Es muss ein Schock gewesen sein, als der Angehörige die tote Frau in deren eigener Wohnung in Trier-West auffand. Am späten Montagnachmittag voriger Woche, 4. November, hatte der Mann die Leiche der 68-jährigen Verwandten in ihrer Wohnung in der Blücherstraße entdeckt und sofort die Polizei informiert. Die Verstorbene war – wie die Ermittlungen der Kriminaldirektion Trier am Tatort und die Obduktion des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Mainz anschließend ergaben – einen gewaltsamen Tod gestorben.
Am Freitag wurden zwei Tatverdächtige festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft am Montagmittag mitteilte.
Nach den vorläufigen Ergebnissen der Ermittlungen, die laut Polizei „mit Hochdruck“ geführt wurden, stehen demnach ein 39-jähriger Mann aus Trier und eine 36-jährige rumänische Staatsangehörige unter dem Verdacht, die Frau in ihrer Wohnung getötet zu haben. Zum Tatgeschehen – etwa, an welchen Verletzungen die Triererin letztlich gestorben ist – machte die Staatsanwaltschaft auch am Montag auf Volksfreund-Nachfrage keine Angaben.
Gewaltverbrechen in Trier: Warum wurde die 68-Jährige getötet?
Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse hält die Staatsanwaltschaft es für wahrscheinlich, dass die Beschuldigten aus Habgier handelten. Aus der Wohnung der Getöteten wurden Bargeld und andere Wertsachen entwendet. Um welche Summe es sich dabei handelt und ob Schmuck oder andere Wertgegenstände geraubt wurden – auch dazu will die Staatsanwaltschaft sich nicht genauer äußern.
Die Ermittlungen hatten offenbar schon kurz nach der Tat den Verdacht auf einen Mann mit Wohnsitz in Trier und auf eine Rumänin gelenkt. Weiter hätten sich „Hinweise darauf ergeben“, dass die Verdächtigen „unmittelbar nach der Tat nach Rumänien gereist waren“, heißt es in der Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft. Durch „intensive Ermittlungen der Kriminaldirektion und der Staatsanwaltschaft Trier in Rumänien“ habe dann festgestellt werden können, dass die Verdächtigen nach Rumänien geflüchtet sind und wo diese sich genau in dem Land aufhalten. In Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Mainz und den rumänischen Behörden seien die beiden schließlich von der rumänischen Polizei festgenommen worden. Der Mann und die Frau sitzen seitdem in Haft in Rumänien.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Trierer Amtsgericht am Freitag, 8. November, einen Europäischen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des gemeinschaftlichen Mordes.
Tatverdächtige: Festnahmen in Rumänien
Die Staatsanwaltschaft Trier hat die Auslieferung der Beschuldigten nach Deutschland beantragt, um ihnen hier den Prozess machen zu können. „Über die Auslieferung haben nun die rumänischen Justizbehörden zu entscheiden“, erklärte Oberstaatsanwalt Peter Fritzen gegenüber dem Volksfreund.
Der festgenommene 39-Jährige hat die deutsche Staatsangehörigkeit und laut Staatsanwaltschaft auch keine rumänischen Wurzeln. Der unter Tötungsverdacht stehende Mann hat seinen Wohnsitz in Trier. Ob und in welchem Verhältnis er und seine rumänische Komplizin zu der getöteten Frau gestanden haben und zu weiteren Umständen der Tat will die Staatsanwaltschaft sich zum jetzigen Zeitpunkt aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern.
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