Spieler und Zuschauer weinten. Manche beteten. Als Ärzte und Betreuer um das Leben von Tom Lockyer kämpften, bangte das ganze Stadion. Der Kapitän von Luton Town war am Samstagabend beim Auswärtsspiel in der englischen Premier League beim AFC Bournemouth auf dem Platz zusammengebrochen. Herzstillstand. Die Partie wurde abgebrochen.
Kurz nach dem großen Schock gab Aufsteiger Luton zumindest leichte Entwarnung: Lockyer sei ansprechbar und in einem stabilen Zustand, die Familie im Krankenhaus an seiner Seite. Der walisische Nationalverteidiger unterziehe sich weiteren Untersuchungen, hieß es von Vereinsseite.
Es lief die 59. Spielminute, als der Innenverteidiger beim Stand von 1:1 abseits des Balles kollabierte. Spieler eilten zu ihm, riefen nach Hilfe. Nach minutenlanger Erstbehandlung wurde der Profi unter großem Applaus vom Platz getragen. Schiedsrichter Simon Hooper beendete daraufhin die Begegnung.
Erst im vergangenen Mai war Lockyer im Play-off-Finale um den Aufstieg in die Premier League auf dem Platz zusammengebrochen. Vier Tage verbrachte der 29-Jährige im Krankenhaus, er musste am Herzen operiert werden. Er leide an Vorhofflimmern, teilte der Luton-Profi später mit. Einer Krankheit, die einen unregelmäßigen und abnormal schnellen Herzschlag verursacht.
„Es ist so, wie wenn man schnell aufsteht, nur noch schlimmer, und dann sind meine Beine fast wie Gelee gewesen“, beschrieb Lockyer erst kürzlich den Vorfall im Play-off-Finale: „Ich erinnere mich, dass ich aus einem Traum aufgewacht bin, ich kann aber mehr nicht sagen, worum es ging. Als ich wieder zu mir kam, ging es mir wieder gut.“
Einen ähnlichen Ausgang wünscht ihm die Fußballwelt nun erneut. Ob Lockyer aber noch mal auf den Platz zurückkehrt, scheint allerdings unrealistisch. (SID)
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