Rettungsreform in Luxemburg: Die Arbeiten gehen weiter

Rettungsreform in Luxemburg: Die Arbeiten gehen weiter

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nach der Annahme der Reform der Rettungsdienste im Parlament nimmt Innenminister Dan Kersch (LSAP) gemeinsam mit den Verantwortlichen der Feuerwehr und der „Protection civile“ am Montag die nächsten Etappen bei der Umsetzung der Reform vor.

Der Minister betonte noch einmal, dass es sich bei der Reform um eine „Jahrhundertreform“ handele. Sie sei aber notwendig gewesen, um die Qualität der Feuerbekämpfung und der Notfallversorgung zu verbessern. Die Reform sei von langer Hand vorbereitet worden. Alle betroffenen Akteure seien eingebunden worden. Im Vorfeld habe man z.B. vier regionale Versammlungen abgehalten, die von mehr als 1.000 Personen besucht wurden, erklärte Dan Kersch. Zudem hätten 50 Treffen mit den Schöffenräten und 40 Zusammenkünfte mit Mitarbeitern der betroffenen Ministerien stattgefunden. Es wurde betont, dass das Ehrenamt weiterhin die Basis der Rettungsdienste bilden soll. Die hauptberuflichen Helfer sollen vor allem bei Engpässen aushelfen. Dazu bedürfe es aber einer Personalaufstockung. So soll die Zahl der professionellen Sanitäter von aktuell weniger als 40 auf 150 steigen.

Verwaltungsrat

Am 1. Juli soll das CGDIS („Corps grand-ducal d’incendie et de secours“) seine Arbeit aufnehmen. Einige Punkte der Reform – wie das Einsatzleitsystem – seien bereits implementiert werden, sagt Kersch. Beim Notarztdienst (SAMU) ändere sich nichts, so der Minister. Er kündigte jedoch an, in Zukunft über eine Aufstockung auf vier oder gar fünf Einheiten nachdenken zu wollen. Die „Air Rescue“ wird nicht in das CGDIS integriert. Die Zusammenarbeit wird weiterhin via Konvention geregelt.

So sieht das neue Logo der Rettungsdienste aus

Es liege noch viel Arbeit vor den Verantwortlichen der diversen Dienste, wurde am Montag betont. So müsse noch das „Réglement d’ordre intérieur“, der „Plan d’organisation des secours“ und die „Charte d’audit interne“ ausgearbeitet werden und Fragen betreffend die Vergütung der freiwilligen Helfer, der Ausbildung, der Einstellung usw. gelöst werden.

Anfang April wird der Verwaltungsrat des CGDIS Thema im Regierungsrat sein. Er setzt sich aus acht staatlichen Vertretern und acht Gemeindevertretern zusammen. Der erste Präsident des „Corps“ wird Alain Becker, der Direktor der „Services de secours“ beim Innenministerium, werden. Die Führung soll alle drei Jahre wechseln. 2021 soll ein Vertreter des Syvicol den Vorsitz des CGDIS übernehmen. Das Budget des CGDIS für dieses Jahr wird auf 99,2 Millionen Euro beziffert. 40 Millionen davon stammen aus der Mehrwertsteuer. Der Staat und die Gemeinden steuern jeweils 21 Millionen bei. Der Rest kommt aus „diversen Einnahmen“ wie Spenden.

Keine Langeweile

Besonders die „Administration des services de secours“ hat noch viel Arbeit vor sich, erklärte anschließend Paul Schroeder, der Leiter der Behörde. Sei es die Ausbildung, die Reorganisation des Fuhrparks, die Einführung der neuen Befehlskette, der Aufbau eines neuen Informatiksystems, die Personalverwaltung – langweilig werde es nicht. Im CGDIS werden 550 Personen angestellt sein. Dazu kommt aber noch die Verwaltung und Betreuung von mehr als 5.000 freiwilligen Mitarbeitern. Die Jugendfeuerwehren zählen hierzulande im Augenblick etwa 1.100 Mitglieder.

Im Sinne der größtmöglichen Transparenz werden zwischen dem 25. April und dem 16. Mai insgesamt sechs regionale Informationsversammlungen organisiert. Sie finden in Steinfort, Bürmeringen, Diekirch, Esch/Alzette, Junglinster und Wintger statt. Dort erhalten die politischen Verantwortlichen der Gemeinden sowie alle Mitglieder der Rettungsdienste wichtige Informationen über die Umsetzung der Reform. Sie können dann auch ihre Bemerkungen zu den Änderungen abgeben und Fragen stellen, so Kersch, der  gesprächsbereit bleiben will.

Die Umsetzung der Reform wird dann auch von der Einführung eines neuen Logos begleitet. Es soll das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern und zeigen, dass das Rettungswesen hierzulande gestärkt in die Zukunft geht. Das neue Logo wurde in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Akteuren vor Ort ausgearbeitet, hieß es am Montag.

 

Rosch
26. März 2018 - 16.52

@Guy L. Schreiben Sie bitte nur üb er Sachen von denen Sie etwas verstehen ! Dann wirken Sie glaubwürdiger !

Scholnier
26. März 2018 - 16.29

Da mir aus meinem näheren Umfeld das Rettungswesen bekannt ist, bezweifele ich ob diese Reform richtig ist. Für die altgedienten Feuerwehrleute ein Schlag ins Gesicht , werden doch die neugeschaffenen Pöstchen mit Neuzugängen besetzt und nähren sich an den Früchten der in den letzten Jahrzehnten geleisteten Arbeit, Aufbauarbeit der Freiwilligen.Wie schon von Guy L. bemerkt ist eine vergleichsweise Reform in Deutschland bereits fehlgeschlagen .Das Resultat keine fläschendeckende Versorgung der Bevölkerung mehr durch Feuerwehren, fehlende Freiwillige in den Ortsvereinen.

Guy L.
26. März 2018 - 14.16

Am Ende wird man feststellen dass dies ein grosser Fehler war und nicht umsetzbar ist! In Deutschland wurde dies ja schon ausprobiert und man hat damit glänzlich fehlgeschlagen.