Nickel in Schmuck und Gift in Honig

Nickel in Schmuck und Gift in Honig
(Oliver Berg)

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Das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hat insgesamt Hunderttausende Proben auf bedenkliche Inhalte untersucht - und ist fündig geworden.

Von Modeschmuck über Leder bis hin zu Honig und Fisch: Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) kontrolliert regelmäßig bestimmte Produktgruppen. Im vergangenen Jahr untersuchten die Kontrolleure rund 382 000 Proben – und mussten 12 Prozent beanstanden. Schlechte Nachrichten haben sie unter anderem für Allergiker.

MODESCHMUCK: Viele Menschen reagieren allergisch, wenn sie mit Gegenständen in Kontakt kommen, die Nickel abgeben. Dazu gehört auch Modeschmuck. Gut jeder sechste Stecker enthält nach BVL-Angaben zu viel Nickel. Damit ist der Anteil in den vergangenen Jahren gestiegen. In den USA musste auch Fitnesstechnik-Spezialist Fitbit 2014 ein Armband für Sportler vom Markt nehmen, weil einige Nutzer Hautprobleme davon bekamen. Höchstwahrscheinlich seien Kunden mit Nickel-Allergie betroffen, erklärte der Firmenchef damals.

LEDER: Ob Handschuhe, Rucksäcke, Schuhe oder Armbanduhren – Lederprodukte können bei unmittelbarem Hautkontakt Allergien auslösen. Das ist dann der Fall, wenn sogenanntes sechswertiges Chrom (Chrom VI) enthalten ist, das über bestimmte Gerbverfahren hineingelangt. 2014 überschritten bei den Messungen 16 Prozent der Produkte die Nachweisgrenze. Besonders betroffen waren Handschuhe und Fingerlinge, gefolgt von Rucksäcken und Taschen.

HONIG: Das Bienenprodukt kann Pflanzengifte – sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PA) – enthalten. In 46,4 Prozent der Proben fanden die Kontrolleure einen Gehalt zwischen 1 und 20 Mikrogramm pro Kilo, in fast 10 Prozent sogar mehr. „Europäischer Honig ist gering belastet“, heisst es. Anders könne das bei Übersee-Honig sein. Auch das Magazin „Ökotest“ hatte den Stoff vor einem Jahr in Importhonig festgestellt.

GEFLÜGELFLEISCH: Antibiotika wirken immer häufiger nicht, weil Bakterien dagegen resistent werden. Ein Grund ist übermäßiger Einsatz in der Tierhaltung. Bei Tests von 125 Proben von Hähnchen und 84 von Pute wurden entsprechende Rückstände festgestellt. Die gute Nachricht: Der nachweisbare Antibiotikagehalt lag in der Regel deutlich unter den zulässigen Höchstmengen.

FISCH: Ein weiteres Problem sind Antibiotika in Fischen aus Unterwasserfarmen außerhalb der EU. Die meisten Fische aus Aquakulturen stammen aus Asien. Dort ist der Antibiotikaeinsatz nicht so streng reglementiert wie in der EU. Von 158 Proben aus Aquakulturen aus Drittländern wurden demnach aber nur sechs beanstandet.

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