Donnerstag6. November 2025

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EditorialDie Europäer haben es in den USA mit zwei rechten Egomanen zu tun

Editorial / Die Europäer haben es in den USA mit zwei rechten Egomanen zu tun
Donald Trump, Elon Musk und J.D. Vance sehen sich in Landover, Maryland, ein Football-Spiel an Foto: Getty Images via AFP

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Bei ihrem Gipfeltreffen vergangene Woche haben sich die EU-Staats- und Regierungschefs unter anderem Gedanken darüber gemacht, wie sie mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump umgehen sollen. Damit hatten die 27 möglicherweise etwas zu kurz gegriffen. Denn es schält sich immer mehr heraus, dass neben dem Präsidenten und seinem Vize, dem derzeitigen Senator J.D. Vance, offensichtlich noch eine dritte Person sich anschickt, an der Regierungsspitze mitzumischen. Elon Musk, reichster Unternehmer auf Erden und von Trump berufener Optimierungsbeauftragter, scheint, noch bevor es losgeht, sein Betätigungsfeld möglichst umfassend abstecken zu wollen. Dass er sich bei den Budgetverhandlungen im US-Kongress derart scharf einbrachte und von Trumps Vorgaben abweichenden Kongressabgeordneten damit drohte, alles daranzusetzen, ihre Wiederwahl zu verhindern, sollten sie nicht parieren, ist alles andere als eine Bagatelle. Doch es passt in das disruptive Vorgehen, das der neue US-Präsident als seine Regierungsmethode etablieren will. Das verheißt alles nichts Gutes. Vorerst für die USA, doch gleich danach für all jene Staaten, denen an einem regelbasierten Umgang untereinander in der Welt gelegen ist.

Leute wie Trump und Musk bestimmen in den USA die Wirtschaft, und damit auch ein Stück weit, wie der Sozialstaat im Land funktioniert. Sie versuchen – oder haben schon, siehe X (vormals Twitter) –, die Medien in den Griff zu bekommen. Nun setzen sie zu einem weiteren Schlag an: das politische System. Die Ministerien und weitere wichtige Behörden besetzte Trump weitgehend mit willfährigen und unerfahrenen Gefolgs- und Gesinnungsleuten, die ihr Amt vermutlich nur auf Abruf und so lange innehaben werden, wie sie dem Präsidenten von Nutzen sind und ihm nicht in die Parade fahren. Was von den Abgeordneten im Repräsentantenhaus und den Senatsmitgliedern erwartet wird – in beiden Häusern haben die Republikaner künftig die Mehrheit –, hat Musk in den vergangenen Tagen noch einmal deutlich gemacht. Doch bereits in den vergangenen vier Jahren orientierten sich die republikanischen Kongressabgeordneten bei ihrem Stimmverhalten auch schon mal danach, was Trump sich wünschte.

Demnach dürfte Elon Musk seine Berufung in Trumps engsten Zirkel, die er sich mit einer Viertelmilliarde Dollar an Wahlkampfspenden auch etwas hat kosten lassen, nicht nur darauf beschränkt sehen, nach wirtschaftsliberaler Manier den Staat schlanker zu machen. Er wird wohl auch den politischen Entscheidungsprozess den Vorstellungen eines Konzernchefs entsprechend gestalten wollen, woran Trump ebenfalls Gefallen finden dürfte. Beide haben ohnehin einen Hang zum Autoritären, wobei Elon Musk mit seinen jüngsten Auslassungen, dass nur die rechtsextreme AfD Deutschland retten könne, noch einmal deutlich gemacht hat, wo er politisch steht: nämlich am rechten Rand.

Darauf zu spekulieren, dass vielleicht auch Washington nicht genügend Raum bietet für zwei Egomanen, wie es Trump und Musk nun einmal sind, oder ihre Geltungssucht die beiden entzweien könnte, hilft nicht. Es bleibt einer übrig für die nächsten vier Jahre. Doch auch wenn sich die Europäer auf den Hausherrn im Weißen Haus konzentrieren müssen, da allein dessen Entscheidungen maßgebend sind, so müssen sie dennoch den anderen genau im Auge behalten. Musks Einfluss auf den um eine Generation älteren Trump darf nicht unterschätzt werden.

