Erneut Steuer-CD gekauft?

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Hat Deutschland erneut eine Steuer-CD mit den Daten deutscher Bankkunden in der Schweiz gekauft? Schweizer Medien sind skeptisch.

Wie die Bild am Sonntag berichtet, soll das Bundesland Nordrhein-Westfalen vor kurzem eine CD mit den Namen deutscher Kunden bei Schweizer Banken gekauft werden. Betroffen wären mehrere tausend Personen mit zum Teil hohen Geldbeträgen auf Schweizer Konten. Die Rede ist von Vermögen bis zu fünf Millionen Euro.

Die Züricher NZZ bezweifelt den Wahrheitsgehalt der Information. Sie erinnert an das vor zwei Jahren gescheiterte Steuerabkommen zwischen Deutschland und der Schweiz. Seitdem hätten Schweizer Banken ihren deutschen Kunden geraten, ihre Verhältnisse mit dem deutschen Fiskus zu regularisieren. Heute würden praktisch keine undeklarierten Vermögen auf Schweizer Konten lagern.

Nach dem Scheitern des deutsch-Schweizer Abkommen war es zu einer Regularisierungswelle in Deutschland gekommen. Ab 1. Januar 2015 müssen deutsche Steuersünder bei verspäteter Selbstanzeige mit erhöhten Strafen rechnen.

Laut NZZ wäre es erstaunlich, wenn deutsche Behörden jetzt noch Steuer-CDs kaufen würden. Sollte der Bericht von Bild am Sonntag jedoch zutreffen, könnte das als letzte Drohkulisse der nordrhein-westfälischen Behörden verstanden werden, um noch die letzten Nachzügler zur Selbstanzeige zu bewegen.