Neues Finanzprodukt in Sicht

Neues Finanzprodukt in Sicht
(Christian Muller)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Luxemburgs Fondsindustrie bekommt mit hoher Wahrscheinlichkeit bald ein neues Finanzinstrument an die Hand, das nicht von der Finanzaufsicht CSSF geprüft werden muss.

Erklärungen dazu gab am Mittwoch Jacques Elvinger, Partner bei Elvinger Hoss Prussen, bei einer Konferenz der Fondsindustrie in London – ausgerichtet vom Luxemburger Fondsverband ALFI. Ein entsprechendes Gesetz ist derzeit auf dem Instanzenweg. Die Industrie erwartet sich, dass der Prozess noch vor den Sommerferien abgeschlossen ist.

Worum geht es? Vor kurzem hat eine neue Direktive der EU die Fondsindustrie verändert. Die sogenannte AIFM-Direktive reguliert den Markt für alternative Investmentfonds (z.B. Risikokapitalfonds, Hedgefonds…) die bislang nicht unter die UCITS-Direktive gefallen sind. Es handelt sich hier um Fonds die sich an professionelle Investoren richten, nicht aber an sogenannte Schalterkunden.

Der grosse Unterschied zwischen beiden Direktiven ist, dass unter der UCITS-Direktive die Fonds selbst reguliert werden, unter AIFMD allerdings die Fondsmanager. Das hinderte bislang die Luxemburger Behörden nicht daran auch die Fonds zu überprüfen.

Nur der Manager wird geprüft

Elvinger weisst aber darauf hin, dass die Direktive nicht vorsieht, dass der Fonds geprüft wird – dass es zum Beispiel die Zustimmung der Behörden braucht um den Fonds auf den Markt zu bringen. Dies nutzt das neue Gesetz jetzt aus. Ein RAIF soll also zukünftig ein Alternativer Investmentfonds sein, dessen Manager geprüft wird, allerdings nicht der Fonds selbst. Die Luxemburger Regierung habe dem zugestimmt, so Elvinger. Die CSSF habe erst nach längeren Diskussionen zugestimmt.

Vor allem die Zeitersparnis bei der Einführung neuer Fonds könnte interessant für die Fondsindustrie sein. Daneben profitiert der RAIF wie alle Fonds die unter die AIFMD fallen von einem Europäischen Passport, der es erlaubt in allen EU-Mitgliedsstaaten aktiv zu werden, wenn eine Aufsichtsbehörde dem Manager ihr grünes Licht gegeben hat.

Was die Implementierung angeht sagt Elvinger: „We are on track.“ Solche Gesetze bräuchten in Luxemburg in der Regel sechs Monate bis zur Umsetzung. Der Entwurf wurde von der Regierung im Dezember auf den Instanzenweg gebracht und der Staatsrat hat bereits sein Gutachten vorgelegt.