Electro vom Feinsten in den Rotondes

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Electro vom Feinsten – das gab es am Freitagabend in den Rotondes auf die Ohren. Der elektronische Abend wurde im Zuge des Sommerprogramms „Congés annulés“ veranstaltet. Die Musikfans bekamen eine bunte Mischung von Beats aus Deutschland, Belgien und Luxemburg zu hören.

Einen Aperitif gab Fred Baus (DJ-Name „In Circles“) mit einem kurzen DJ-Set im Außenhof aus. Dann ging es jedoch in die Hallen selbst. Dort legte der Brüsseler Andri Søren (DJ-Name „Sonøren“) ein 40 Minuten langes Ambient-Stück auf.

Atonale Drones und industrielle Beats

Søren versetze die Hörer mit atonalen Drones und schweren, fast industriellen Beats in Trance. Die Musik war anfangs eher besinnlich, narrativ.

Das Timing der Acts in den Rotondes war präzise. Crop Circuit starteten pünktlich um 22.05 Uhr ihr Impro-Set. Crop Circuit ist ein Kollektiv um den Luxemburger Kristian James Horsburgh aka James Jinx, auf dessen Plattform TinT („Trust in Talent”) 36 Musiker zusammenkommen, um Tanzmusik zu produzieren.

Funk, Dance und eine Akustikklampfe

Es spielen: Mitglieder, die ins Konzept passen – oder die gerade Zeit haben. Am Freitag machten vier Musiker des Kollektivs mit. Die Musik schwankte zwischen Funk und Dance und wurde mit Einlagen einer Akustikgitarre gewürzt. Das Besondere dieser Formel ist, dass Crop Circuit keine vorgefertigten Stücke liefert, sondern improvisiert und in Echtzeit Loops und organische Instrumente vermischt.

Als Headliner präsentiert Christian Löffler sein zweites Album „Mare”. Löffler stellte unter Beweis, dass er nach einer zweimonatigen Europa-Tour mit der Luxemburger Sängerin Mohna auch alleine auf der Bühne überzeugen kann.

Melancholischer House aus der Ostsee-Laube

Löfflers Musik ist ein melancholischer House, den er der Einsamkeit einer schlichten Laube an der Ostsee mixt. Live zog er Hits aus seinem Album „Mare“ in die Länge und präsentierte dem Publikum eine nüchterne Mischung aus Pop, Techno und einem Schuss dezenter Abstraktion.

Der Sound war tief und Löffler vermiet extreme Höhen und verlieh der Musik so eine dichte, emotionale Leichtigkeit, die das Luxemburger Publikum in den Rotondes für zwei Stunden alles vergessen lies. Tanzen. Tanzen. Tanzen.

Christian Clement