Björns Blog: Anpfiff!

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(dpa)

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Als Stipendiat des Tageblatt aus Luxemburg möchte ich euch an meinen Erlebnissen in der ESPRIT arena teilhaben lassen.

Hallo liebe Leserinnen und Leser, mein Name ist Björn Berens, ich bin 20 Jahre alt und komme aus der Nähe von Trier. Seit Anfang Februar bin ich offiziell Teilnehmer der Weiterbildung „Fußball Management“, die erstmals am Arena Campus in Düsseldorf angeboten wird. Ich bin also einer der ersten überhaupt, die diese innovative, staatlich anerkannte Weiterbildung in Düsseldorf absolvieren. Als Stipendiat des Tageblatts aus Luxemburg möchte ich euch an meinen Erlebnissen in der ESPRIT arena teilhaben lassen.

„Studying where the heart of sport beats“, dieser Slogan war es, der mich vor nicht einmal drei Monaten auf den Arena Campus in der ESPRIT arena in Düsseldorf aufmerksam machte. Die Entscheidung für eine Bewerbung war ohne langes Überlegen schnell gefallen. Warum? Naja, träumt nicht jeder Fußballverrückte mal davon, sein Hobby später zum Beruf zu machen? Nicht nur als leidenschaftlicher Spieler und Trainer, sondern auch als Student der Betriebswirtschaftslehre hoffte ich auf diese einmalige Weiterbildungsmöglichkeit in einem exklusiven Umfeld. Danach ging eigentlich alles ganz schnell: Zusage, Anmeldung, Hotel/Anreise buchen und schon stand das erste Präsenzwochende vor der Tür.

Startelf: ein Dozent und 10 Studenten

Die Weiterbildung ist so aufgebaut, dass man in der Regel einmal monatlich Freitag und Samstag zwei Tage in der ESPRIT arena verbringt. Jeden Monat präsentiert ein anderer Dozent ein neues Modul, diesmal stand Sportökonomie auf dem Programm. Der Dozent des Campus hierfür ist Thomas Fricke, seines Zeichens Mitglied im Organisationskomitee der Fußball-WM 2006 in Deutschland. Ich glaube, mehr Praxiserfahrung geht nicht. Es waren also nicht nur geballtes Fachwissen, sondern auch einige witzige Anekdoten vorprogrammiert.

Wenn man als Fußballfan sonst Gedränge und lautes Grölen in solchen Räumlichkeiten gewöhnt ist, ist es schon ein verdammt komisches Gefühl, alleine durch ein riesiges Stadion zu gehen, so wie ich es am Freitagmorgen erlebte. Oben in einer der Stadionlogen angekommen, traf ich auf meine zehn Kommilitonen. Zusammen mit dem Dozent bildet man quasi die Startelf einer Fußballmannschaft, so der Hintergedanke. Die Startelf zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit und unterschiedliche Herkunft aus: einige sind Studenten, andere schon Jahre im Beruf, einer hatte sogar schon mal einen Profivertrag im Ausland. Erste Kontakte zu knüpfen vielleicht, denn es stand letztendlich direkt ein Thema im Raum: Das Runde muss ins Eckige.

Vorlesung im Stadion

Im Anschluss wurden wir von Martin Ammermann, Geschäftsführer von Düsseldorf Congress Sport & Event GmbH, quasi unser „Gastgeber“ offiziell begrüßt. Mir persönlich ist davon leider nicht mehr viel im Gedächtnis, zu fasziniert war ich zu diesem Zeitpunkt noch von dem Ausblick auf den Rasen und die leeren Ränge der ESPRIT arena. Eigentlich tritt dort im Sommer Robbie Williams auf und Fortuna Düsseldorf trägt seine Heimspiele aus, und nun sitzen wir hier und hören eine Vorlesung – auch im Nachhinein noch ein echt verrückter Gedanke. Der Vormittag vergeht wie im Flug, jeder hat etwas beizutragen, viele Diskussionen werden entfacht, und es ist auch aus wirtschaftlicher Sicht einfach leicht, sich über die schönste Nebensache der Welt zu unterhalten.

Nach dem Mittagessen vor Ort und kurzer Entspannung auf der Tribüne informierte uns Annette Röttgen, Leiterin der ESPRIT arena, über Hintergründe des Standorts und ihre tägliche Arbeit. Nachdem uns noch einmal Thomas Fricke die Sportökonomie näherbrachte, folgte noch ein letztes Bonbon am ersten Tag. Am sogenannten Kaminabend werden bekannte Personen aus Wirtschaft, Politik und Sport eingeladen, um uns ihre Erfahrungen weiterzugeben.

Wir wurden, nach kurzem Zwischenstopp am Bierstand, zur Kabine von Fortuna Düsseldorf in den Innenräumen des Stadions geleitet. Hier kommen die wenigsten hin, und wir waren wohl die ersten, die dort auch noch Wissen und Erfahrungen aus der Fußballbranche vermittelt bekamen, für mich ein absolutes Highlight!

Optimierungsmöglichkeiten der ökonomischen Eigenschaften der Fußball-Bundesliga

Am Samstag wurden dann zunehmend auf unsere erste Projektarbeit, die in jedem Modul zu verfassen ist, hingearbeitet. Neben Vertiefung der Inhalte vom Vortag stand auch wissenschaftliches Arbeiten auf dem Programm. Schlussendlich wurde der Tag mit großzügiger Pünktlichkeit beendet, schließlich wollten alle am Abend Borussia Dortmund gegen den Aufsteiger aus Leipzig verfolgen.

Wie ihr seht, ist so ein Präsenzwochende ein Mix aus Theorie und einzigartigen Praxiserfahrungen. Als Junge vom Dorf habe ich mich noch nicht ganz an das Großstadtleben gewöhnt, aber ich freue mich jetzt schon wieder die Tasche zu packen und im März zwei weitere Tage in der ESPRIT arena zu verbringen. Bis dahin muss ich mich in meiner ersten Projektarbeit mit Optimierungsmöglichkeiten der ökonomischen Eigenschaften der Fußball-Bundesliga auseinandersetzen. Sowas gehört halt auch zum Studieren dazu. Aber was soll‘s, die Wahrheit liegt ja bekanntlich auf dem Platz. Das Warmmachen ist also vorüber, das Spiel hat gerade erst begonnen. Oder wie Sepp Herberger einst sagte: „Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten.“

Bis bald!

Euer Björn Berens