Zu Beginn ihrer Rede zitiert Francine Closener (LSAP) die Schülerin Leonie, ihres Zeichens Young Advisor beim OKaJu, dem luxemburgischen Ombudsmann für Kinder und Jugendliche. „Wir sind eine traurige Generation mit glücklichen Gesichtern“, sagte Leonie, als sie zusammen mit Ombudsmann Charel Schmitt Ende November den Jahresbericht seines Teams vorgestellt hatte.
Closener beginnt ihre lange Aufzählung von Problemen und Lösungen. In der Lehrerausbildung komme mentale Gesundheit kaum vor. Dabei sei auch im Lehrkörper die Lage angespannt. Lehrkräfte, die kurz vor dem Burnout stehen, können sich schlechter um Kinder kümmern, die mehr Aufmerksamkeit brauchen. Deshalb müsse der Schulpsychologische Dienst ausgebaut werden, fordert die LSAP-Abgeordnete. Schulpsychologen müssen an jeder Schule ansprechbar sein, auch Online-Formate wie anonymisierte Beratungschats seien denkbar.
„Die psychischen Probleme unserer Kinder und Jugendlichen sind Spiegelbild unserer Gesellschaft und der politischen Entscheidungen, die wir Tag für Tag treffen“, sagt Djuna Bernard („déi gréng“). Von Geldsorgen der Eltern bis hin zu misogynen Geschlechteridealen, vieles setze Kindern und Jugendlichen zu. Die Grünen-Politikerin fordert, die Hürden im Zugang zu Programmen und Einrichtungen abzubauen. Noch immer seien die Wartezeiten viel zu lang.
„Es ist nicht die Welt an sich, die hart ist, es sind Zustände, in denen Menschen leben“, mahnt David Wagner („déi Lénk“). Der Druck auf junge Menschen werde immer größer. Seit Jahren, so Wagner, höre man die gleichen antisolidarischen Floskeln. Es werde von ihnen erwartet, „sich zum Mindestlohn ausbeuten zu lassen“ und „sich nebenbei auch noch privat zu versichern“. Dazu komme die Klimakatastrophe. Mentale Gesundheit, so Wagner, sei eine politische Frage. Bildungsminister Claude Meisch (DP) nennt einige Ansätze seines Ministeriums. Eine frühe Nutzung von Smartphones korreliere mit dem Anstieg von psychischen Problemen, so der Minister. Für eine bessere Screen-Life-Balance will das Ministerium Empfehlungen geben: kein Smartphone bis zwölf Jahre und keine sozialen Medien bis 15 Jahre.
Zudem soll die psychologische Früherkennung verbessert werden. Wenn Kinder bereits Prüfungsangst haben, so Meisch, könne man das als Indikator für ein erhöhtes Risiko für spätere Panikattacken verstehen. Eine frühe Erkennung soll frühe Hilfe ermöglichen.
Ein Like für Vernichtung
„Mir mussen och hei kempfen [sic] an LGTBQ vernischten [sic]“, so lautet ein Post auf Facebook, dem der Abgeordnete Tom Weidig (ADR) ein Like gab. In einer gemeinsamen Resolution wenden sich CSV, DP, LSAP, „déi gréng“, „déi Lénk“ und Piraten nun gegen die ADR. Für Gilles Baum (DP) ist dieser Satz „nicht mehr und nicht weniger als ein Aufruf zum Mord, zur Extermination, zur Vernichtung“. Das sei eine Straftat, die Justiz müsse sich der Sache annehmen. Ähnlich äußern sich auch die anderen Fraktionssprecher. Sam Tanson („déi gréng“) wendet sich an die ADR-Fraktionsvorsitzende Alexandra Schoos. Früher seien Leute für viel schwächere Äußerungen aus der Partei geflogen. Wo ihre Partei heute angelangt sei, will Tanson wissen. Eine rhetorische Frage, doch Sven Clement (Piraten) lässt sich die unverblümte Antwort nicht nehmen: „Da kann ich euch nur Nazis nennen, denn ihr verteidigt Nazi-Politik und liked Nachrichten, die stramm aus dem Vokabular von Nazis stammen.“
Die ADR hält sich kleinlaut. Der Fraktionsvorsitzende Fred Keup stellt klar, dass seine Partei verurteilt, was da geschrieben wurde. „Natürlich“ stehe seine Partei für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Es sei „ganz evident“, dass man so etwas nicht schreiben könne. Seiner Ansicht nach müsse das Statement ein Gerichtsurteil nach sich ziehen. Die ADR-Fraktion werde der Resolution zustimmen. Im Vorfeld hatte Weidig den Kommentar im Luxemburger Wort als „inakzeptabel“ bezeichnet und sein Like mit „dem Eifer des Gefechts“ erklärt. Er habe den Kommentar geliked, ohne ihn zu lesen. „Zu sagen, ,Ups, das war nicht so gemeint‘, das geht nicht so einfach“, stellt Taina Bofferding (LSAP) klar. Vor einem Jahr rief Weidig dazu auf, mal bei einem Karikaturisten „vorbeizuschauen“. Als Drohung wollte Weidig diesen Kommentar damals nicht verstanden wissen. Marc Baum („déi Lénk“) weist auf ein Muster hin: „Es wird ein Tabu gebrochen und danach wird zurückgerudert. So wird versucht, Grenzen zu erweitern. Grenzen für das, was man sagen kann und was man machen kann.“ Er schließt mit den Worten „Kein Millimeter dem Faschismus!“.
De Maart
naja, Wohnpreise, Wohnqualität, und Transport haben sich enorm verschlechtert. Die Technik aus Asien wurde besser, kann jetzt beim Fussballspiel den Ball aus 20 Metern Distanz sehen, in den Pausen auf dem Smartphone Poker spielen, dem Saugroboter beim Putzen zusehen und den Deckenventilator aufdrehen um die aufgestaute Energieklasse-A Luft zumindest ein wenig zu bewegen. Ist aber eh egal, bin der Meinung dass die Politiker jetzt die Jobs wieder von China weg verlagern, wird zwar hier Arbeitsplätze schaffen, aber bestimmt nicht mehr Wohlstand.
Da kann ich dir nur recht geben alter weisser Mann, ich bin auch alt und weiss und habe auch ohne diese flachen Dinger sehr gut überlebt.
Wir hatten auch Druck aber diese kleinen flachen Dinger ,mit denen man jeden Mist an den Kopf bekommt,die hatten wir nicht. Mobbing,stalking,brainstorming ,gaming,etc. was für ein Fortschritt.
Wie sagte Dieter Nuhr:" ..da wird man gaga."
Wenn man zurück schaut,sagen wir 40 Jahre,da gab es auch Kriege,die Wälder starben,die Flüsse waren mit toten Fischen übersät,die Luft stank zum Himmel,das Ozonloch wurde immer größer usw.usw. Wenn damals eine Pandemie ausgebrochen wäre hätten wir sicher nicht so gut überlebt.
Fazit: Druck? Es war noch nie so gut wie heute.