Taucher ziehen Leichen aus der „Sewol“

Taucher ziehen Leichen aus der „Sewol“
(AFP)

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Tauchern in Südkorea ist es erstmals gelungen, an die Opfer der gesunkenen Fähre "Sewol" heranzukommen. Doch die Chancen Überlebende zu finden, sind gering.

Eine halbe Woche nach dem Fährunglück vor der südkoreanischen Küste haben Rettungstaucher erstmals Leichen aus dem Innern des gesunkenen Schiffs geborgen. Insgesamt seien 17 Tote aus dem Wrack gezogen worden, teilte die Küstenwache am Sonntag mit. Damit stieg die Zahl der geborgenen Todesopfer auf 50. Noch vermisst wurden 252 Menschen, die meisten von ihnen Schüler. Sie waren mit ihren Lehrern unterwegs auf einem Ausflug zu einer Ferieninsel gewesen. Für die Vermissten besteht nach Auskunft der Einsatzleitung kaum noch Hoffnung. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass sie in dem Wrack ertrunken sind.

Es war das erste Mal, dass die Taucher in den Passagierbereich der gekenterten Fähre vordringen konnten. Zuvor hatten sie wegen der starken Strömung und schlechter Sicht in dem trüben Wasser nur die Frachträume erreicht. Sie schlugen am Samstag kurz vor Mitternacht Ortszeit ein Fenster des Wracks ein und zogen die ersten drei Leichen aus einem Kabinendeck. Die Taucher konnten mehrere Taue fixieren, die ihnen bei der Orientierung im Schiffsinneren halfen. Die Bergung dürfte dadurch nun schneller vorankommen, sagte ein Vertreter der Küstenwache auf einer Pressekonferenz im Rettungszentrum der Hafenstadt Jindo. Erst wenn die Leichen geborgen seien, werde versucht, die Fähre mit Kränen zu heben.

Die „Sewol“ war am Mittwoch mit 476 Menschen an Bord – darunter 339 Schüler und Lehrer – in Seenot geraten und gesunken. 174 Menschen wurden gerettet. Am Samstag kam nach Marineangaben zudem ein Matrose ums Leben, der sich auf einem Suchboot befand.