangt mit dem Auto über den in der rue du Plébiscite gelegenen Eingang gleich gegenüber der „Zithaklinik“ in das videoüberwachte Parkhaus. Beim Eintritt wird das Nummernschild automatisch erfasst.
Positives Feedback
Eine Sprinkleranlage und ein Brandmeldesystem sollen künftig Brände verhindern. Mehr als 28,5 Millionen Euro haben die Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten gekostet – ursprünglich waren 22,5 Millionen geplant. „Es hatte seinen Preis, aber dieses Geld ist gut angelegt“, sagte Lydie Polfer und erklärte, dass die Umsetzung des Projektes durch die Pandemie teurer geworden sei und länger gedauert habe. Aber, so die Bürgermeisterin: „Für das Viertel ist das eine gute Nachricht.“ Die Stadt habe bereits positives Feedback von der nahegelegenen „Zithaklinik“ erhalten.
Gerüchte um brennendes Elektroauto
Nachdem am 9. September 2019 im Parking „Martyrs“ beim hauptstädtischen „Rousegäertchen“ ein Fahrzeug brannte, sollten die Umstände vor Gericht geklärt werden. „Ein vom Gericht angeordnetes Gutachten ist inzwischen abgeschlossen. Es laufen noch Diskussion mit den Versicherungen“, teilte die Pressestelle der Gemeinde dazu auf Nachfrage mit. Die politisch Verantwortlichen der Stadt erklärten bei der Wiedereröffnung des Parkhauses am Montag, dass die Versicherungen des Fahrzeugherstellers, der Besitzerin beziehungsweise des Besitzers des Autos und der Gemeinde darin involviert sind. Die Pressestelle der Stadt unterstreicht, dass kein Gerichtsverfahren läuft, an dem die Gemeinde beteiligt ist. Diese widerspricht auch dem hartnäckigen Gerücht eines brennenden Elektroautos als Brandursache: „Das Feuer ging von einem Fahrzeug mit Verbrennermotor (Diesel) der Marke Maserati aus.“
Auch die ersten Reaktionen bei der Eröffnungen fielen positiv aus. „Schön“ und „freundlich“ lauteten einige der Kommentare der über 50 Anwesenden, die an der Umsetzung des Projektes beteiligt waren. Wer das neue Parkhaus in Zukunft nutzen wird, kann sich bis Ende des Jahres über eine Ermäßigung freuen: Bis zum 31. Dezember sind die ersten zwei Stunden Parkzeit kostenlos. Der Betrag wird laut Stadt Luxemburg automatisch an den Kassenautomaten abgezogen.
Mehr zu diesem Thema:
– Nach über fünf Jahren: Parkhaus am „Rousegäertchen“ soll am 17. März wieder öffnen
– Parkhaus am „Rousegäertchen“: Rund 22,5 Millionen Euro für 362 Parkplätze
– Bahnhofsviertel in Rauch gehüllt: Autobrand in Tiefgarage
De Maart















Wow, no 5 an en halleft Joer. Dât ass ower séier gâng. Chapeau! :-)