Bisher wurden 60 öffentliche Aufladestationen in Luxemburg aufgestellt. Mehrere Banken haben solche Stationen installiert und auch in den Parkhäusern einiger Supermarktketten können Besitzer eines Elektrofahrzeugs ihr Auto aufladen.
E-Autos:
Im Augenblick gibt es laut François Bausch etwa 600 Elektroautos in Luxemburg. Dazu kämen aber noch die sogenannten „plug-in-Fahrzeige“, dessen Anzahl noch nicht genau bekannt ist.
Ausländer:
Können ausländische Besitzer eines E-Autos die Luxemburger Stationen benutzen? „Ja“, so beide Minister am Montag. Technisch setzt man auf ein einheitliches System. Und was die Bezahlung betrifft, so setzen beide Minister auf ein „Prepaid-Kartensystem“. Touristen, die Luxemburg durchqueren und hierzulande Strom tanken wollen könnten dies dann tun, nachdem sie eine spezielle Karte bei einem der Luxemburger Stationenbetreiber erworben haben.
Die Regierung ist der Meinung, dass der elektrischen Mobilität die Zukunft gehört. Jetzt sei es aber so, dass es im Augenblick zu viele verschiedene Systeme gibt, erklärte am Montag Wirtschaftsminister Etienne Schneider. Das soll sich ändern. Eine Uniformisierung der Technik wird angestrebt. In diesem Zusammenhang sind 800 neue Aufladestationen geplant. An jeder dieser „Strom-Zapfsäulen“ können zwei Autos gleichzeitig aufgeladen werden. Sie werden über das ganze Land verstreut.
Mit Strom kommt man weiter
Der technologische Fortschritt mache eine immer größere Reichweite bei den E-Fahrzeugen möglich, so Schneider. Der Anschaffungspreis solcher Wagen sei zwar noch etwas höher, als bei den klassischen Treibstoff-Wagen, aber er sinke. Die E-Autos könnten von allen Personen ohne Bedenken benutzt werden, die durchschnittlich pro Tag eine Fahrdistanz von 60 Kilometer zurücklegen, rechnete Etienne Schneider vor. Die Kosten pro 100 Kilometer lägen bei einem E-Auto bei nur 2 Euro. Bei einem Wagen mit Dieselmotor betrügen sie 6 und bei einem Benziner sogar 10 Euro.
Insgesamt sollen fünf Betreiber bis 2020 die 800 Stationen installieren, betreiben und warten. Sie werden auch für die Verrechnung des gezapften Stroms verantwortlich sein. 400 Stationen sollen auf den „Park&Ride“ mit mindestens 35 Parkplätzen entstehen, 400 in den Gemeinden. Jede Gemeinde soll mindestens eine Station erhalten. Sie sollen vor allem an strategischen Orten, wo viel Verkehr oder viele Arbeitsplätze sind aufgestellt werden, so der Minister weiter. In den Gemeinden dürfen die Stecker nie weiter als 300 Meter von einem zentralen Punkt (Geschäftszentrum, Schule usw.) geschaffen werden. Bei der Verteilung der „Strom-Zapfsäulen“ auf die Gemeinden wurde ein Verteilerschlüssel ausgearbeitet, der u.a. auf der Bevölkerungszahl, den Arbeitsplätzen und der wirtschaftlichen Bedeutung des Ortes fußt. Luxemburg zum Beispiel soll laut Verteilungsschlüssel 102 Stationen erhalten, Düdelingen und Hesperingen 10 und Diekirch 4. Die 60 bestehenden Ladestationen könnten des Weiteren ungebaut werden, so Infrastrukturminister François Bausch am Montag.
Eine Million Euro pro Jahr
Die meisten der Aufladestationen (Etwa 700) werden von Creos betrieben. Die Kosten sollen sich auf ungefähr eine Million jährlich belaufen. Sie werden in den Strompreis einfließen. Die Mehrkosten für einen Haushalt von vier Personen soll aber lediglich bei durchschnittlich 29 Cent im Monat (3,5 Euro im Jahr) liegen, betonten die Minister. Die Einführung von Akzisen auf den von E-Fahrzeugen genutzten Strom sei nicht vorgesehen, beruhigte der Wirtschaftsminister.
Die Luxemburger Aufladestationen sollen auch von ausländischen Kunden genutzt werden. Deshalb würden sie mit einem Stecker ausgerüstet, der schon in Deutschland Standart ist und bald in der ganzen EU die Norm darstellen soll, so Schneider. Allgemein kann man sein Elektro-Auto auf drei verschiedene Arten aufladen: „Langsam“, „Beschleunigt“ oder
„Schnell“. In Luxemburg wird es aber nur zwei Moden geben: „Langsam“ und „Beschleunigt“. „Schnell“ würde mehr kosten und soll den privaten Anbietern vorbehalten sein, so Etienne Schneider. Auf den „Park&Ride“ sind vor allem langsame Ladestationen geplant, die schnellere Version wird an öffentlichen Plätzen installiert.
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