Partners in Law

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Die Niederlande und Luxemburg sind nicht nur so etwas wie Nachbarn mit belgischem Puffer dazwischen. Beide Länder sind auch Meister darin, internationalen Unternehmen dabei zu helfen, kaum oder keine Steuern zu zahlen. Und beide bringen es fertig, trotzdem auf keiner (einflussreichen) Liste mit Steueroasen zu erscheinen. Alles ist legal, alles ist konform mit den weltweiten Standards der OECD und in der Europäischen Union sind Steuern eh Ländersache.

Nur die EU-Kommission meckert ab und zu herum, aber hier geht es dann schon gar nicht mehr direkt um Steuern, sondern um unfairen Wettbewerb (der allerdings aufgrund absurder Steuernachlässe zustande kommt, oder eben nicht – da gehen die Meinungen auseinander). Beides sind clevere Länder mit cleveren Lenkern. So besetzten Luxemburg (mit Juncker) und die Niederlande (mit Dijsselbloem) seit 2005 durchgehend den Vorsitz in der Eurogruppe; erst seit Januar hat ein Portugiese das Amt inne (aber nur, weil sein Vorgänger Dijsselbloem kein Regierungsamt mehr ausübte).

Mit dem baldigen EU-Austritt der Briten (die Brüder im Geiste in Sachen windschiefe Finanztricks sind) wird sich die Partnerschaft zwischen den Ländern mit den fast gleichen Nationalflaggen noch vertiefen. Die Staatsvisite kommt demnach zum richtigen Zeitpunkt. Denn nun gilt es wohl, (zusammen mit den Iren) die Jagdgründe zu verteidigen, die man sich selbst unter Lobbyisten-Hilfe aufgebaut hat.