
Bereits seit einigen Tagen wird hierzulande darüber berichtet und diskutiert, dass die Netzkosten, die einen Teil des vom Verbraucher monatlich gezahlten Strompreises ausmachen, ab nächstem Jahr anders berechnet werden.
Mittels einer Pressekonferenz versuchte das „Institut luxembourgeois de régulation“ (ILR) am Donnerstag Klarheit zu schaffen und die Pläne zu erklären. Hintergrund der Änderung ist eine Vorgabe aus Brüssel, die verlangt, dass die Preise der Nutzung des Stromnetzes den reellen Kosten entsprechen sollen, so Luc Tapella, Direktor des ILR. Der Verursacher von Kosten soll diese also bezahlen.
Aktuell ist es so, dass der Verbraucher anteilsmäßig für jede gelieferte und bezahlte Einheit Strom einen einheitlichen Anteil an die Netzbetreiber zahlt. Dieses Geld investieren die Betreiber von Stromnetzen (Creos, Sudstroum oder die Gemeinden Diekirch und Ettelbrück) dann in die Netze, in die Infrastruktur der Stromversorgung. Zur Höhe dieser Abgabe von den Verbrauchern machen die Netzbetreiber jedes Jahr einen Vorschlag, der dann gegebenenfalls vom ILR genehmigt wird, wie Claude Rischette erläutert. Die Summen werden vom Stromversorger automatisch an den Netzbetreiber weitergeleitet.
„Für die meisten Verbraucher ändert sich nicht viel“
In Zukunft wird nun jedoch, wegen der zunehmenden Elektrifizierung, mit einem deutlichen Anstieg des Stromverbrauchs gerechnet. In der Folge wären demnach entweder hohe Investitionen nötig, um die Kapazität der Netze auszubauen, oder sie müssten effizienter genutzt werden. Eine Schwierigkeit dabei ist, dass die Netze jeweils so aufgebaut sein müssen, dass sie zum Zeitpunkt der höchsten Nachfrage genügend Lieferkapazität bieten können, erläutert das ILR.
Mit der neuen Tarifstruktur will die Behörde nun Haushalte und kleine Unternehmen motivieren, ihren Verbrauch gleichmäßiger über den gesamten Tag zu verteilen. Es gehe darum, die gleichzeitige Nutzung vieler Geräte einzuschränken, so Claude Hornick. Damit soll „das Netz langfristig effizienter genutzt werden können, zum Guten für uns alle“. Langfristig könne dann jeder Geld sparen, so Luc Tapella.
In der Praxis wird künftig allen Verbrauchern eine Referenzleistung und ein Verbraucher-Profil zugeordnet. Je nach Profil müssen sie als Netzgebühren dann einen festgelegten Fix-Betrag und einen festgelegten Zusatz für das Überschreiten der Referenzleistung zahlen. Vereinfacht gesagt: Der vorhergesehene tägliche Stromverbrauch wird auf 24 Stunden verteilt. Während der Stunden, wo der Verbrauch merklich über dem gewöhnlichen Tagesschnitt liegt, muss ein „Supplément“ bezahlt werden.
Auf der monatlichen Stromrechnung wird unter Netzkosten dann künftig eine weitere Zeile, „Supplément für Überschreiten des Referenzwertes“, zu finden sein. Um diese Summe zu senken, müsste der Betroffene seinen Verbrauch besser staffeln.
Warten auf Erfahrungswerte
Der Verbraucher muss selbst nichts unternehmen, so das ILR weiter. Sein Netzbetreiber erhält die Daten von seinem Stromlieferanten und ordnet ihm das Profil automatisch zu. Jeden Monat überprüfe der Netzbetreiber dann, ob sich der Kunde in der für ihn besten/günstigsten Option befinde, verspricht die Behörde.
Genaue Summen und Beispiele kann das ILR derzeit noch nicht nennen. Ab Jahresbeginn müssten zunächst Erfahrungswerte gesammelt werden. Für die meisten Verbraucher werde sich jedoch nicht viel ändern, sagt die Behörde. Es sei keine Preiserhöhung, sondern eher eine Umverteilung. Mehr zahlen müsse nur, wer durch sein Verbrauchsverhalten Leistungsspitzen erzeugt, die das Netz auffangen muss. Es gehe darum, das Land auf eine Zukunft vorzubereiten, in der insgesamt mehr Strom verbraucht wird. Um den aktuellen Zustand des Netzes an sich müsse man sich dabei keine Sorgen machen. „Das Netz ist gut aufgestellt“, so Claude Rischette.
