Dossier landet beim Schlichter

Dossier landet beim Schlichter
(Tageblatt-Archiv/Robert Spirinelli)

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LUXEMBURG – Gewerkschaften und Direktion von Cargolux haben sich nicht verständigen können. OGBL und LCGB wenden sich nun an den Schlichter.

Bei den Verhandlungen um einen neuen Kollektivvertrag für die Cargolux-Beschäftigten gibt es keine Einigung zwischen Direktion und Gewerkschaften. OGBL und LCGB teilten am Freitag mit, dass nun ein Schlichtungsverfahren eingeleitet wird. Mit dem Gang vor den Schlichter können die betroffenen Parteien weiter miteinander verhandeln. Die Gewerkschaften haben sich zu diesem Schritt entschlossen, um die soziale Harmonie und Stabilität im neuen Kollektivvertrag für die Cargolux-Beschäftigten sicherzustellen, heißt es

Am 8. Mai fand eine Mitarbeiter-Versammlung statt, zwei weitere Treffen der Gewerkschaftsvertreter mit Generaldirektor Richard Forson folgten, jedoch ohne Erfolg.

Während des gesamten Verhandlungsprozesses reichten die Arbeitnehmer-Vertreter konstruktive Vorschläge zur Produktivitäts-Steigerung und kurz- bis längerfristigen Kostensenkung bei der Cargolux. Die Gewerkschaften zeigen sich enttäuscht, dass die Direktion sich weiterhin weigert, das am 8. Mai vorgeschlagene Basis-Konzept für einen neuen Kollektivvertrag anzunehmen, obwohl die Belegschaft in den vergangenen fünf Jahren Zugeständnisse wie Nullrunden beim Gehalt hingenommen hat.

Einsparungen bei Personalkosten als letzte Lösung

Die Firma erinnert ihrerseits an ihr Angebot, den Kollektivvertrag bis zum 31. Dezember 2014 wiedereinzusetzen. Im Gegenzug sollten die Gewerkschaften einer Reduzierung der Personalkosten in Höhe von 12,5 Millionen US-Dollar im Geschäftsjahr 2014 zustimmen. Dabei sollten Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen zum Erreichen dieses Einsparungsziels bevorzugt werden. Nur für den Fall, dass das Ziel nicht durch diese Massnahmen erreicht werden sollte, würden andere Einsparungen bei den Personalkosten vorgenommen, so die Direktion am Freitagabend. Selbst in diesem Fall wäre zunächst den Gewerkschaften Gelegenheit gegeben worden zu bestimmen, welche zusätzlichen Massnahmen ergriffen würden. Erst wenn die Gewerkschaften sich nicht hätten auf entprechende Massnahmen einigen können, hätte das Management nach eigenem Ermessen gehandelt.

Zusätzlich hatte das Management zugestimmt, bis zu einem Betrag von 6,25 Millionen Dollar alle Einsparungen, welche durch andere Einsparungen bei den Personalkosten erzielt werden, zurückzuerstatten, unter der Voraussetzung, dass die Gesellschaft ihre finanziellen Ziele im Geschäftsjahr 2014 erreicht, so die Cargolux-Direktion.