29 Iranerinnen nach Kopftuch-Protest festgenommen

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Junge Iranerinnen nehmen ihr Kopftuch ab und halten es wie Fahne in die Luft. Die Polizei wirft den Frauen vor, gegen die "gesellschaftliche Ordnung" verstoßen zu haben. Der Generalstaatsanwalt bezeichnet den Protest als "kindisch" und "belanglos".

Im Iran lehnen sich immer mehr Frauen gegen die strengen Kleidervorschriften auf. In der Hauptstadt Teheran nahm die Polizei 29 Frauen fest, weil sie in der Öffentlichkeit ihr Kopftuch abgenommen hatten, um gegen die Kopftuchpflicht zu protestieren, wie die Nachrichtenagenturen Fars, Ilna und Tasnim am Donnerstagabend berichteten.

Die Polizei warf den Frauen demnach vor, gegen die „gesellschaftliche Ordnung“ verstoßen zu haben. Im Iran müssen Frauen seit der Revolution 1979 in der Öffentlichkeit ein Kopftuch tragen. In den vergangenen Tagen wurden in den sozialen Netzwerken zahlreiche Fotos von Frauen verbreitet, die ihr Kopftuch auf offener Straße abgenommen und es wie eine Fahne an einem Stab in die Luft gehalten hatten.

Ein Monat in Haft

Die Frauen ahmten damit die Protestaktion einer jungen Iranerin nach, die während der landesweiten Proteste Ende Dezember an einer Hauptstraße in Teheran auf einen Verteilerkasten geklettert war und ihr Kopftuch an einem Stab durch die Luft geschwenkt hatte. Die junge Frau wurde festgenommen und nach Angaben der Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotudeh erst nach einem Monat in Gewahrsam wieder freigelassen.

Eine weitere Iranerin, die Anfang der Woche wegen einer ähnlichen Protestaktion festgenommen wurde, sitzt nach Angaben der Anwältin noch in Haft. Für ihre Freilassung müsste sie demnach eine Kaution von umgerechnet fast 90.000 Euro hinterlegen. Die hohe Summe verdeutliche die „Absicht“ der Behörden, die junge Frau weiter festzuhalten, sagte Sotudeh.

Generalstaatsanwalt findet den Protest „kindisch“

Seit einigen Jahren handhaben viele Frauen im Iran die strengen Kleidervorschriften lockerer. In Teheran und den größeren Provinzstädten tragen viele Frauen farbenfrohe Kopftücher, unter denen oft der Haaransatz herausschaut, sowie eng anliegende Hosen zu knielangen Mänteln anstatt des traditionellen langen schwarzen Tschadors, der auf dem Land noch vorherrscht.

Generalstaatsanwalt Mohammed Dschafar Montaseri hatte die Protestaktionen gegen die Kopftuchpflicht am Mittwoch als „kindisch“ und „belanglos“ bezeichnet. Grund zur Besorgnis gebe es nicht, erklärte Montaseri. Die vereinzelten Demonstrantinnen hätten „aus Unwissenheit“ gehandelt und seien möglicherweise „vom Ausland beeinflusst“.

