In der Escher „Maison du peuple“ gibt es seit Kurzem wieder ein Gewerkschafts- Café: Das Streik! ist jedoch mehr als nur ein gemütlicher Ort für das Feierabendbier.
Nicht nur die Versammlungen selbst, die Diskussionen danach sind ebenso wichtig, erklärte André Roeltgen, Präsident des OGBL und Sekretär der „Coopérative Maison du peuple“, die das Café betreibt. Dieser Ort, um sich in Ruhe bei einem Getränk zusammenzusetzen und sich über politisch-gesellschaftliche Themen zu unterhalten, habe die letzten Jahre in Esch gefehlt. Die Räumlichkeiten neben den Versammlungsräumen waren bis Ende 2014 von einem Restaurant angemietet. Auch in der Umgebung habe es keinen geeigneten Treffpunkt gegeben, um die Gespräche fortzusetzen.
Als der Mietvertrag des Restaurants auslief, kam die Idee auf, dort wieder ein Café zu errichten, wie es auch schon eines in der Vergangenheit gegeben hat. Ende 2015 wurde konkret mit der Planung des Konzeptes begonnen: Das Streik! ist ein Bistro für Gewerkschaftler, aber nicht nur. Es ist auch eine Plattform für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und Filmvorführungen. Momentan laufen konkrete Gespräche mit der Kulturfabrik und dem Kasemattentheater für zukünftige Kooperationen.
Am Anfang begrenzte Öffnungszeiten
Andere Vereinigungen, die nicht gegen die Richtlinien des OGBL sind, werden ebenfalls die Möglichkeit bekommen, sich dort zu versammeln. Der Name für das Café wurde zufällig gefunden. Zuerst bestand der Gedanke, es nach einem der großen Gewerkschaftler zu benennen, bis der Einfall „Streik!“ kam. Der Name sei eingängig und funktioniere in mehreren Sprachen, so Roeltgen. Er steht auch im Zusammenhang mit dem Dokumentarfilm Streik! von Andy Bausch zu „100 Joer fräi Gewerkschaften zu Lëtzebuerg (1916-2016)“.
Die Verantwortlichen wollen vorsichtig an das Unterfangen „eigenes Café“ herangehen. Deswegen sind die Öffnungszeiten am Anfang begrenzt und an den Wochenenden bleibt das Café geschlossen. Personaltechnisch wird ebenfalls klein angefangen. Neben dem Wirt Serge List gibt es noch eine weitere Angestellte.
Gewerkschaftsheime
Gewerkschaftsheime entstanden in den 1920er Jahren aus einer Not heraus. Zu der Zeit war es fast unmöglich geworden, Räumlichkeiten zu finden, in denen sich frei versammelt werden konnte. In Düdelingen entstand mit der Bildung einer Genossenschaft das erste Gewerkschaftsheim, das 1923 in Betrieb genommen wurde. In Esch kam die Idee dazu im Jahr 1927 auf. In der „Maison du peuple“ wurde die Zentrale des Verbandes, neben der Lokal- und Bezirksgruppe Esch, untergebracht. Anfangs war angedacht, im gleichen Haus eine gewerkschaftseigene Druckerei unterzubringen.
Da zur selben Zeit jedoch die Druckerei Schroell mit dem Escher Tageblatt in der rue
du Canal zum Verkauf stand, wurde das Konzept, eine Druckerei in der „Maison du peuple“ zu installieren, verworfen. Damit blieben das Gewerkschaftsheim und die Druckerei räumlich voneinander getrennt.
Streik!
Am Freitagabend findet ab 18.00 Uhr die offizielle
Eröffnung statt.
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag, 16.00 bis 23.00 Uhr
Weitere Infos:
Tel.: 26 53 09 36
www.facebook.com/CafeStreik
In naher Zukunft wird es einen Online-Auftritt mit Veranstaltungskalender geben.
Wo?
62, boulevard J. F. Kennedy,
L-4170 Esch/Alzette
De Maart









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