Neues vom Wolf

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(Tageblatt-Archiv)

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Vergangene Woche gab es mal wieder Neues vom Wolf: in der Lorraine sowie in Rheinland-Pfalz. Am Dienstag griff der belgische "Le Soir" eine Meldung aus den Niederlanden auf, wo es ebenfalls eine Sichtung gab.

Die Voraussetzungen sind jeweils unterschiedlich: In den französischen Départements Meurthe-et-Moselle und Vogesen gilt der Wolf wieder als heimisch; in Teilen Deutschlands ebenfalls, aber nicht unbedingt in Rheinland-Pfalz; in Belgien wie auch in Luxemburg kommt der Wolf (noch) nicht vor, während der Sichtungsort in den Niederlanden nahe Hengelo und Enschede „gegenüber“ von Nordhorn (deutsches Bundesland Niedersachsen) liegt. In dieser Gegend soll eine Wölfin erwiesenermaßen ihr Revier haben.

Der Wolf in den Niederlanden wurde fotografiert, als er sein Geschäft verrichtete. Das Foto ist unscharf, wohl sei es aber ein Wolf, so ein Experte gegenüber dem niederländischen TV-Sender NOS. Die Analyse der Fäkalien wird definitiv Aufschluss geben.

Le Soir geht dann auf die Situation in Belgien ein (Link). Der „niederländische“ Wolf wurde ca. 300 km von der belgischen Grenze entfernt gesichtet. Wie in Luxemburg gehen die Experten auch in Belgien davon aus, dass die Neu-Ansiedlung des Wolfs nur noch eine Frage der Zeit sein wird. Man könne damit rechnen, dass die in Frankreich ansässigen Wölfe gelegentliche „Ausflüge“ nach Belgien machten, so die Zeitung. Eine unbestätigte Sichtung habe es gegeben, so Le Soir: 2011 in Gedinne (Provinz Namur, also auch nicht weit von Luxemburg entfernt).

Lorraine: „Mörderischer Sommer“

Was die letzten wölfischen Neuigkeiten aus der Lorraine angeht, so schreibt Le Républicain lorrain am 8. September (Link) von einem „mörderischen Sommer“. Im Département Vogesen habe es von Januar bis Ende August 69 Wolfattacken auf Schafe gegeben, 202 Tiere seien getötet worden. Das seien bereits vier Attacken mehr als im ganzen Jahr 2015 und 60 Tiere mehr als 2015. In der Meurthe-et-Moselle lauten die Zahlen 33 Attacken und 116 getötete Schafe. Laut Le Républicain lorrain seien diese aber alle als „wahrscheinlich durch einen Wolf“ klassifiziert, nicht gesichert.

Abschussgenehmigungen habe es aber noch in keiner der zwei Regionen gegeben; erlaubt seien Verteidigungs- und Warnschüsse. In der Meuse sei es dagegen sehr viel ruhiger geworden, so die Zeitung weiter, und in der an Luxemburg grenzenden Moselle datiere die letzte mögliche Sichtung von Mai 2014.

Deutschland: Etwa 300 Wölfe

Spiegel online seinerseits schrieb am 6. September (Link), dass ein Jäger in Neustadt/Wied in Rheinland-Pfalz einen Wolf gesichtet und fotografiert habe: „Ein Experte habe bestätigt, dass es sich bei dem Tier auf dem etwas unscharfen Bild um einen Wolf handele, erklärte das Umweltministerium. Derzeit leben keine Wölfe dauerhaft in Rheinland-Pfalz. In anderen Bundesländern aber, vor allem im Osten Deutschlands, gibt es Rudel, Paare und Einzelgänger“, schreibt die Zeitung weiter. Laut Tierschützern seien in Deutschland etwa 300 Wölfe ansässig.

Anfang 2012 habe es in Rheinland-Pfalz erstmals eine Wolf-Sichtung gegeben, einen letzten Nachweis per DNA-Analyse habe es im April dieses Jahres im Westerwald gegeben.