Montag10. November 2025

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„Verheerende Krise“ in Bau und HandwerkLCGB fordert eine Tripartite – OGBL sieht die Lage differenzierter

„Verheerende Krise“ in Bau und Handwerk / LCGB fordert eine Tripartite – OGBL sieht die Lage differenzierter
 Fotomontage: Editpress 

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Premierminister Xavier Bettel (DP) bezieht Stellung zur Forderung des LCGB und verspricht, die betroffenen Akteure in die Koalitionsverhandlungen mit einzubeziehen, wenn es einen positiven Wahlausgang für die DP am kommenden Sonntag gibt.

Der LCGB schlägt Alarm: Der christliche Gewerkschaftsbund sieht eine „verheerende Krise“ im Bau- und Handwerkssektor aufziehen. „Die Regierung muss sofort handeln“, heißt es in einem Aufruf, der am Dienstag als Pressemitteilung versandt wurde. Man sei „bestürzt über die Untätigkeit der Regierung“ angesichts einer „skandalösen Bankenpolitik“. Die Geldpolitik der EZB übe Druck auf den Wohnungsbau aus, die „restriktive Gestaltung des Zugangs zu Immobilienkrediten durch die Banken“ habe die Immobilienverkäufe künstlich sinken lassen und Bauprojekte gebremst. Das belaste Baugewerbe und Handwerk, „eine verheerende Krise scheint unmittelbar bevorzustehen“. Der LCGB ruft die Regierung auf, „zu handeln und unverzüglich eine nationale Tripartite einzuberufen“.

Der Gewerkschaftsbund OGBL sieht die Lage differenzierter: Auf Tageblatt-Nachfrage erklärt Bau-Zentralsekretär Jean-Luc De Matteis, dass es primär um den Wohnungsbausektor gehe, der rund 25 Prozent des Bausektors ausmache. Es gebe Unternehmen, die bis zum Jahr 2025 gefüllte Auftragsbücher hätten, es gebe jedoch auch die, die vermehrt Probleme hätten. Vergangene Woche hätte man sich mit Wirtschaftsminister Franz Fayot (LSAP) und Arbeitsminister Georges Engel (LSAP) getroffen, um sich über die Situation im Sektor zu beraten. De Matteis sagt, dass die Botschaft des Treffens gewesen sei: „Wenn es Probleme gibt, muss man von Betrieb zu Betrieb schauen, um Lösungen zu finden.“

Der Gewerkschafter betont, dass es klar sei, „dass kein Mensch sich den Bau mehr leisten kann“. Es müsse daher zunächst darum gehen, den Menschen zu helfen, die sich etwas Eigenes kaufen wollen. Man würde es als Gewerkschaft nicht einsehen, weiter den Bauträgern und Investoren zu helfen – es müsse den Unternehmen geholfen werden, die in Schwierigkeiten seien, sagt De Matteis. Somit könne nicht jetzt schon von einem sektoriellen „Plan de maintien dans l’emploi“ gesprochen werden: Es werde ein Unternehmen nach dem anderen analysiert, so De Matteis.

Laut RTL äußerte sich Premierminister Xavier Bettel (DP) zur Forderung des LCGB: „Ich setze mich dafür ein, die Akteure von Bausektor und Wohnungswesen in die Koalitionsverhandlungen mit einzubeziehen, sollten die Wähler mir ihr Vertrauen schenken, damit die neue Regierung keine Zeit verliert und man die Immobilienkrise sofort mit konkreten Maßnahmen angehen und so den Menschen schnell helfen kann.“

plop
4. Oktober 2023 - 7.06

Et ass ze speit ! En Sozialkonflikt as virprogrammeiert !