Donnerstag27. November 2025

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Die Konjunktur brummt

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Die Daten zur heimischen Wirtschaft könnten fast besser nicht sein: Die Wirtschaft wächst, die Produktivität ist hoch, die Arbeitslosigkeit geht zurück.

Die Daten zur heimischen Wirtschaft könnten fast besser nicht sein: Die Wirtschaft wächst, die Produktivität ist hoch, die Arbeitslosigkeit geht zurück, das Vertrauen der Verbraucher ist so hoch wie schon seit Langem nicht mehr. Auch die Unternehmen investieren wieder verstärkt und sogar die Staatskasse konnte die Einnahmeausfälle durch den Wegfall der MwSt.-Einnahmen aus dem E-Handel und der rezenten Steuerreform verkraften.

„Wir befinden uns in der expansiven Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs“, meinte Serge Allegrezza. Doch kein Wachstum hält ewig an. „Die Bäume wachsen nicht in den Himmel.“

„Wir beobachten gerade den längsten Aufschwung in Europa seit Langem“, meinte Bastien Larue, Ökonom bei der Statistikbehörde Statec. Die Befürchtungen, die zu Beginn des Jahres noch die Wirtschaftsexperten vom Schlafen abhielten, sind nicht eingetroffen.

Die Wahlen in Europa haben nicht dazu geführt, dass die Eurozone zerbrach. „Die Zeichen in der Eurozone stehen weiterhin auf Wachstum“, so Larue. Dieses Wachstum konnte Ferdy Adam mit Zahlen belegen. Das führende Börsenbarometer Europas würde in diesem Jahr rund 18 Prozent zulegen, im Jahr 2018 erwartet der Ökonom ein Börsenwachstum von rund acht Prozent.

In Richtung Wachstumspeak

„Wir bewegen uns auf eine Hochphase zu“, so Adam. „Wir sehen den Peak auf uns zukommen.“ Doch ganz so weit ist es noch nicht, die großherzogliche Wirtschaft wird laut „Note de conjoncture“ in naher Zukunft weiter wachsen, mit 3,5 Prozent in diesem Jahr und 4,5 Prozent im kommenden.

Diese Zahlen sind jedoch nicht endgültig. „Es hat sich herausgestellt, dass das Wachstum der Jahre 2015 und 2016 nicht so hoch war wie anfangs gedacht“, so Larue. Anfangs war man noch von vier Prozent für die beiden Jahre ausgegangen. „Neue Daten haben uns dazu bewogen, das Wachstum nach unten zu revidieren.“ Nun geht Statec davon aus, dass das Wachstum rund drei Prozent betrug.

„Dies ändert jedoch nichts an der allgemeinen konjukturellen Diagnose“, so Statec, und schreibt von einem anhaltenden, relativ dynamischen Aufschwung, der jedoch an seine Grenzen stößt. Ein Merkmal der konjunkturellen Hochphase ist ein Anziehen der Löhne. „Eine gute Konjunktur ist eine, die das Lohnniveau in die Höhe zieht“, meinte Allegrezza.

Vollbeschäftigung lässt auf sich warten

Doch ehe es dazu kommt, muss Vollbeschäftigung herrschen. Statec sieht auf der europäischen Ebene keine Anzeichen dazu, auch dass die Löhne steigen werden ist noch nicht vorhersehbar. „Dazu ist die Arbeitslosigkeit dann doch noch zu hoch“, so Larue.

Dies ist in Luxemburg ähnlich. „Die Beschäftigung nimmt mit Raten von drei Prozent pro Jahr zu, die Arbeitslosigkeit nimmt ab“, erklärte Larue. „Wir brauchen weiterhin ein so hohes Wachstum am Arbeitsmarkt, damit die Arbeitslosigkeit weiter zurückgeht“, meinte Adam.

Doch auch ohne konjukturell bedingte steigende Löhne konnten die Statistiker eine steigende Inflation beobachten. Die Energiepreise, die im Jahr 2016 noch nachließen, haben für einen großen Teil der Inflation dieses Jahres gesorgt. Aber auch die Auszahlung der Index-Tranche verstärkte diesen Trend.

Einen kurzzeitigen Einfluss auf das allgemeine Preisniveau hatten auch die Preissenkungen bei der Kinderbetreuung. Alles in allem erwartet Statec eine Inflationsrate in diesem Jahr von rund 1,7 Prozent, für das Jahr 2018 soll sie dann 1,4 Prozent betragen. Gegen Ende 2018 sei die nächste Index-Tranche fällig, meinte Adam.

Die allgemein günstige Wirtschaftslage spiegelt sich auch im Staatshaushalt wider. Die Steuer- und Sozialeinnahmen flossen stärker als erwartet, „dies trotz des Wegfalls der MwSt. aus dem elektronischen Handel und der Steuerreform“, so Statec. Die Effekte der Index-Tranche und zusätzliche Einnahmen aus Steuerrückständen hätten die Ausfälle ausgeglichen.

Der Staat soll in diesem Jahr rund sechs Prozent mehr einnehmen, im kommenden Jahr sollen es vier Prozent sein. Da die Ausgaben jedoch auch steigen, erwartet Statec einen öffentlichen Saldo, der sich in der gleichen Höhe wie im Jahr 2016 bewegt.

Jemp
6. Dezember 2017 - 18.43

und die Löhne und Pensionen steigen nicht, und die Geldsäcke werden immer reicher...

Peter Meier
6. Dezember 2017 - 6.38

...der Verkehr nimmt zu, die Staus vermehren sich und werden länger...