Erster Impfstoff bald zugelassen

Erster Impfstoff bald zugelassen
(Stephen Morrison)

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Erstmals steht ein Impfstoff gegen die tödliche Tropenkrankheit Malaria kurz vor der Zulassung.

Die tödliche Krankheit beginnt unscheinbar. Ein Stich einer infizierten Mücke reicht aus, um sich mit Malaria anzustecken. Erst nach Tagen merken die Betroffenen, dass etwas nicht stimmt. Für viele ist es dann schon zu spät. Jedes Jahr sterben nach Schätzungen knapp 600 000 Menschen an Malaria. Weltweit lebt etwa jeder zweite Mensch in einem Malaria-Risikogebiet, doch die weitaus meisten Todesfälle entfallen auf Afrika: Dort stirbt nach Angaben der WHO jede Minute ein Kind an der Infektionskrankheit.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) veröffentlichte am Freitag in London eine positive Bewertung des Mittels Mosquirix. Trotz begrenzter Wirksamkeit überwiegen demnach die Vorteile des Impfstoffs die Risiken. Eine mehrjährige Studie an Säuglingen und Kleinkindern in Afrika ergab, dass Mosquirix in einem Zeitraum von bis zu vier Jahren einen Impfschutz von 26 bis 36 Prozent bietet.

Das Beste seit 100 Jahren

Peter Kremsner vom Universitätsklinikum Tübingen, der an der Studie in Afrika beteiligt war, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Wirksamkeit des Impfstoffs sei zwar nicht befriedigend, aber das Beste, was es nach 100 Jahren Forschung bislang gebe. Andrew Witty, Chef des Herstellers GlaxoSmithKline, sprach in einer Mitteilung von einem „sehr bedeutenden Beitrag“ im Kampf gegen Malaria, der zwar nicht die endgültige Antwort auf Malaria sei aber helfe, die Krankheit unter Kontrolle zu halten.

Die WHO will bis spätestens Ende 2015 eine Einschätzung liefern, wie Mosquirix in Impfprogramme aufgenommen werden könnte. Ob das Mittel zugelassen wird, entscheiden aber die betroffenen Staaten selbst. Angewandt werden soll Mosquirix nur außerhalb der Europäischen Union. Weltweit lebt etwa jeder zweite Mensch in einem Malaria-Risikogebiet.

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