Die Missstände bei Eurolux scheinen kein Einzelfall zu sein. Gleich mehrere Sanitäter vom Taxi-Ambulanz-Unternehmen Pascoal haben sich im Zuge unserer Recherchen zu Eurolux-Ambulances mit ähnlichen Erfahrungen an das Tageblatt gewandt. Sie alle wollen ihre Namen aus Vergeltungsängsten nicht in der Zeitung lesen. Die Vorwürfe, die gegen Eurolux erhoben wurden, können sie auch für ihren Arbeitgeber bestätigen. Nur: „Die Ambulanzen aber funktionieren soweit fehlerfrei“, sagt einer der Sanitäter. „Vor ein paar Jahren wurde der Fuhrpark erneuert.“
Das Tageblatt konfrontierte die Geschäftsführung von Pascoal mit den Vorwürfen. Diese reagierte mit einer spontanen Einladung zur Ortsbesichtigung. Das Tageblatt konnte stichprobenartig die Verfallsdaten auf verschiedenen Materialien kontrollieren, versiegelte Medizin-Kits wurden vor den Augen eines Journalisten und eines Fotografen aufgebrochen, um über den Zustand des Inhalts aufzuklären. Für das ungeübte Auge scheint: Die Ambulanzen und das darin enthaltene Material sind funktionstüchtig.
Streitpunkt Arbeitszeiten
„Es gibt kein ‚Carnet de suivi‘, wann zum letzten Mal geputzt oder desinfiziert wurde“, lautet ein weiterer Vorwurf der Mitarbeiter. Kurz: Arbeitsbedingungen, wie sie für den Krankentransport eigentlich nicht existieren dürften. Eine Blaupause eines „Carnet de désinfection“ wurde dem Tageblatt vorgelegt. Die (teils ehemaligen) Mitarbeiter, die sich ans Tageblatt gewandt haben, bestreiten jedoch, jemals ein solches Dokument zu Gesicht bekommen zu haben, als das Tageblatt ihnen das Dokument vorlegte.
Vor allem aber betreffen die Klagen um den Ambulanz-Dienst von Pascoal die Arbeitszeiten der Sanitäter. Gleich mehrere klagen an, weit über 60 Stunden Wochenarbeitszeit geleistet zu haben, ohne dass diese vollständig bezahlt worden seien. Teilweise würden bis zu 30 geleistete Arbeitsstunden auf dem Gehaltszettel am Ende des Monates fehlen. Das legen die eigens aufgeschriebenen (und aus Sicht der Mitarbeiter tatsächlich) geleisteten Arbeitsstunden und die Gehaltsabrechnungen nahe, die dem Tageblatt vorgelegt wurden. Einige ehemalige Mitarbeiter haben deswegen bereits ihre Anwälte eingeschaltet. Darauf angesprochen meint die Geschäftsführung: „Es gibt einen Unterschied zwischen der Arbeitsamplitude und den geleisteten Stunden.“ Sie hätten ihrerseits eine klare Beweislage, es sei nun an den jeweiligen Mitarbeitern, ihre Beweise vor Gericht vorzulegen.
Zwei Patienten, eine Ambulanz?
Es sei auch immer wieder vorgekommen, dass die Sanitäter dazu aufgefordert worden seien, zwei Patienten in einer Ambulanz zu transportieren. Pascoal streitet dies ab: „Nur wenn es sich um Familie handelt, darf die in der Ambulanz mitfahren.“ Anders sehen das gleich mehrere Mitarbeiter. Und Chatverläufe legen nahe, dass solche Aufforderungen durchaus an die Sanitäter ergingen. „Einer der Sanitäter ist dann beim Patienten geblieben, der bereits in der Ambulanz war, während der zweite Sanitäter den anderen Patienten abholte“, so die Erklärungen der Mitarbeiter zum dann üblichen Prozedere. Somit war es nicht unüblich, dass ein Patient im Rollstuhl und ein Patient auf der Liege gleichzeitig transportiert wurde.
Stichpunkt Arbeitsamplitude: Die Fahrer von Pascoal werden für neun Stunden pro Tag eingeteilt, darin sollte eigentlich eine Pause von einer Stunde enthalten sein. In der Theorie also acht Stunden Arbeitszeit. „Ich behaupte nicht, dass es möglich ist, immer eine volle Stunde Pause zu machen“, meint der Verantwortliche der Arbeitseinteilung der Sanitäter. „Jedoch ist es durchaus möglich, eine halbe Stunde hier und da hereinzunehmen.“ Dem widersprechen wiederum Aussagen der Mitarbeiter: Teilweise soll es überhaupt nicht möglich gewesen sein, Pausen einzulegen. Wenn jemand sich gegen diese Praktiken zur Wehr setzen wollte, sei derjenige dem Druck seitens der Chefetage ausgesetzt gewesen.
Die Geschäftsführung sieht sich dahingegen durchaus im Recht: Die Konvention der Taxi- und Ambulanzfahrer sehe eine Arbeitsamplitude von maximal zwölf Stunden pro Tag vor. Jedoch sieht die Taxi-Konvention auch vor: „Le salaire mensuel effectif s’élève à 36% des recettes totales hors TVA du chauffeur.“ Etwas, das bei Ambulanzfahrern jedoch selten auch so durchgeführt würde, meint Grass vom OGBL. Auch gibt es strikte Vorgaben für Ruhezeiten zwischen Arbeitszeiten und monatlichen Ruheperioden. Etwas, das nur selten eingehalten werden könne, sagen die Fahrer. Die Geschäftsstelle von Pascoal meint dahingegen: „Wir versuchen zu 99 Prozent den Wünschen unserer Fahrer nachzukommen und gesetzeskonform zu bleiben.“
De Maart

En tant qu'ambulancier chez Ambulances Pascoal, je tiens à souligner que je n'ai jamais fait l'objet de manque de respect, de provocations ou d'autres comportements négatifs. L'ambiance de travail a toujours été agréable, d'autant plus que la direction organise régulièrement des repas pour les collaborateurs. Concernant les pauses, il est vrai qu'elles peuvent parfois être courtes, mais dans ces situations, il m'est permis de terminer plus tôt. Enfin, bien qu'on m'ait demandé de me dépêcher lors de la prise en charge ou du transport des patients, afin de répondre aux urgences d'autres patients, il n'a jamais été question de ne pas respecter les limitations de vitesse ou le code de la route. Je reste en effet le responsable du véhicule que je conduis.
Alles auf Hochglanz und dann die Presse einladen. So schlau ist jeder.
En tant que membre de la famille de travailleurs des deux entreprises, je peux témoigner des heures interminables de travail ainsi que des représailles subies par certains membres du personnel de bureau. Manque de respect, provocations, harcèlement. Et non, les travailleurs n'avaient pas du temps pour manger, la plupart du temps ni même 15m pendant toute une journée de travaille (allant jusqu'à 12h). Curieusement les deux sociétés demandaient à ses collaborateurs de ne pas respecter les vitesses ni certaines règles sur la route, il fallait faire le plus nombre de voyages/transports pour se remplir les poches.
Das liegt auch daran dass in den Chefetagen keiner begreift dass 8 Stunden am Tag Fliesen legen, Steine stapeln, Zimmer putzen, alte Menschen putzen, Haare schneiden, Kasse machen, Terminkalender organisieren, LKW fahren, oder auch einfach blind Daten fehlerfrei eingeben, schwieriger ist als die Leute es sich in den Chefetagen vorstellen. Die sitzen da mit Kaffee beim Brainstorming und reden über Ideeen. Eigentlich das was man im Bistro macht, ist heute Chefsache.