Den Wasserbilliger Bahnhof kennt wohl jeder, der schon einmal in der Gemeinde am Zusammenfluss von Sauer und Mosel zum Tanken oder auf dem Weg ins Büro auf dem Kirchberg war. Mitten im Zentrum des Ortsteils Wasserbillig gelegen, ist der Bahnhof ein so beliebter Einstiegspunkt für Luxemburg-Pendler, dass der halbe Ort zeitweise mit Autos aus Deutschland zugeparkt war. Immer schon ruhiger ging es im Ortsteil Mertert zu. Auch dort gibt es einen Bahnhof. Zwischen der rue Jean-Pierre Beckius und der place de la Gare. Doch die Station soll verlegt werden.
Defizite beim alten Bahnhof Mertert
Es gibt gleich mehrere Vorteile, die nach Auskunft von Tom Ewert, Sprecher der luxemburgischen Eisenbahn CFL, für den Neubau und die Verlagerung sprechen. Und die aufzeigen, wo es derzeit Defizite gibt. Größtes Problem: Der aktuelle Bahnhof liegt in einer Kurve und kann nicht von langen Zügen angefahren werden. Das hat Folgen. Von und nach Mertert fahren aktuell nur Regionalbahnen. Wer beispielsweise zum Hauptbahnhof in Luxemburg-Stadt will, ist von Mertert aus rund zehn Minuten länger unterwegs als von Wasserbillig aus.
Der aktuelle Haltepunkt liegt oberhalb des Straßenniveaus, hat jedoch keine Aufzüge. Für Menschen in Rollstühlen ist er somit nahezu unerreichbar. Das Warten bei schlechtem Wetter ist aktuell ebenfalls keine große Freude. Es darf nicht allzu stark regnen, da man sonst nass wird. Denn die Unterstellmöglichkeiten sind begrenzt. Das alte Bahnhofsgebäude dient als Wohngebäude und steht deshalb ebenfalls nicht für wartende Reisende zur Verfügung.
Neuer Bahnhof Mertert: Mehr Parkplätze und Barrierefreiheit
Am neuen Standort wird nach Auskunft des CFL-Sprechers alles viel besser. „Ein zusätzliches Parkplatzangebot soll die Attraktivität dieses Haltepunkts weiter verstärken und das Umsteigen vom Auto auf den Zug erleichtern.“ Die Lage des neuen Bahnhofs wird sich in direkter Nähe zum Haltepunkt der dort verkehrenden RGTR-Busse befinden. Für Kunden mit Fahrrädern wird ein sicheres Abstellen der Fahrräder vor Ort möglich sein.
Damit Kunden künftig in Mertert mehr Komfort genießen können, sollen laut CFL Markisen und überdachte Wartehäuschen Schutz vor schlechtem Wetter bieten. Dank des Einbaus von Lifts und Rampen wird der neue Haltepunkt Mertert barrierefrei gestaltet.

Firma will Büros in direkter Nähe errichten
Bis es so weit ist, wird es vermutlich noch etwas dauern. Denn bisher gibt es nur eine Machbarkeitsstudie für den neuen Standort. Der liegt nur wenige hundert Meter entfernt vom bisherigen Standort. Und zwar zwischen der Autobahnbrücke und dem Kreisel am Ortsausgang Richtung Hafen in der rue de Manternach. Noch befinden sich dort nur einige Wohnhäuser und vor allem grüne Wiesen. Das wird sich ändern, wenn dort eine luxemburgische Projektentwicklungsgesellschaft ein mehrere Hektar großes Gebiet für die Ansiedlung von Büros und Werkstätten errichtet. Diese wären für luxemburgische Firmen attraktiv, deren Mitarbeiter aus steuerlichen Gründen innerhalb des Großherzogtums ihren Arbeitsort haben müssen.
Bei der Projektvorstellung für das neue Gebiet wurde schon damit geworben, dass es nicht weit bis zum neuen Bahnhof ist. Es ist davon auszugehen, dass die Büros eher bezugsfertig sind als die neuen Bahnsteige einsatzbereit. Die Planungen für den neuen Bahnhof Mertert befinden sich laut CFL-Sprecher Ewert „in einem Anfangsstadium“.
De Maart
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