Erster Aufschlag Strassen. Der Ball ging lange hin und her, ehe Gilles Braas ihn im Block ins Aus beförderte. Der nationale Meister war gleich im Spiel angekommen. Als kurz danach Brett Dailey den brasilianischen Angreifer von Doetinchem, Edson Lemos und dessen 20 Jahre geballte Volleyballerfahrung, im Block herunterholte, stand die Halle schon kopf.
Die Punkte wurden abwechselnd vergeben, keine Mannschaft konnte sich absetzen. Strassen spielte auf einem sehr hohen Level und erspielte sich einen ersten verdienten Vorsprung (10:7). Die Zuschauer waren begeistert.
Auszeit für den Gegner. Dessen Coach forderte mehr Präsenz im Block. Prompt wurde dies umgesetzt und die Niederländer waren wieder dran (13:13). Der Satz lief nun auf Augenhöhe, ehe sich Doetinchem in der Money-Time mit 23:20 absetzen konnte. Ein, zwei Fehler zum falschen Moment und Strassen wurde gleich bestraft. Vor allem der finnische Nationalspieler Samuli Kaislasalo im Diagonalangriff machte es Milosevic und Co. schwer. Auch der erste Auftritt seit dem vergangenen Super Cup von Mateja Gajin konnte keine Wende mehr bringen. Mit 25:20 ging der erste Satz an den Gegner.
Beide Coaches vertrauten im zweiten Satz den gleichen Aufstellungen. Strassen hatte den besseren Start, doch der Gegner schloss wieder schnell auf und setzte sich gleich mit einem Mini-Break ab (9:7). Der Block mit den langen Kerlen von Doetinchem wurde immer besser. Van der Ham und Woertelboer, beide um die zwei Meter groß, ließen nur noch wenige Bälle durch. Der Strassener Trainer reagierte und brachte Gajin für Deivydas Raibikis und Simão Marinho als Defensiv-Libero. Die Strassener Fans unterstützten weiterhin lautstark ihr Team. Jeder gewonnene Punkt wurde bejubelt. Der niederländische Vorsprung pendelte sich nun bei drei Punkten ein. Bei 18:22 nahm Tarantini seine zweite Auszeit. Allzu viel konnte er allerdings nicht mehr bewegen. Wieder ging der Satz mit 25:20 an die Niederländer.
Gajin blieb nun auf dem Feld. Strassen gab sich nicht auf. Um jeden Ball wurde bis zum Schluss gekämpft. Die Zuschauer waren dankbar für das Gebotene und zeigten es ihrer Mannschaft durch Klatschen und Zurufe. Doetinchem blieb weiter am Drücker und setzte sich ab (11:6). Tarantini stellte sein Team neu ein. Doch der Rückstand sollte nicht schmelzen. Im Gegenteil: Der Gegner erhöhte nochmals den Druck (20:13). Ohne ersichtlichen Grund nahm der gegnerische Coach eine Auszeit, die eine Leistungssteigerung von Strassen mit sich brachte. Man kam bis auf vier Punkte heran. Der dritte Satz sollte am Ende, zumindest punktemäßig, der beste sein.
Schade, dass der verdiente Satzsieg nicht gelang. Lange noch feierten die Zuschauer ihre Mannschaft, die sich artig bedankte. Ein sichtlich zufriedener Strassener Manager Claude Hoffmann klang nach dem Spiel begeistert. „Wir haben uns zu unserem 50-jährigen Jubiläum im 50. Europapokalspiel mit diesem Auftritt selbst ein Geschenk gemacht. Leider spiegelt das Resultat nicht die an diesem Abend gezeigte Leistung wider.“ Sein Kapitän Tim Laevaert ergänzte: „Durch Scouting waren wir von unserm Trainerteam gut eingestellt. Die Angreifer halten sich immer besser an die Vorgaben, doch zu ungünstigen Momenten werden sie dann leichtsinnig und setzen sich darüber hinweg. Aber das wird schon noch werden.“ Massimo Tarantini war, genau wie die Fangemeinde, stolz auf sein Team, das „sich nie geschlagen gegeben hat“.
Statistik
Strassen: Braas (5), Dailey (8), Da Rocha (3), Raibikis (4), Arab (9), Milosevic (11), Libero: Laevaert, Simao Marinho, Auswechselspieler: Gajin (1); 20 Mannschaftsfehler
Doetinchem: Van der Ham (9), Held, Lemos (12), Kaislasalo (15), White (11), Wortelboer (8), Libero: Bleeker, Auswechselspieler: Zuijdgeest; 21 Mannschaftsfehler
De Maart
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