Im Umkreis von Luxemburg-Stadt haben am Freitagnachmittag die Handys gebimmelt: Eine LU-Alert-Meldung mit der „Wachsamkeitsstufe orange“ warnte vor einer verdächtigen Person auf der Flucht. „Die Leute sollten aufmerksam werden“, sagt die Polizei auf Nachfrage des Tageblatt. Doch nicht bei allen ist die Warnung gut angekommen – und bei einigen überhaupt nicht.

„Wir haben den Vorfall gemeldet bekommen, uns besprochen und dann entschieden, die Warnung herauszugeben“, sagt ein Sprecher der Polizei dem Tageblatt zum Hergang am Freitag. Die Polizei habe Zugriff auf LU-Alert und könne das System eigenständig benutzen. Auf diese Weise seien auf einen Schlag mehr Leute erreicht worden, als es über die konventionellen Wege der Fall gewesen wäre. „Außerdem können wir so gezielt informieren“, sagt der Sprecher.
Bereits zum dritten Mal habe die Polizei eine Warnung an Mobiltelefone verschickt – und die Beamten sind offenbar auf den Geschmack gekommen: „Es werden weitere Warnungen über LU-Alert kommen.“ Die Farbe hänge dabei vom jeweiligen Vorfall ab und könne sich je nach Entwicklung der Lage ändern.
Orange steht in der Skala der Warnstufen des nationalen Warn- und Informationssystems für „Seien Sie vorsichtig“ und „mittleres Risiko/Gefahr“. In der Meldung von kurz nach 16 Uhr hieß es: „Die Polizei fahndet in Luxemburg-Stadt nach einer suspekten Person, die sich einer Kontrolle in der route d’Arlon entzogen hat.“ Die Bevölkerung solle vorsichtig sein, keine Anhalter mitnehmen und verdächtige Personen umgehend der Notrufnummer 113 melden, baten die Beamten.
Warnung hat für Aufregung gesorgt
Dieser Bitte konnten jedoch nicht alle Bürger nachkommen. Die Meldung auf lu-alert.lu zeigt an, dass die Warnung in einem bestimmten Umkreis von Luxemburg-Stadt verschickt wurde. Laut einer Leserin des Tageblatt sei sie aber nicht bei jedem dort angekommen. „Meine Tochter war bei einer Freundin, diese hat die Nachricht bekommen, meine Tochter aber nicht“, erzählt sie. Ihr Mann habe die Nachricht ebenfalls nicht erhalten, obwohl er Kunde beim gleichen Netzanbieter wie sie selbst sei. „Es scheint also immer noch Probleme mit den Providern und der Zuverlässigkeit zu geben“, schlussfolgert die Tageblatt-Leserin.
Dafür gibt es laut Polizei aber eine simple Erklärung. Die Warnung sei auf einen kleinen Kreis rund um Luxemburg-Stadt beschränkt gewesen. Dann könne es schnell passieren, dass auch Leute außerhalb des Bereiches die Nachricht erhalten: „Die Warn-SMS funktionieren über die Mobilfunk-Antennen – es kann sein, dass eine Person mit einer anderen Antenne verbunden war als die andere“, sagt der Sprecher der Polizei.
Am meisten habe die Leserin aber die Panikmache aufgeregt: „In der SMS stand nur ‚Person auf der Flucht’“, sagt die Leserin. Man habe nicht direkt erfahren, ob eine unmittelbare Gefahr bestehe, sondern habe die Website besuchen müssen. Auch dort seien die Informationen spärlich und die Dauer der Warnung unklar gewesen. „Was bedeutet nun die Warnung, ‚Seien Sie vorsichtig’?“, fragt sich die Tageblatt-Leserin. Ihre Kinder seien zu diesem Zeitpunkt draußen unterwegs gewesen – und sie sei sich unsicher gewesen, ob jetzt eine Gefahr für sie bestehe oder nicht. In einer Whatsapp-Gruppe von Eltern hätten mehrere nachgefragt, wie dieser Vorfall zu handhaben sei. „Ich würde mir eine bessere Prozedur wünschen, um die Leute zu informieren“, sagt die Leserin.
„Wenn jemand gefährlich ist, dann schreiben wir das rein“, sagt der Sprecher. Er könne nachvollziehen, wenn eine orange Warnung erst mal erschreckend aussehe – doch gefährlich sei die Situation dann noch nicht. Sonst wäre die rote Stufe zum Einsatz gekommen. Die Meldung werde dann ausgeschaltet, wenn sie nicht mehr aktuell sei. „In diesem Fall haben wir über die Presse Entwarnung gegeben“, sagt der Sprecher. Die Polizei versuche immer so schnell wie möglich, ein Update zu veröffentlichen. „Doch in solchen Fällen gibt es nicht immer Neuigkeiten.“
@ Arm : "iwat gëtt net einfach un all Abonnent eng Alerte geschéckt"
Jo, zemol wann een sech no 10 Minuten an dei' Zoon begett, ass een net gewarnt !
Ech hun nach Gouv-Alert an ech fannen LU-Alert nei'rens fir Download !
Wéi eng Alerte. Ech wunnen an der Staat an hu null, néischt op méin Handy krit. Just den Heli huet mech stonnelang omheemlech genervt. Viwat gëtt net einfach un all Abonnent eng Alerte geschéckt. WENN SCHON DENN SCHON !