Marie-Paule Dondelinger
3. Februar 2018 - 11.51

Wann mär am Frendeskrees iwwert spirituell Werter philosophéieren, da staune mär net schlecht, wivill de Koran mat der Bibel gemeinsam huet. De Koran soll net iwwersat gin. Ech respektéieren déi Uweisung, well duerch Iwwersetzung Gefor besteht dass inhaltlech Finessen net detailgetrei an alle Sproche d’selwescht kennen iwwersat gin. Well ech selwer net an der arabescher Scheft a Sprooch kundeg sin, muss ech daat gleewe wat méng Frenn mär soen, an daat wat si soen as glaskloer: De Koran get vir, dass Fraen a Männer a gléiche Moossen ze schätzen sin. De Koran fuerdert op kénger Séit, a kéngem Vers éng jegweileg Vermummung vun der Fra. Perséinlech empfannen ech di aktuell bedriwwe Politik, déi deene verschiddene Menschen hir verschidde Kultur an Usiichten an ee verwässert Allgemeinmuster eranzedrécke schéint gesellschaftlech kontraproduktif. Wann éng Batteriie béidséiteg gléich gepolt as, da fonktionnéiert se net! Wann ech reesen, da versichen ech, duerch Erscheinung a Gestik, déi lokal Sitten ze uechten (oft gin et scho fein Ennerscheeder vun éngem Duerf op daat anert). Daat as, ménger Meenung no, e gudden Ufank fir éischt Kontakter mat de Leit ze knëppen. Dese Respekt sollt all Kultur zoustoen, och eiser. Wann eis Kanner op effentleche Platze färte well se op eemol éng vermummte Persoun niewt sech stoen hun, da fannen ech daat inacceptabel, egal op mär hei 3 oder 3’000 Persounen hun déi eis op des Manéier hire Kult apzwänge wellen. Doheem, an der Famill, respektiv innerhalb de spirituellen Haiser, muss deen néidege Fréiraum fir jidderee gi sin séng Spiritualitéit esou ze liewe wéi daat an deene jeweilege Gemeinschaften gutgeheescht get. Am effentleche Liewen muss een déi Persoun kenne gesin déi niewt éngem steet, mat hir e Lachen austauschen, e Geste, Gemeinsamkeeten entdecken, statt op Géigesätz gestouss ze gin a sech onwuel ze fillen. Waat sollen déi iranesch Fraë vun eis denken, déi hire Schleier (an déi domat verbonne Laascht an Demütegung) ofleeën a fir des elementar Fréiheet vléicht hiert Liewen riskéieren, wann di europäesch Länner sech zounehmend verschleieren? All Mensch huet Recht op Kultur a Glawen, mee am géigeséitege Respekt.

cf/P.Liessmann
3. Februar 2018 - 10.45

Das Dunkel das durch die Vernunft aufgehellt werden muss,sind vorrangig die Religionen,der blinde Offenbarungsglaube,das göttliche Gesetz,das keine Kritik verträgt. Aufklärung ist heute,mehr denn je,Religionskritik. Jede Religion muss sich den Ansprüchen der kritisierenden,forschenden Vernunft unterwerfen. Es ist ein grobes Missverständnis,dass die Vernunft gegenüber Glaubenswahrheiten tolerant sein muss. Die Vernunft hat nichts zu dulden,was ihren Ansprüchen nicht genügt. Wären Aufklärer und Religionskritiker wie Nietzsche,Freud,Feuerbach usw. von der Besorgnis getragen gewesen,nur ja keine religiösen Gefühle zu verletzen,gäbe es keine Aufklärung,keine Menschenrechte(!),keine Evolutionstheorie,keine Moderne.

Demokratie gëtt et net
3. Februar 2018 - 10.07

Hierzulande sind es etwa 60, die den Menschen vorschreiben, wie sie zu leben haben, ohne sie gefragt zu haben...

Jacques Zeyen
3. Februar 2018 - 8.48

Soviel zur berühmten"Religionsfreiheit". Auf die Gefahr hin,dass man sich wiederholt: Beschneidung,Infibulation,Verstümmelung,Schächtung von Tieren und eben auch Vermummungszwang für Frauen sind KEINE Freiheiten sondern Schändung. Bravo für die mutigen Frauen im Reich Allahs.... "Tantum Religio potuit suadere malorum" - Lukrez

René Charles
2. Februar 2018 - 19.19

Wien um Net sicht man -Iran Kopftuch Verhaftungen - fënt eraus dass déi Fraen sech dergengt wieren virgeschriwen ze kréien dass se mussen ee Kappduch undoen. Si hun, eegene Wieder no, de Koran no enger entspriechender Obligatio'un durchsicht a keng font. Kapduch huet mat Relio'un also näischt ze din, eng Iwerzégung déi och islamesch Theologen an den Uni'en délen an soen dat och däitlech. All Medien, déi doriwer berichten schreiwen de Grond vun de Fraen hiren Protester däitlech an hir Reportagen. Firwat solle mir dann zécken dat selwecht ze maachen?

Chrigeline55
2. Februar 2018 - 13.07

Mir sollten des courageiert Fraen ennerstetzen amplaz hei Wischiwaschigesetzer ze verbreeden , dei ganz kloer dei Fraen, (voileiert oder nett),dei an eis Laenner komm sin,nach an hierem mettelalterlechen extrem patriarchaleschen System halen . Ech well net wessen, wat hier Meedercher mussen aushalen,dei scho souwisou teschend zwou Kulture setzen wann se hei grouss gin.Deen Drock muss schlemm sin. Wann ech de Kommentaer vun deem Staatsanwalt am Iran liesen,da gett et mer schlecht.

René W.
2. Februar 2018 - 13.00

Schlimm, wenn einige Idioten dir vorschreiben, wie du zu leben hast.