Mittwoch22. Oktober 2025

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EditorialUkraine-Krieg: Putin und Kim Jong-un drehen an der Eskalationsschraube

Editorial / Ukraine-Krieg: Putin und Kim Jong-un drehen an der Eskalationsschraube
Nordkoreas kommunistischer Diktator Kim Jong-un (l.) schickt Wladimir Putin tausende Soldaten für dessen imperialistischen Krieg in der Ukraine Foto: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

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Die russische Führung dreht in ihrem Krieg gegen die Ukraine wieder einmal gehörig an der Eskalationsschraube: Zu Tausenden sollen nordkoreanische Soldaten auf den osteuropäischen Schlachtfeldern Russland dabei helfen, sich wieder Respekt beim „Westen“ zu verschaffen. Denn dieser habe es seinem Land an eben diesem Respekt missen lassen, erklärte der russische Machthaber Wladimir Putin jüngst seine Beweggründe für den Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Gemeint waren damit die Beitritte der mittel- und osteuropäischen Staaten zur NATO, für die vorerst die Menschen in der Ukraine den Kopf hinhalten müssen. Dass selbstverständlich viel gewichtigere Bedenken den Kreml-Herrscher zum Einmarsch in das Nachbarland bewogen, hat dieser teilweise selbst dargelegt, worauf aber hier nicht weiter eingegangen werden soll.

Viel bedeutsamer ist die Eskalationsstufe, die Putin mithilfe des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un nun beschreitet. Nicht nur führt damit ein zweiter Staat Krieg gegen die Ukraine. Nordkorea, das in vielerlei Hinsicht am chinesischen Tropf hängt, dürfte sich zudem wohl nur mit Duldung Pekings in dieses militärische Abenteuer gestürzt haben. Eine Entwicklung, deren Gefährlichkeit nicht unterschätzt werden darf. Denn wenn im Westen anfangs noch darauf gesetzt wurde, dass mit Chinas Einfluss in Moskau zumindest mittelfristig ein Ende des Ukraine-Krieges herbeigeführt werden könnte, dürfte sich diese Hoffnung in den letzten Tagen nun zusehends verflüchtigen. Zwar war die kommunistische Führung Chinas in diesem Krieg nie eine neutrale Partei. Doch wenn Peking Kim Jong-un nun gewähren lässt, disqualifiziert sich China, um weiterhin als ehrlicher Friedensvermittler aufzutreten.

Übrigens: Von all jenen, die – zu Recht – nach mehr diplomatischen Bemühungen für einen Frieden in der Ukraine rufen, war in den vergangenen Tagen nach dem Bekanntwerden, dass bald nordkoreanische Truppen in der Ostukraine kämpfen, nichts zu hören. Keine empörten Aufschreie, keine scharfen Verurteilungen, keine Appelle an das totalitär-kommunistische Regime in Pjöngjang, dringlichst davon abzusehen, tausende junge Menschen für die imperialistischen Bestrebungen Moskaus im Fleischwolf der russischen Militärplaner zu opfern, sozusagen als nordkoreanisches Kanonenfutter.

Manche jener, die sich, wie in Deutschland die ehemalige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, scheinbar um Frieden in der Ukraine bemühen, folgen dabei auffälligerweise der Linie Pekings, indem sie fordern, dass keine Waffen mehr in die Ukraine geliefert werden – selbstverständlich ausschließlich vom Westen aus. Denn nur diese Waffen verlängern ihrer Ansicht nach den Krieg. Folgerichtig gibt es auch die gleiche Vorstellung darüber, wie Frieden in der Ukraine geschaffen werden könnte: durch eine Kapitulation Kiews.

Denn verhandeln will Putin nicht. Das demonstriert er nun ein weiteres Mal, indem er die Steinzeit-Kommunisten aus Nordkorea in seinen Krieg hineinzieht. Zwar wird das von Beobachtern auch als ein Eingeständnis der Schwäche Moskaus gewertet. Doch wenn dadurch die ukrainischen Verteidiger weiter unter Druck gesetzt werden können, dürfte das dem Kreml egal sein. 

