Chef der Piraten steht unter Verdacht

Chef der Piraten steht unter Verdacht
(Tageblatt-Archiv)

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Der Chef der Piratenpartei Luxemburg, Sven Clement, steht nun selber im Fokus der Ermittlungen im Falle "Medicoleak". Nach einer Hausdurchsuchung beschlagnahmte die Kriminalpolizei sein Laptop, Handy und iPad.

Sven Clement hatte den Datenklau bei „Médico-sportif“ vor knapp drei Monaten in Luxemburg aufgedeckt und gemeldet. Doch nun steht er selber im Fokus der Ermittlungen.

Sven Clement, Chef der Piratenpartei Luxemburg steht im Fokus der Ermittler.

Reaktion
déi gréng zufolge müsse Sinn und Zweck der Klage hinterfragt werden. Die Klage diene der Ablenkung von der eigenen Verantwortung (der Regierung) und vom Versagen beim Aufbau eines modernen und zuverlässigen Sicherheitssystems für öffentliche Datenbanken, so die Partei am Dienstag. Sollte sich im Rahmen der Ermittlungen bestätigen, dass kein Missbrauch der Daten stattgefunden habe, sollte die Regierung die Klage zurückziehen.

Am vergangen Mittwoch klingelte die Kriminalpolizei Luxemburg um 6.30 Uhr an seiner Haustüre. „Ich war sehr überrascht“, so Sven Clement gegenüber Tageblatt.lu. Was folgte war eine Hausdurchsuchung. „Die Beamten beschlagnahmten Laptop, Handy und iPad“, so der Piratenchef weiter. „Danach nahmen sie mich mit zum Polizeirevier und fragten mich aus.“ Sven Clement findet diese Vorgehensweise „überspitzt“.

„Beunruhigend“

„Beunruhigend ist, dass drei Monate nach den Vorfällen die Ressourcen vorhanden sind, Strafverfahren einzuleiten, die Medico-Datenbank allerdings aufgrund der Uneinsichtigkeit von Sportminister Schneider weiterhin nicht sicherer geschützt ist“, so Jerry Weyer, Vize-Präsident der Piraten, in einer Pressemitteilung am Dienstag.

Vor knapp drei Monaten waren etwa 49.000 Datensätze der „Médico-sportif“-Datenbank durch Passwort-Missbrauch offengelegt. Es handelte sich dabei um persönliche Informationen, die nicht an die Öffentlichkeit hätten gelangen dürfen. Die Piratenpartei hatte damals die unprofessionellen und unseriösen Sicherheitsstandards beim Speichern solcher Daten kritisiert.

Noch diese Woche will Clement gemeinsam mit seinem Anwalt offiziell Stellung zu der Angelegenheit nehmen.