Samstag25. Oktober 2025

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SkiDen Wetterbedingungen getrotzt: FLS und Flera organisierten Landesmeisterschaften in Adelboden

Ski / Den Wetterbedingungen getrotzt: FLS und Flera organisierten Landesmeisterschaften in Adelboden
Pascal Jentges gewann souverän das Vertical Race Foto: Editpress/Anouk Flesch

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Seit 2000 veranstaltet der Skiverband FLS zusammen mit der Lasel und jeweils über 100 Sportlern die nationalen Meisterschaften im Skifahren im Berner Oberland. Nach einer pandemiebedingten zweijährigen Zwangspause sorgte nun das Wetter mit Niederschlägen bei ungewöhnlich hohen Temperaturen für schwierige Bedingungen.

Es war der eher lockere und kurzfristig wegen Schneeregen höher verlegte gemeinsame Auftakt eines langen sportlichen Wochenendes: Seit 2019 organisieren die nordischen und alpinen Skifahrer mit der Flera („Fédération luxembourgeoise d’escalade, de randonnée sportive et d’alpinisme) das Vertical Race. Nur der Aufstieg mit Tourenskiern wird gewertet. Varianten, bei denen es rasant ins Tal zurückgeht, werden 2026 sogar wieder olympisch. Mit dem Startschuss sprinteten der Sieger der Premiere von 2019 Jacques Lanners, Pascal Jentges oder der Bergsportler Brice Faucheux am Freitagabend los.

Gebremst wurden sie alle vom ersten steilen Anstieg, an dem sich das 23 Mann und Frau starke Feld wie an einer Perlenschnur aufreihte. Alle außer Jentges, denn scheinbar mühelos schob sich der frühere Triathlet die fast 500 Höhenmeter hinauf und gewann souverän. Zweieinhalb Minuten später lag Johann Neumayr hinter der Ziellinie auf der Sillerenbühl im Schnee, doch den Zielsprint hatte er gegen Faucheux gewonnen. Mit fünfeinhalb Minuten Rückstand leuchtete sich Jacques Lanners den Weg ins Ziel und als dritter Luxemburger sank sein Diekircher Vereinkollege Chrëscht Beneké hinter der Ziellinie in die Knie. Er hatte sämtliche Kniffe und Reserven mobilisierte, um den Langläufer Tom Winbomont hinter sich zu halten. Dessen Vereinkollegin vom Loisir Nordique Lisa Houot gewann als Gesamt-14. die Damenkonkurrenz.

Langlauf in der Höhe

Lisa Houot
Lisa Houot Foto: Anouk Flesch

Wegen des weiterhin ungewöhnlich milden Wetters streckte sich weitläufig bräunlich-grüne Vegetation durch die dünne Schneedecke der Loipe neben ihrem traditionellen Hotel Alpina. Die Langläufer fuhren deshalb am Samstag mit der Gondel hoch auf die Engstligenalp auf 2.000 Höhenmeter für einen doppelten Wettbewerb, denn für Sonntag waren Sturm und Regen bis in die Höhenlagen gemeldet.

Nach zwei gemeinsamen Runden konnte Eric Weis Pascal Jentges am letzten kleinen Anstieg distanzieren und im anschließenden Schlusssprint auf drei Sekunden halten. Brice Faucheux kam dann mit gut 6 Minuten Rückstand als Dritter ins Ziel und als Fünfter wurde Dany Winbomont Meister der Masters. Im klassischen Stil war Anna-Kreeta Hiltunen nicht zu schlagen, Eeva-Liisa Toivonen wurde mit deutlichen siebeneinhalb Minuten Rückstand Landesmeisterin der Masters und noch einmal zwei Minuten dahinter folgte Anouk Flesch als Meisterin bei den Frauen.

Am Nachmittag nahm Pascal Jentges dann aber im Skating Revanche und sorgte mit mehr als fünf Minuten Vorsprung auf seinen morgendlichen Weggefährte für glasklare Verhältnisse. Eric Weis wird aber mit dem Landesmeistertitel belohnt, da Pascal Jentges die Ski-Lizenz fehlt. Juho Hiltunen komplettierte 6 Minuten hinter ihm das Podium. Als 7. und Meister der Masters erreichte dann der Präsident des Skiverbandes Jean Leyder das Ziel. In schnellen 36:27 gewann Anna-Kreeta Hiltunen bei den Frauen. Und Lisa Houot wurde viereinhalb Minuten dahinter luxemburgische Meisterin. Eeva-Liisa Toivonen ergänzte als Meisterin der Masters das Podium.

Olympioniken überzeugen

Steil und eisig ging es dagegen auf dem Chuenisbärgli nach unten: Eine Woche vorher hatten hier noch Zehntausende beim Weltcup gejubelt, doch auch die luxemburgischen Asse zeigten souveräne Leistungen: Nach einem starken ersten Lauf hatte Matthieu Osch seinen nächsten Landesmeistertitel mit über zwei Sekunden Vorsprung auf Joachim Keghian bereits fast sicher, doch musste er im zweiten mit zwei kleinen Fehlern doch noch ein wenig zaubern. Da Nikolaj Lindfors im ersten Lauf spektakulär in das Sicherheitsnetz geflogen war, sicherte sich Keghian aus dem COSL-Promotionskader den zweiten Platz vor dem gewohnt sicheren William Lindfors mit bereits über fünf Sekunden Rückstand. Felix Waclawek hatte als Vierter und bester Lasel-Sportler dann bereits 15 Sekunden Rückstand.

Der Klassenunterschied der Olympiateilnehmer zeigte sich ebenso bei den Frauen: Professionell und fokussiert wie in ihren sonstigen Rennen ging auch Gwyneth ten Raa ihre beiden Läufe an. Ohne Handbremse, denn: „Ich fahre immer 100%, das bin ich so gewöhnt. Wenn ich rausfliege, dann hoffe ich, dass meine Schwester gewinnt“, meinte sie zu ihrer Taktik. Mit fast sechs Sekunden Rückstand sicherte Joyce den Titel ab. Einzig Eléonore Dubois vermochte sich dann noch vor die nächste ten Raa schieben. Dabei hat Laurene ten Raa ihr Snowboard und die Skier als U17 Nationalspielerin eigentlich bereits gegen das runde Leder getauscht und macht lediglich mit, „um meine Schwestern zu unterstützen“. Mit fast 18 Sekunden Rückstand wurde die erst 12-jährige Nicole Tchipev dann beste Schülerin. Der sonntägliche Slalom fiel dann dem angekündigten Schlechtwetter zum Opfer, doch für die alpine Elite geht es jetzt zu den großen Wettbewerben.