Schwächer als erwartet

Schwächer als erwartet
(ken James)

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Die US-Wirtschaft hat einen schwachen Start ins Jahr hingelegt und bietet der Notenbank Fed nur wenig mehr Spielraum für eine Zinserhöhung.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs von Januar bis März aufs Jahr hochgerechnet lediglich um 0,8 Prozent, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Es ist das schwächste Wachstum seit einem Jahr.

Händler sehen die Chancen für eine Anhebung des Leitzinses im Juni nach den neuen BIP-Zahlen nun geringer: Die Wahrscheinlichkeit wird auf nur noch 24 Prozent taxiert. „Alles in allem setzen die Daten die Fed im Juni wohl nicht unter akuten Handlungsdruck“, sagte Helaba-Ökonom Ralf Umlauf.

Was passiert im Juni?

Die Finanzmärkte blicken derzeit besonders genau auf Konjunkturdaten, da die Fed intern eine Zinserhöhung im Juni durchgesprochen hat. Sie hält den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld seit Dezember in der Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent. Die Zentralbank will vor einer Erhöhung jedoch sicher sein, dass sich der Wirtschaftsaufschwung gefestigt hat. Der Konsum, der rund 70 Prozent der Wirtschaftskraft ausmacht, erwies sich erneut als tragende Säule des Wachstums. Er legte wie bereits in der ersten Schätzung erwartet um 1,9 Prozent zum Vorquartal zu.

Die Kauflaune der Amerikaner hat sich zudem im Mai insgesamt spürbar verbessert. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen stieg auf 94,7 Zähler von 89,0 Punkten im April, wie eine Umfrage der Universität von Michigan nach endgültigen Berechnungen ergab. Die Anfang des Jahres angesichts von Finanzmarktturbulenzen und abflauender Weltwirtschaft aufgekommene Furcht vor einer Rezession scheint verflogen. Für das zweite Quartal sagen Modellrechnungen des Fed-Ablegers in Atlanta eine Beschleunigung des Wachstums auf 2,9 Prozent voraus.