Kaum einen Unterschied für die meisten Verbraucher soll diese Änderung wohl auch haben, da die Netznutzungsgebühren nur für einen Teil (rund ein Drittel) des bezahlten Strompreises durch die Verbraucher stehen. Der Großteil besteht aus dem Preis für den Strom sowie aus Steuern/Abgaben. Dieser Teil ist von dem neuen Berechnungsmodus nicht betroffen. Er wird jedoch zeitgleich, am 1. Januar 2025, in die Höhe schnellen, wenn die staatlichen Stützungsmaßnahmen wie geplant auslaufen.

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Jetzt passiert genau das, was vorausgesagt wurde. Wenn nämlich zum Haushaltsstromverbrauch auch noch die fahrbaren Batterien geladen werden müssen... dann wird es eng mit der Versorgung!
Direktive vum CEO de Luxembourg?
Kéinnt passen....
Vielen Dank, habe mich reinlegen lassen, wollte komplett auf Wärmepumpe umsteigen.
Dann lasst mal die Leute an Eurem Gewinn teilhaben, z.B. doppelte Wallboxën vor der Tür für Private zulassen! Wenn schon die Gräben wieder geöffnet werden sollte das doch ein Knax sein. Dann einen Tesla pro Nacht aufladen, ca. 54 € bei gedeckelten Preise, x 2 x 365 = ......... und das steuerfrei, herrlich. Bedanke mich im Voraus.
Dest ass wei' Spetzenstro'um an der Industrie. Bei meger firma konnten daat mol 1 Mio pro Mount sinn un Extrakaeschten.
Mir hun firun iwer 10 Johr een intelligenten Zaehler angebaut kridd, mam Verspriechen dass een um Privatkomputer an ob enger App sein reellen Stro'um an Gas/Wasser verbrauch kann verfolgen. Dovun hun mer awer nach emmer Naischt gesinn. Ech hun firun 5 Johr een neien Gaszaehler doveinst angebaut kridd. Den Kabel um E.Zahler ass awer nach emmer net ungeschloss. Dat Ganzt ass nemmen Schlamperei !
Ohni dass een di reell Informatio'unen huet waat ee grad verbraucht kann een net diktatoresch ee variabelen Preis obgezwongen krei'en !!
Macht emol daat faerdeg wat der eis virun mei' ewei' 10 Johr versprach hudd !!
Datt een am Artikel net erausfennt, wat genau se dann eigentlech welles hunn, verstinn ech jo nach, well net all Journalist och nach Elektriker ass. Mee op der ILR-Sait gett een net mei gewuer. Dat ganzt schengt mer esou opgebaut ze sinn, datt och wann ee sai Verbrauchsverhalen aennert, een de naechste Mount trotzdem penaliseiert gett, well een dann zu enger anerer Zait sai maximale Verbrauch hat. Se welle jo och mei Geld asaeckelen, fir de Reseau auszebauen, da sollen se dat soen an net versichen fir d'Leit op d'A ze drecken. Et schengt engem, wei wann et der Politik emmer mei ging drem goen, de Wieler unzeschaissen, fir trotz Verschlechterung awer Stemmen bei de Wahlen ze kreien.D'Resultat ass dann, dat mer emmer mei vun Trickser, Fuddeler a Ligener regeiert ginn.
dat erënnert mëch u Frankréich, do hun ëch mol gewunt an do war den Stroum deier je nodeems zu wéi enger Zäit Een ës gebraucht huët..
do war z.B. an der Nuëcht dën halwe Präis wéi am Dag an dë Mëttes-Stonnen..
an da goufen ët och nach verschidde Zäiten wou dë Präis modéréiert war..
a mat deem System, houes dë missen op Zack sën fiir dën dëiere Stroum zë vermeiden..
dat wor nëmme Stress finalement..
do waren dann och Läit déi hu zu dë gudde Zäite misstë schaffe goën, an och mol an der Nuërcht, déi hate kee Choix, just dë Bäidel op..
wat gi mër awer an dër Läscht geplëmmt..
"müsste der Betroffene seinen Verbrauch besser staffeln."
Freue mich schon auf den Rinderbraten nach Mitternacht. Was ist mit der "sauberen" Energie, wird die denn mehr "vergütet"?