Die Gründung des Echternacher Hospizes reicht bis in das späte 7. Jahrhundert zurück. Also genau die Zeit, als der heilige Willibrord sein Kloster in Echternach bauen ließ. Damals beherbergte das Spital Pilger sowie kranke Patienten. Heute wird das Hospiz, das nur einige Hundert Meter vom Marktplatz entfernt liegt, als Altern- und Seniorenheim genutzt und bietet Platz für 47 Zimmer. Im Innenhof, umgeben von hohen Mauern, befindet sich zudem eine grüne Oase, die von den Einwohnern zur Entspannung genutzt werden kann. „Eine solche geringe Anzahl an Zimmern ist in der heutigen Zeit nicht mehr rentabel. Aus diesem Grund wollen wir ein neues Nebengebäude mit zusätzlichen 52 Zimmern bauen. Der gesamte Ausbau wird rund 32 Millionen Euro kosten“, erklärte der Rat Jean-Claude Strasser, der ebenfalls Präsident des Verwaltungsrates des Hospizes ist.
Nach der Fertigstellung soll sich der Neubau über zwei Stockwerke erstrecken. Die Verbindung zum alten Gebäude wird durch unterirdische Gänge in den Kellergewölben hergestellt. „Neben den herkömmlichen Zimmern werden zudem acht Ferienwohnungen mit eingeplant. Diese Zimmer sind für Personen, die eigentlich auf ärztliche Hilfe angewiesen sind und dennoch einmal einen Tapetenwechsel brauchen“, so Strasser.
12 Millionen Euro an Subsidien
Für den Ausbau des Hospizes wird der Staat Zuschüsse in Höhe von zwölf Millionen Euro zur Verfügung stellen. Bleiben immer noch 19 Millionen, die das Hospiz aus eigener Kraft stemmen muss. Aus diesem Grund wurde nun der örtliche Campingplatz, der sich im Besitz des „Spidol“ befand, an die Gemeinde Echternach verkauft. Kostenpunkt: rund 7,7 Millionen Euro. Auch wenn die Grünen die Preise für ziemlich happig hielten, so wurde der Ankauf einstimmig beschlossen. Bürgermeister Yves Wengler rechtfertigte den Preis allerdings damit, dass man davon ausgehe, irgendwann dort neue Häuser bauen zu können.
Das zusätzliche Geld, das für den Neubau gebraucht wird, möchte das Hospiz durch zusätzliche Landverkäufe aufbringen. So besitzt das „Echternoacher Spidol“ noch Ländereien auf der Cité Manertchen sowie im Nachbarort Bech. Wann die ersten Bagger anrollen werden, ist zurzeit noch nicht bekannt.
De Maart

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