Sorge vor Racheakten

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Frankreich setzt einen Doppelschlag gegen islamische Extremisten in Afrika. Die Gotteskrieger in Mali sind fürs Erste zurückgedrängt worden. In Frankreich fürchtet man unterdessen Racheaktionen.

Frankreich hat aus Sorge vor Racheakten wegen der Luftangriffe gegen malische Islamisten die Terrorabwehr im eigenen Land verstärkt. Präsident François Hollande wies Regierungschef Jean-Marc Ayrault an, Regierungsgebäude und den öffentlichen Nahverkehr noch besser zu schützen. Malische Islamisten drohten Vergeltungsanschläge gegen französische Bürger in Afrika an. In Somalia scheiterte die Befreiung einer französischen Geisel blutig.

Frankreichs Präsident François Hollande musste das Scheitern der Befreiung eines Geheimagenten aus den Händen von somalischen Milizen eingestehen. Bei dem Einsatz am Horn von Afrika seien zwei französische Soldaten sowie die Geisel ums Leben gekommen, ließ Hollande am Samstagabend mitteilen. Frankreich hatte die Aktion unmittelbar nach Beginn seines Kampfeinsatzes im 5.000 Kilometer westlich gelegenen Mali eingeleitet. Es besteht die Sorge, dass die in mehreren afrikanischen Ländern verschleppten Landsleute Vergeltungsaktionen von Islamisten zum Opfer fallen.

Nach monatelangem Zögern ging Frankreichs Militär in der früheren Kolonie Mali gegen die Gotteskrieger vor. Ausschlaggebend war das Vorrücken der Rebellen in Richtung der Hauptstadt im Süden des Landes. „Wenn niemand eingegriffen hätte, wäre Bamako innerhalb von zwei oder drei Tagen gefallen“, sagte Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian dem Sender i-Tele. In Mali starb ein Hubschrauberpilot bei den Gefechten mit den mutmaßlich von Al-Kaida-Kämpfern angeführten Aufständischen.

Briten bieten Transportflugzeuge an

Die Kämpfe gingen unvermindert weiter. Nach malischen Angaben starben allein am Sonntag elf Regierungssoldaten. Die USA und Großbritannien sicherten Frankreich Unterstützung im Kampf gegen die Islamisten zu. Die britische Regierung kündigte an, Flugzeuge zur Verfügung zu stellen, um Truppen und Ausrüstung nach Mali zu transportieren. Britische Soldaten würden sich jedoch nicht an dem Kampfeinsatz selbst beteiligen, teilte ein Sprecher mit.

Wie die „Washington Post“ am Samstag berichtete, hat auch die US-Regierung Paris militärische Unterstützung bei dem Einsatz angeboten. So könnten US-Drohnen in Mali zum Einsatz kommen, hieß es unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Regierungsvertreter.