Nur alte Schuhe in Paris

Nur alte Schuhe in Paris
(Laurent Cipriani)

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Vor dem UN-Klimagipfel haben Klimaschützer weltweit für mehr Anstrengungen zur Begrenzung der Erderwärmung demonstriert - nur in Paris blieben die Straßen vorerst leer.

Offiziell erlaubt war eine Aktion auf dem Platz der Republik im Zentrum von Paris. Die Bürgerbewegung Avaaz stellte dort Tausende alte Schuhe auf. Sie sollten Hunderttausende Demonstranten symbolisieren, die wegen des Kundgebungsverbots nicht kommen konnten.

Ansonsten blieben die Straßen in der französischen Hauptstadt wegen des Ausnahmezustandes weitgehend leer. Öffentliche Kundgebungen sind verboten.

Ungeachtet des Demonstrationsverbots haben dennoch mehrere Tausend Menschen vor dem UN-Klimagipfel in Paris Menschenketten gebildet. Sie reichten einander am Sonntag in mehreren Straßen der Innenstadt auf dem Gehsteig die Hände, um gemeinsam für eine Begrenzung der Erderwärmung zu demonstrieren. Einige Demonstranten hielten blaue Pappschilder hoch, um auf die Gefahr eines ansteigenden Meeresspiegel hinzuweisen. Die Polizei griff kaum ein.

In Frankreich herrscht seit der islamistischen Terrorserie, der am 13. November 130 Menschen zum Opfer gefallen waren, der Ausnahmezustand. Öffentliche Kundgebungen sind verboten. Da viele Polizisten benötigt werden, um die Sicherheit der Gipfelteilnehmer zu gewährleisten, dürfen Fußballfans bis zum 14. Dezember nicht zu Auswärtsspielen reisen. Denn die Polizei sieht sich außerstande, sowohl den Gipfel als auch die Spiele abzusichern.

Frankreichs Präsident François Hollande empfing UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Da sich für den ersten Tag des Gipfels 147 Staats- und Regierungschefs angekündigt haben, werden diese ihre Reden aus Zeitgründen gleichzeitig in zwei verschiedenen Sälen halten müssen. Die Gipfelteilnehmer wollen einen neuen Weltklimavertrag vereinbaren, der ab 2020 gelten soll.