Die Angst vor der Blauzungen-Krankheit

Die Angst vor der Blauzungen-Krankheit
(dpa/Symbolbild)

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Luxemburg gilt amtlich als frei von Rindertuberkulose. Jetzt ist möglicherweise eine ganze Herde im Saarland verseucht. 70 Tieren droht die Keulung.

Nach Auftreten der Seuche Tuberkulose (Blauzungenkrankheit) bei einem geschlachteten Rind im Saarland muss möglicherweise die gesamte Herde gekeult werden. Drei der insgesamt 79 Rinder auf einem Hof im Saarpfalz-Kreis seien bereits geschlachtet, die toten Tiere sollen weiter untersucht werden, sagte eine Sprecherin des Verbraucherschutzministeriums am Dienstag in Saarbrücken. Die Kinder der betroffenen Landwirts-Familie haben sich offensichtlich nicht infiziert.

Bei Hauttests an den Rindern waren die Muttertiere und mehr als die Hälfte ihrer über sechs Wochen alten Kälber positiv gewesen. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung würden für Freitag erwartet, sagte die Ministeriumssprecherin. Sollten diese positiv ausfallen, müsse die gesamte Herde getötet werden. Drei Rinder aus der Herde stünden in anderen Betrieben im Saarland. Die Tiere seien isoliert worden und würden jetzt ebenfalls auf Tuberkulose getestet.

Bakterielle Infektion

Derzeit werden auch etwa 12 Menschen, die mit den Tieren in Kontakt gekommen sein könnten, vorsorglich untersucht. Rindertuberkulose ist eine bakterielle Infektion. Bis zum Auftreten von Symptomen – etwa Husten oder Abmagerung – können Jahre vergehen. Die Krankheit kann bei direktem Kontakt oder etwa über Milch und Käse vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Vor allem Kinder gelten als gefährdet.

Luxemburg gilt als amtlich frei von Rindertuberkulose. Auch bei Menschen ist die Zahl der Tuberkulose-Fälle seit dem Zweiten Weltkrieg stark zurückgegangen. Im Februar wurde ein Fall aus Bartringen gemeldet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums werden in Luxemburg jedes Jahr bis zu 30 Erkrankungen registriert. Die Übertragung unter Menschen ist gefürchtet, da diese Erreger oft besonders resistent gegen Antibiotika sind. Ansonsten gilt die Krankheit als gut behandelbar.