HeWhoCannotBeNamed
23. Dezember 2024 - 19.44

@smilla
Wenn Trump KEIN Trottel, Rassist und Frauenhasser ist, dann fress ich einen Besen. Beispiele gibt's zur Genüge, ich erzähle - auch Ihnen! - nichts Neues. Ihr permanentes Herunterspielen populistisch-rechter bis tiefbrauner Gesinnung nervt aber allmählich und ist wohl Teil einer politischen Agenda. Darf ich das Fraulein bitten, einfach wegzugehen?

donald duck
23. Dezember 2024 - 19.17

mäi Namensvetter ass bestëmmt keen Trottel..
ët gët nëmme nach Gestëppels, ma viir wat dann..
an (all) Länner gët ët Waalen, ma am Moment sën verschidde Meenungen géingt Trump & Co, am Frankréich ass kee Politiker méi bereet an hiirem System sëch zë mellen fiir dann eventuel (laut Macron) d'Welt zë retten..
ma wann een de Peupel freet, ass ët Eppes anechtes, do wou hiire Schung drëckt..

a wou sti mër elo Parade..
Een deen sëch an der Politik nët auskennt, an dat Geschummels fiir ee Posten zë kréien nët versteet ass am "OUT"
an da gët nëmmen nach geherrscht..

ma dat errënnert mëch u fréier, do woren ët "Herrscher" ganz einfach..
an d'Läit woren d'Sklawen..
an Haut?!
ah, ëch kennen och dräi Aaffen..

deen Een gesäit näicht
deen Aaneren héiert näicht
an deen drëtten seet näicht

fraulein smilla
23. Dezember 2024 - 17.42

JJ Wenn Trump ein Trottel ist ,dazu noch ein Rassist und Frauenhasser , dann koennen seine politischen Gegner , die nicht im Stande sind so eine Steilvorlage zu verwandeln die Intelligenz nicht gerade mit dem Loeffel gegessen haben .

Leila
23. Dezember 2024 - 16.18

"Trottel steht für ‚schwachsinniger Mensch' und bezeichnet in abfälliger Redeweise eine einfältige, dumme oder ungeschickte Person."
Wikipedia
...
Man braucht also diese drei Eigenschaften, um Milliardär zu werden?! Interessant - endlich wissen viele, warum sie es nicht sind...

JJ
23. Dezember 2024 - 10.04

Ein Trottel besetzt Posten mit Trotteln.Das kann ja Eiter(!) werden.
Aber 4 Jahre sind schnell um,wenn´s denn solange dauert, das Trauerspiel.

LeCze
23. Dezember 2024 - 8.52

Le bon, la brute et le truand! Wer ist was wenn man Putin noch dazu nimmt?🤔👻😱🤐

Luxmann
23. Dezember 2024 - 8.41

Auf Trump und seinen freund/sponsor Musk zu klopfen ist voll im trend.
Dabei sollte man nicht uebersehen dass es in den USA seit jeher gaengige praxis ist dass grosskapitalisten hinter den kulissen versuchen die faeden zu ziehen und parteien sowie spitzenpolitiker im grossen stil finanzieren...siehe leute wie Rockefeller,Ford ,Morgan,Vanderbilt ,Gates u.v.a.
Das neue bei Musk ist eventuell dass er es offener und in einer gewisse weise ehrlicher tut als etliche vorgaenger die lieber im verborgenen blieben ,aber ihren einfluss nicht weniger geltend machten.
Uebrigens soll es auch in vielen anderen laendern,das kleine Luxemburg inklusive,leute mit viel geld geben die beste connections zur politischen welt pflegen um ihre ideen und interessen einzubringen.