Montag17. November 2025

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SchifflingenZugausfall wegen Scheibenbruch: CFL wusste seit mehreren Monaten Bescheid

Schifflingen / Zugausfall wegen Scheibenbruch: CFL wusste seit mehreren Monaten Bescheid
Dieses Bild wurde am Donnerstag um 14.28 Uhr gemacht: Die Scheibe hängt noch auf der Oberleitung  Foto: Philip Michel/Editpress

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Fünf Stunden fuhr am Donnerstag kein Zug zwischen Bettemburg und Esch. Der Grund war hausgemacht, denn obwohl die nationale Eisenbahngesellschaft CFL seit Monaten über die technischen Probleme mit den Scheiben der Passerelle in Schifflingen Bescheid wusste, wurden sie nicht repariert. 

Ein Scheibenbruch in der Passerelle in Schifflingen war die Ursache, dass am Donnerstag zwischen 14.20 und 18.57 Uhr kein Zug zwischen Bettemburg und Esch zirkulieren konnte. Neben den Berufspendlern waren auch die Radsportfans von den Zugausfällen betroffen, endete die zweite Etappe der Tour de Luxembourg doch am Nachmittag in Schifflingen.

Gegen 13.30 Uhr war eine Scheibe aus der Fassung gebrochen und auf der Oberleitung der Eisenbahn gelandet. Eine Viertelstunde später sperrte die Schifflinger Gemeinde die Passerelle. Es dauerte bis fast 19.00 Uhr, ehe das Glas entfernt und die Brücke provisorisch mit Holzplanken gesichert war. Eine besondere Note bekommt die Geschichte, da die Eisenbahngesellschaft seit Monaten von den Problemen auf der Passerelle wusste. Im Juli war es zu einem Treffen vor Ort gekommen, bei dem das Problem der Fassung der Scheibe zugeordnet werden konnte, die zu viel Druck auf das Glas ausübte, wie es vonseiten der Gemeinde heißt. Damals wurde entschieden, die bereits Risse aufweisende Scheibe zu ersetzen und ein Ingenieurbüro mit dem Ausarbeiten einer dauerhaften Lösung zu beauftragen. Oder zumindest die defekte Scheibe durch Holzplatten zu ersetzen.

Um 13.45 Uhr sperrte die Gemeinde die Zugänge zur Passerelle 
Um 13.45 Uhr sperrte die Gemeinde die Zugänge zur Passerelle  Foto: Philip Michel/Editpress

Obwohl die Zugstrecke im Sommer zeitweise wegen der Arbeiten in Bettemburg gesperrt war, tat sich an der Passerelle nichts. Am Donnerstagmorgen informierte die Gemeinde die Eisenbahngesellschaft, dass das Risiko eines Glasbruchs eminent sei. Wenige Stunden später war es dann so weit. „Die genaue Ursache, weshalb das Glas auf der Passerelle kaputtgegangen ist, ist im Moment nicht bekannt“, schreibt die CFL auf Tageblatt-Anfrage. Die CFL habe wegen des Gewichtes das Glas mit einem schienengebundenen Kran räumen müssen. Anschließend habe die Gemeinde Schifflingen, die für den Unterhalt der Passerelle zuständig sei, das Loch mit einer Platte gesichert, so die CFL weiter.

Wer ist für den Unterhalt verantwortlich?

„Das Problem ist seit Sommer bekannt gewesen. Für den Unterhalt der Passerelle ist die Gemeinde Schifflingen zuständig, das ist so in einer Konvention vom September 2019 zwischen dem Ministerium, der CFL und der Gemeinde Schifflingen festgehalten“, antwortet die Eisenbahngesellschaft auf die Frage, wie lange die CFL vom Problem wusste und warum sie nicht früher eingeschritten sei. 

Bei der Schifflinger Gemeinde sieht man das ein bisschen anders. Am 8. Februar kontaktierte man die CFL, da sich erste Risse in der Scheibe gebildet hatten. Im Mai hatte die Gemeinde einen von der CFL in Auftrag gegebenen Kostenvoranschlag zum Austausch der Scheibe erhalten. Da es sich ihrer Meinung nach nicht um einen Vandalismus-Akt handelte, sondern um einen Konstruktionsfehler, teilte die Gemeinde der Eisenbahngesellschaft schriftlich mit, dass man die Scheibe nicht tauschen werde. Zumal man das bereits einmal via Versicherung getan hatte. Im Juni dann wurden die Risse größer, auch andere Scheiben waren inzwischen betroffen, sodass es zum Treffen vor Ort kam. Bei dieser Gelegenheit schickte die Gemeinde der CFL die Konvention, um klarzustellen, dass der Schaden in der Verantwortung der Eisenbahngesellschaft liegt. Denn darin heißt es: „L’entretien constructif de la passerelle est assuré par les CFL. Il comporte les travaux de grosses réparations et de renouvellement des différents éléments de la passerelle.“

Um Gewissheit zu haben, ob es sich um einen Konstruktionsfehler handelt, war beim Treffen im Juli auch ein Expertenbüro vor Ort. Auf den Bericht wartet man noch immer. Am Freitag herrschte jedenfalls Funkstille zwischen CFL und Gemeinde.   

Konstruktionsfehler? Der Druck auf die Scheiben soll zu groß sein.  
Konstruktionsfehler? Der Druck auf die Scheiben soll zu groß sein.   Foto: Philip Michel/Editpress
Schmit Jean
21. September 2024 - 1.43

Fällt dat an den Kompetenzbereich vum neien Premier conseiller de gouvernement vun der Direction générale "Transports publics et infrastructures de transport"? Oder muss deen klengen Gemengenaarbechter den Kapp duerhalen an engem weideren politeschem Trauerspill wou mat der Sëcherheet vun den Passagéier an generell den Leit gespillt gëtt?

goelff jean-pierre
20. September 2024 - 22.14

...und was wursteln wir morgen........