Bislang hielt Saporischschja die Welt in Atem. Immer wieder wurde das größte AKW der Ukraine durch Granaten und Raketen gefährdet. Die Ukraine wirft Russland nun den Beschuss eines weiteren Atomkraftwerks im Süden des Landes vor – es handelt sich dabei um das zweitgrößte des Landes.
Die russische Armee habe in der Nacht auf Montag das Gelände des AKW Piwdennoukrainsk rund 100 Kilometer nordwestlich der südukrainischen Stadt Mykolajiw beschossen, schrieb Kraftwerksbetreiber Energoatom am Montag im Online-Dienst Telegram. In nur 300 Metern Entfernung von den Reaktoren habe es eine „heftige Explosion“ gegeben, schrieb Energoatom weiter. Die drei Reaktoren des Kraftwerks arbeiteten aber „im regulären Betrieb“, versicherte Energoatom. Auch seien keine Menschen zu Schaden gekommen. „Russland gefährdet die gesamte Welt. Wir müssen es stoppen, solange es noch nicht zu spät ist“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zur Explosion in Piwdennoukrainsk im Onlinedienst Telegram.
Tote Zivilisten in Donezk
Die von Russland unterstützten Separatisten in der selbsternannten Volksrepublik Donezk im Osten des Landes warfen der Ukraine indes einen Angriff mit 13 Todesopfern vor. Bei dem „Vergeltungsangriff“ im Stadtviertel Kuibyschewskyj im Westen der Stadt Donezk seien „nach anfänglichen Informationen“ 13 Zivilisten getötet worden, berichteten russische Nachrichtenagenturen am Montag unter Berufung auf Äußerungen des von Moskau unterstützten Bürgermeisters der Stadt, Alexej Kemsulin. „Neun Geschosse mit einem Kaliber von 155 Millimetern“ seien aus dem rund 15 Kilometer Luftlinie von Donezk entfernten Dorf Netailowe auf die Stadt abgefeuert worden. 155 Kaliber gelten als Standard für NATO-Artillerie, wohingegen die Projektile aus Russland und aus Sowjetbeständen 152 Kaliber, also Außendurchmesser, aufweisen.
Nach der Rückeroberung des lang von russischen Truppen besetzten Gebietes von Isjum durch ukrainische Einheiten hatten die Ukrainer mehr als 440 Gräber und ein Massengrab entdeckt. AFP-Journalisten beobachteten, dass die Gräber in Isjum bis 445 nummeriert waren und stellten bei der Exhumierung der dort gefundenen Leichen fest, dass mindestens zwei Tote an den Händen gefesselt waren. 146 Leichen sind bislang exhumiert worden. „Einige der Toten weisen Anzeichen eines gewaltsamen Todes auf. Es gibt Leichen mit gefesselten Händen und Spuren von Folter“, schreibt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleg Sinegubow, auf Telegram. Zudem habe man die Leichen von zwei Kindern gefunden. (AFP, Reuters)
 
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