Dienstag23. Dezember 2025

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EditorialSchutzstatus des Wolfes: Luxemburgische Regierung wirkt in der Frage alles andere als überzeugend

Editorial / Schutzstatus des Wolfes: Luxemburgische Regierung wirkt in der Frage alles andere als überzeugend
Vermittelten nicht den souveränsten Eindruck: Umweltminister Serge Wilmes und Landwirtschaftsministerin Martine Hansen Foto: Editpress/Julien Garroy

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Er ist Faszination und Reizthema zugleich. Der Wolf erhitzt regelmäßig die Gemüter. Während die einen die Ausbreitung des Raubtieres in unseren Gefilden feiern, wollen die anderen ihn abschießen. Kein Wunder also, dass das Vorhaben der EU-Kommission, den Schutzstatus des Wolfes herabzusetzen, Reaktionen hervorruft. Die EU-Kommission hat ihre Initiative, den Status von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen und damit den Abschuss der Tiere zu erleichtern, bereits im vergangenen Jahr angekündigt und damit ihre Position fundamental geändert.

Diese Woche soll nun darüber abgestimmt werden und Luxemburg wird den Vorschlag der EU-Kommission unterstützen. Damit vollzieht die CSV-DP-Regierung ihrerseits eine doch verwunderliche Kehrtwende. Während der luxemburgische Umweltminister Serge Wilmes (CSV) im März in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage noch meinte, dass die aktuelle Regelung ausreichend Spielraum lasse, scheint die Regierung ihre Meinung jetzt geändert zu haben. Das hat jedenfalls Landwirtschaftsministerin Martine Hansen (ebenfalls CSV) am Montag mitgeteilt. Man wolle sich solidarisch mit jenen Ländern zeigen, in denen der Wolf zum Problem geworden sei. Wilmes, als eigentlich zuständiger Ressortminister, wollte sich am Montag nicht zum Thema äußern.

Dass Bauern in einigen Regionen Europas mit Wolfsangriffen auf ihre Herden zu kämpfen haben, wird nicht bestritten. Dass der Abschuss des Raubtieres die Lösung des Problems sein soll, schon eher. Grüne und Umweltverbände fordern eine Stärkung des Herdenschutzes anstatt einer Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes.

Wie mit allen Reizthemen lassen sich auch mit dem Wolf Wählerstimmen gewinnen, und genau das haben rechtspopulistische Parteien wie die FPÖ in Österreich oder die AfD in Deutschland erkannt. Sie alle fordern eine Regulierung der Wolfsbestände und suchen damit den Zuspruch der Bauern und Jäger. Eine Wählerschaft, die die christlich-sozialen Parteien nicht aufgeben wollen, was ihre Kehrtwende in der Wolfsfrage wohl erklärt.

In der Schweiz ist die SVP schon einen Schritt weiter, denn hier wird der Wolf bereits „reguliert“, und zwar mit dem Hinweis, dass der Schutz von Menschen und Nutztieren höher zu gewichten sei als der Schutz von Raubtieren. Dabei sind Attacken von Wölfen auf Menschen äußerst selten. Außerdem werden pro Jahr lediglich 0,065 Prozent der Schafe in Europa von Wölfen gerissen.

Die Entscheidung der Kommission ist jedenfalls eine politische und keine wissenschaftliche. Es scheint also eher, dass sich die EU-Kommission wieder einmal von Populisten vor sich hertreiben lässt. Während Länder wie Deutschland noch keine Position bezogen haben, kann die Kommission allerdings schon auf die Unterstützung der CSV-DP-Regierung aus Luxemburg zählen, die einmal mehr eine unglückliche Figur abgibt. Überzeugende Politik geht jedenfalls anders.


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Schultheis Ben
9. Oktober 2024 - 15.26

Ech weess net wuerfir a verschiddene Léit hirem Kapp nach ëmmer de Gebridder Grimm hire béise Wollef dra sëtzt. Wann och heiansdo eng Spuer vun engem gesi gëtt, dann ass dat vun engem den duerch eist Land zitt fir an aner Länner ze goen. Hei am Land ass et onméiglech, dass e Wollefsruddel sech ka nidder loossen. Sie si viru laanger Zäit ausgerott ginn, wëll keng Plaz méi fir se war, an d'Bedingungen hunn sech bis haut nach vill méi verschlechtert. Mär musse méi Angscht hunn viru verschiddene Politiker déi am Schoofspelz optrieden, wéi virum Wollef.

lupus canis
24. September 2024 - 18.26

"Man wolle sich solidarisch mit jenen Ländern zeigen, in denen der Wolf zum Problem geworden sei"

ëch fannen dat all Land mam "Problem Wollef" sech seng eegen Léisungen soll fannen..

ët gi Länner déi hun effektiv ee Problem mam Wollef oder esou gouër Wöllef, wann së hiir Schoof oder soss Déierern zerrapt rëm fannen..

awer mir hei zu Lëtzebuërg hu mër dee Problem guër nët, ët veriirt alt mol ee Wollëf sëch hei am Land
(de Wollef kennt keng Länner an och keng Grenzen)
mä mër hun hei keng Gewaanen déi ee Wollef brauch fiir sëch zë bewegen, alt ee puër 100km am Dag..

a wann hiën ee Béicht fënd, an hiën houët Honger, da fängt hiën sëch Eppes fiir de Bauch zë fëllen..
ass jo awer normal

mir mussen dach trotzdem vläicht ons mol mam Spezzi Wollef méi genee informéieren, iwwert seng Art a wat ee Ruddel ass..

ee Ruddel ass nëmme just eng Famill Wöllef, nët wéi verstaane gët,
-ee ganze Koup Wöllef bei eneen- nee,

ee Ruddel besteet aus engem weiblëche an engem männlëche Wollef, die dann zesummen Klenger kréien.. eng Famill

an dat ass just eemol, oder mol zweemol ass awer rar, jeh nodeems wéi vill klenger op d'Welt kommen an dann och nach iwwerliëwen

an déi Famill ass ee "Ruddel"
(nët wéi oftverstanen gët -eng Mass Wöllef)

da gin déi kleng Erwoussen, zum Deel bläiwen së am "Ruddel" oder méi eegestänneg gi fort an dat sën dann déi "Eenzel Wöllef" déi mir da begéinen..

Ons Regierung mëcht do nët richtëg, bäi ons së keng grouss Gefooren dat hei ee Ruddel sëch néierléisst

an do houët den Autor recht:

"Frô ass alles Aanecht wéi iwwerzeegend"