Mit Politik nach Gefühl zu mehr Sicherheitsgefühl. So in etwa lässt sich die von der DP-CSV-Mehrheit in der Hauptstadt beschlossene Ausweitung der Videoüberwachung zusammenfassen. 67 neue Kameras sollen den Stadtteil Bonneweg sicherer machen oder zumindest das Sicherheitsgefühl der Bürger stärken – so erklärte es Bürgermeisterin Lydie Polfer (DP) am Montag im Gemeinderat. Doch ob mehr Kameras tatsächlich zu mehr Sicherheit führen oder dies bloß Gefühlsduselei ist, bleibt fraglich.
Dass Videoüberwachung Straftaten verhindert, ist mehr als einmal wissenschaftlich widerlegt worden. Nicht einmal in London, einer der am besten überwachten Städte Europas, konnten Kameras laut einer Studie aus dem Jahr 2012 die Verbrechensrate senken – außer in Parkhäusern, nicht aber im öffentlichen Raum. Auch in Luxemburg gibt es daran Zweifel: Wie aus einer parlamentarischen Antwort von Innenminister Léon Gloden (CSV) und Mobilitätsministerin Yuriko Backes (DP) hervorgeht, hat Luxtram zwar Kameras an Haltestellen installiert – dennoch konnten Diebstähle und gewalttätige Übergriffe nicht verhindert werden.
Selbst die Bewohner des Bahnhofsviertels stehen dem Nutzen der Videoüberwachung skeptisch gegenüber. Wie in einer WhatsApp-Gruppe zur Sicherheit im Bahnhofsviertel zu lesen ist, lassen sich Drogendealer nicht von Überwachungskameras von ihren illegalen Aktivitäten abhalten. Sogar Bürgermeisterin Polfer räumte im Gemeinderat ein, dass die Kameras die Kriminalität nicht beenden werden. Sie sollen aber „die Arbeit der Polizei erleichtern“. Doch auch das ist zu bezweifeln: Bei der letzten Stellungnahme des Schöffenrats im Jahr 2022 stellte sich heraus, dass die damaligen rund 250 Kameras auf dem Stadtgebiet lediglich einmal zur Aufklärung eines Falls beitrugen.
Neben der Gefahr einer bloßen Verlagerung der Kriminalität besteht auch das Risiko eines falschen Sicherheitsgefühls. Sich sicher zu wähnen, ist nicht dasselbe wie tatsächlich in Sicherheit zu sein. Menschen in Gefahrensituationen könnten sich dadurch anders verhalten, was unter Umständen fatale Folgen haben kann – das zeigte das Tageblatt bereits im vergangenen Jahr in Recherchen zur Videoüberwachung der CFL.
Es ist erschreckend, mit welcher Leichtigkeit schwerwiegende Eingriffe in den öffentlichen Raum beschlossen werden, ohne dass sich Politiker auf fundierte Fakten stützen. Videoüberwachung betrifft jeden, der sich im öffentlichen Raum bewegt. Und auch wenn Innenminister Léon Gloden am Dienstag in der Chamber erklärte, dass jemand, der sich nichts vorzuwerfen habe, auch nichts befürchten müsse, so handelt es sich dennoch um einen Eingriff in die Privatsphäre eines jeden einzelnen Bürgers. Eine solche Maßnahme allein mit Annahmen und Gefühlen zu rechtfertigen, reicht nicht aus. Weder in Luxemburg-Stadt noch in Differdingen, Echternach oder anderswo. Ohne faktenbasierte Entscheidungen und mit einem blinden Vertrauen in das subjektive Sicherheitsgefühl rückt der Überwachungsstaat bedrohlich näher.
@ Leila
D'Alarmanlag hun déi kromm Hënn vun der Mauer gerappt an dunn d'Fenster ageschloen fir déi vun bannen opzemachen, wat hinnen awer net gelongen ass an sie sech dunn duerch Bascht gemat hun. Déi Kéier drop hun sie sech hannert dem Haus un der hënnerschter Dir ze schaffe gemat, awer ouni Erfolleg. Hun Police geruff, déi hun dat zu Protokoll geholl, an sin domadder op d'Assurance fir de Schued bezuelt ze kréien. Vun den Flibustiers fehlt awer all Spur...!
"trotz Alarmanlag"
Phil, was sagt die Firma, die die teure Alarmanlage eingebaut hat, dazu?
Nodeem, dass doheem trotz Alarmanlag an Kamera, 2x eng tentative de Combriolage vun onéierlechen Persounen gemaat gin ass, stinn ech där Masseniwwerwaachung zimlech skeptisch géintiwwer. Schon haut fillt een sech als éierlechen Bierger extrem unwuel wann een wees, dass een op Schratt an Tratt op vun enger Kamera gefilmt gett. Par contre, wann ech wéilt eng stiichten, wär mir dat zimlech egal, d'Gagoulle iwwert de Kapp a lass... et kennt jo dach näischt no. Siehe déi sëlleg Iwwerfäll op Bancomaten. Dat ganzt Iwwerwaachungsgedöhns ass juste politeschen Placebo an géigensäiteg Schulterklopfen. "Mir hun dach eppes gemach..." Fir wierklech eppes ze machen misst een mol wëssen wien sech alles hei am Land rondrem tummelt, an deemensprechend Mesuren huelen!
@ Nomi / Hmmmmm, durch d'Kamera gesi se just, no senger Dôt, de Reiber, seng Hautfarw, a wéi e gekleet war. Hien selwer ass da schons lâng mam gratis ö.T. wéit fort. Dem dee bestuel gin ass, gebeetscht oder gepickt gin ass hëlleft dat absolut néisch méi. Verhënneren, "that's the name of the game".
OK, Direkt Stroofdoten verhenneren kann een mat Video net. Mee et kennen mei' Stroofdooten, mei' sei'er obgeklaert ginn.
Dodurch kommen mei' Strooftaeter an den Bing, wann allerdengs eis Justiz matspillt.
An wann manner Strooftaeter frei' rem laafen, geschei'en dono manner Stroofdoten ! An wann an der Gro'ussregio'un bekannt ass datt et sei'er geht, bleiwen dei' Strooftaeter ausserhalb eisen Grenzen!