Chaos im Kosovo

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Das Kosovo-Parlament sorgt weiter für Politchaos. Wie in der Vorwoche verfehlte die Volksvertretung nach der Parlamentswahl im Juni am Donnerstag in Pristina wieder das Quorum, weil die Abgeordneten der stärksten Fraktion die Sitzung boykottierten. Der als „Kriegsflügel“ bekannten Parteienkoalition aus früheren albanischen Rebellenführern ist es bisher nicht gelungen, die erforderliche Mehrheit von 61 der 120 Abgeordneten zur Regierungsbildung zusammenzubringen.

Aber auch die zerstrittene Opposition hat keine Mehrheit, sodass eine Abstimmung über die Tagesordnung 60 zu 60 unentschieden ausgegangen war. Der „Kriegsflügel“ versuche jetzt, einzelne Abgeordnete durch Versprechungen privater Vorteile zum Wechsel ins Lager der designierten Regierungsfraktion zu überreden, berichteten die heimischen Medien.

Lösung aus Serbien?

Jenseits dieses Wirrwarrs könnte Serbien in naher Zukunft einen Schritt zur endgültigen Lösung dieses jahrzehntelangen europäischen Konflikts machen. Die EU verlangt von seinem Beitrittskandidaten Serbien, gut nachbarschaftliche Beziehungen zum fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovo aufzubauen. Bisher will Serbien seine seit neun Jahren selbstständige und von über 110 Staaten anerkannte frühere Provinz wieder zurückhaben.

Noch vor Jahresende werde er einen Vorschlag für einen Ausweg aus der Dauerkrise machen, kündigte Serbiens Präsident Aleksandar Vucic am Donnerstag in Belgrad an. Schon zuvor hatte er verlangt, seine Landsleute müssten bisher Undenkbares in Erwägung ziehen, weil sonst die Zukunft Serbiens verbaut werde.

Kevin Müller
11. August 2017 - 3.05

Hahaha, die Serben verkaufen "ihre Identität".