Das Koordinationszentrum für Luchs und Wolf (Kluwo) meldet, dass am gestrigen Dienstag auf der Bundesstraße B 407 ein totes männliches Tier gefunden wurde, bei dem der Verdacht besteht, dass es ein Wolf sein könnte. Das Tier sei über die zentrale rheinland-pfälzische Großkarnivoren-Hotline (Telefon 06306/911 199) gemeldet worden.
Auf Nachfrage erklärt Kluwo-Leiter Julian Sandrini, dass ein Auto mit dem Tier kollidiert sei. Der Autofahrer habe den Unfall zwischen Mandern und Zerf gemeldet, der Unfallort liege innerhalb des Territoriums des Rudels Hochwald. Bei dem Tier handele es sich um ein junges Tier.
Ende August waren in Saarburg-Kell drei junge Wölfe gefilmt worden. Sehr wahrscheinlich lebt also ein Rudel, bestehend aus den Elterntieren und dem Nachwuchs, in dieser Region. Bei dem toten Tier könnte es sich um eines der drei Jungtiere handeln.
Wurde ein Wolf auf der B 407 totgefahren? DNA-Proben werden analysiert
Laut Kluwo hat der örtliche Großkarnivorenbeauftragte das Tier am Dienstag geborgen. Es seien DNA-Proben genommen worden, die an das Senckenberg Institut zur Analyse überstellt wurden. Man werde informieren, sobald die Untersuchungsergebnisse vorlägen. In der Regel braucht das Senckenberg Institut laut Umweltministerium zehn Arbeitstage, um genetische Proben zu analysieren.
Foto von totem Tier auf Facebook veröffentlicht
Ein Foto des mutmaßlichen Fundtiers wurde auf der Facebook-Seite Rissbegleiterin Eifel/Hunsrück/Luxemburg veröffentlicht. Dort heißt es: „Wolfsmixe in einer Naturlandschaft, das funktioniert nicht ohne Schäden.“ Mit Wolfsmixe sind wohl Hybriden gemeint, also Kreuzungen zwischen Wolf und Hund. Diese kommen laut Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt in Deutschland allerdings selten vor. Die Hybridisierungsrate liege hierzulande bei weniger als einem Prozent, heißt es.
Dass das Thema Wolf die Menschen umtreibt, lässt sich unter anderem daran erkennen, dass der Facebookpost der Rissbegleiterin innerhalb von 23 Stunden 139 Mal kommentiert wurde. Die Aussagen reichen von „Nur ein toter Wolf ist ein guter Wolf“ bis hin zu „Mir tut es um jedes Tier leid, das durch unsere Schuld stirbt.“ (Marion Maier, Trierischer Volksfreund)
Von einer bestimmten Spezies wurden 2023 in Luxemburg laut Bericht des""Ministère de l'Agriculture, de l'Alimentation et de la Viticulture" 24.975 Rinder, 1.160 Kälber, 109.200 Schweine, 17.475 Ferkel, 2.616 Schafe, 513 Ziegen und 63 Strausse abgeschlachtet (von den Geflügelarten gibt es keine Zahlen). Quizfrage: Waren es die Wölfe? Nein, die waren es nicht! Zum Satz "Nur ein toter Wolf ist ein guter Wolf": die Spezies, die für die Abschlachtungszahlen verantwortlich ist, wird sich irgendwann selbst abgeschafft haben, und daran wird der Wolf nicht schuld sein!