Pavian
28. Oktober 2024 - 22.46

@Jeff: Dir wellt mir also garantéieren, dass ennert dem Putin hei an Europa alles besser get? Ech sinn jiddefalls der Meenung dass een 1 Saach hei am Westen soll honoréieren: Nämlech dass een d'Politiker an och vill aner Leit op décke Posten kann kritiséieren. An souguer Aasch nennen.

Jeff
28. Oktober 2024 - 15.00

@Dany - Dat huet näischt mat Putin versteher ze dinn, mäe ëmmer méi Léit versti wat do leeft. Wisou gräifen Sanktiounen net, oder besser gesoot, wisou Leid de Westen ënnert sengen eegene Sanktiounen?
Ëmmer méi Länner wëllen sech vun der Westlecher Diktatur ofkapselen. Et muss ee keen Putin versteher sinn fir ze gesinn wéi eng Länner d'Amerikaner all scho Bombardéiert, Sanktionéiert oder militäresch besat hunn.

Luxmann
28. Oktober 2024 - 14.18

Dany
Sie scheinen dann eher amerika versteher.
Der ami hatte ja eine internationale koalition von 40 laendern beim ueberfall auf den irak...Putin macht das im kleinen stil nach😀

Dany
28. Oktober 2024 - 13.57

Ich wäre ja schockiert darüber wieviele Putin-Versteher und « Amerika ist an allem Schuld »-Propagierer hier mittlerweile ihre Meinung hinterlassen. In der Realität laufen mir aber auch immer mehr solcher Gestalten über den Weg. Mich wundert überhaupt nichts mehr und die « Idiocracy » wird immer wahrscheinlicher…

fraulein smilla
28. Oktober 2024 - 12.36

Die Atommacht Nordkorea mit einem Steinzeitkommunismus a la Pol Pot zu vergleichen ,darauf muss man erst mal kommen . Nord Korea ist doch eher eine Theokratie die fleissig vom Katholizismus abkupfert . Die Heilige Dreifaltigkeit , und wenn Kims Vorgaenger wie Schneewittchen in glaeserenen Saergen liegen , das kann man auch im Petersdom bewundern .

Jeff
28. Oktober 2024 - 12.10

@ Grober
Wéi soot de Jens Stoltenberg an e puert vu senge Genossen - a wann de Krich bis zum leschtem Ukrainer dauert. Ma do sinn se bal ukomm. Also wien ass no ärer meenung no dann un der Front?
Informéiert Dir Iech guer net? Hannerfrot Dir guer näischt?
D'Russen begruewen d'läiche scho selwer, fir dass keng Epidemie ausbrëcht. Also gëtt ee jo noutgedronge gewuer wien do wou kämpft

Gok
28. Oktober 2024 - 10.45

Vu wegen, de Westen an haptsächlech Europa si méi domm wéi domm. Se hätten och am Abrël 1912 Titanic bestëmt iwer Waasser gehalen. :)

Luxmann
28. Oktober 2024 - 9.37

China disqualifiziert sich allerdings als friedensvermittler auch nicht mehr als die EU,welche der ukraine massiv waffen liefert.
Die letzte hoffnung fuer frieden heisst dann wohl Trump...hoffen wir auf naechste woche.

Grober J-P.
28. Oktober 2024 - 8.58

"Wéi vill auslännesch Zaldote Kämpfen," ....................................................
Dann sot eis ët dach, w.e.g.!

LeCze
28. Oktober 2024 - 7.31

Südkorea hat jetzt die Gelegenheit mit US Hilfe In Nordkorea einzumarschieren und den Steinzeit-Kommunismus zu beenden!...🧐🤔

Jeff
28. Oktober 2024 - 7.30

Gutt dass Jiddwereen seng Meenung dierf hunn - sief se nach esou realitéitsfriem. Här Kemp, Dir misst et jo gutt genuch wëssen dass et e Krich géint NATO ass, den um Ukraineschen Terrain ausgedroe gëtt. Wéi vill  auslännesch Zaldote Kämpfen, a si schonn op der "Ukrainescher" säit gefall? Wien huet seng Fangeren a der Taiwan stross, Jemen, Iran, Libanon, Palestina, Balkan, GUS Staaten am spill? Wien besetzt säit eh a jee Syrien a klaut de Petrol?