„Pecherten“ sind unzufrieden

„Pecherten“ sind unzufrieden
(Pierre Matge)

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Die Angriffe gegen Gemeindeagenten mehren sich. Die Arbeit werde schwieriger und gefährlicher. Daher fordert die GNAM mehr Sicherheit für die Agenten.

Die Gewerkschaft fordert eine Kompetenzerweiterung für die „agents municipaux“. Anfang des Monats sei eine Politesse derart durch einen tätlichen Übergriff verletzt worden, dass sie ihren Dienst nicht mehr antreten könne, schreibt die GNAM („Groupe national des agents municipaux“).

Täglich komme es zu verbalen Angriffen, doch beobachtet die Gewerkschaft auch, dass die Bürger zunehmend handgreiflich werden. Die GNAM schlägt vor, Zweier-Teams einzusetzen, wie das in Hesperingen bereits der Fall sei. Zum einen würde diese Maßnahme für die Kommunalagenten zu mehr Sicherheit führen. Zum anderen liege der Vorteil darin, dass bei einem Angriff immer ein Zeuge dabei wäre, betonte Jean-Marie Michels, der Präsident der FGFC, der Gewerkschaft des Gemeindepersonals.

Je nach Lage…

In bestimmten sensiblen Gegenden rund um das Bahnhofsviertel werden solche Teams bereits eingesetzt. Für die erste Schöffin der Stadt Luxemburg Sam Tanson müsse das situationsabhängig entschieden werden. In Wohnvierteln sei dies nicht so sinnvoll, denn wäre man immer in Zweier-Teams im Dienst, würde sich die Anzahl des Personals verdoppeln.

Seit 2008 seien zudem keine freien Posten mehr besetzt worden, bemängelt die GNAM. Aktuell seien 69 Stellen besetzt und 18 noch frei. Tanson stellte klar, dass an der Organisation gearbeitet werde. Zuerst müsse aber untersucht werden, wie diese freien Posten zu besetzen seien. Ein anderer Punkt wären Weiterbildungsmaßnahmen. Zurzeit werden in Hesperingen bereits Fortbildungskurse angeboten, erklärt Steve Hatto von der GNAM. Besonders wichtig sei in diesem Zusammenhang die Deeskalation. Häufig ließen sich so schon gefährliche Situationen vermeiden.

Bereits seit Jahrzehnten werde über eine Kompetenzerweiterung der Agenten gesprochen, jedoch sei noch nichts passiert. Premierminister Xavier Bettel zufolge werde an einem entsprechenden Gesetzentwurf gearbeitet. Das sagte er am Dienstag nach einer Unterredung der Regierung mit den Fraktionschefs.