Coe bezeichnet WM-Vergabe als fehlerhaft

Coe bezeichnet WM-Vergabe als fehlerhaft
(AFP/Greg Baker)

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Der leichtathletik-Weltverband IAAf und sein Präsident Sebastian Coe kommen aus den Negativ-Schlagzeilemn nicht mehr raus. Nun geht es um die WM-Vergabe an Eugene.

IAAF-Präsident Sebastian Coe hat einem Medienbericht zufolge die umstrittene Vergabe der Leichtathletik-WM 2021 an Eugene als fehlerhaft bezeichnet, eigene Verantwortung aber zurückgewiesen. Zudem sei die Vergabe an die US-Stadt Teil der Ermittlungen der französischen Polizei.

Das berichtet die englische Tageszeitung The Times. „Wenn ich Sebastian Coe richtig verstanden habe, hat er gesagt: Ich stimme zu, dass der Prozess nicht korrekt war“, erklärte Björn Eriksson, damaliger Chef der ausgebooteten Bewerbung Göteborgs, nach einem Telefongespräch mit Coe: „Er hat aber auch gesagt, dass er in den Vergabeprozess nicht involviert war – im Gegensatz zu anderen.“

Sechsstelliges Honorar

Mitte April war Eugene völlig überraschend und ohne Bewerbungsverfahren die WM 2021 zugesprochen worden, obwohl auch Göteborg Interesse gezeigt hatte. Die Stadt im US-Bundesstaat Oregon liegt nur unweit des Nike-Hauptsitzes in Beaverton und ist Gründungsort des Unternehmens. Der zweimalige 1.500-m-Olympiasieger Coe, damals IAAF-Vizepräsident, ist seit Jahren Marken-Botschafter des Unternehmens und soll dafür jährlich ein sechsstelliges Honorar bekommen.

Aus einer am Dienstag von der BBC veröffentlichten E-Mail geht hervor, dass Coe mit Vertretern des Sportartikelherstellers Nike die Bewerbung Eugenes diskutiert und seinen Vorgänger Lamine Diack versucht haben soll, von einer schnellen Entscheidung für die US-Stadt zu überzeugen.

Laut Eriksson soll Coe zudem erklärt haben, dass die umstrittene Vergabe auch von den französischen Ermittlungsbehörden untersucht wird. Gegen Coes Vorgänger Lamine Diack und weitere Beschuldigte ist in Frankreich ein Ermittlungsverfahren wegen Korruption und Geldwäsche eröffnet worden.

Diack soll unter anderem über eine Million Euro Schmiergeld kassiert haben, um positive Dopingproben russischer Athleten zu vertuschen.