Noch viel Platz in Luxemburg

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Die demografische Entwicklung stellt eine große Herausforderung für Luxemburg dar. Eine gute Planung ist notwendig, wenn man in Zukunft Probleme im Zusammenhang mit der Bevölkerungsdichte in den Gemeinden und den damit verbundenen öffentlichen Dienstleistungen verhindern will. Den allgemeinen Bebauungsplänen kommt in diesem Zusammenhang eine große Bedeutung zu. Welches Bevölkerungspotenzial hat unser Land noch?

Der allgemeine Bebauungsplan (PAG) spielt eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der Gemeinden. Er definiert den Spielraum, den die Kommunen sich geben, um sich auf die demografische Entwicklung vorzubereiten. Der Plan soll u.a. eine Antwort auf die Fragen geben, wo was gebaut werden darf, wo Gewerbeflächen entstehen sollen, an welchem Ort öffentliche Einrichtungen vorgesehen sind usw.

Nur 27 sind gesetzeskonform

Der erste PAG wurde 1937 erstellt. Der allgemeine Bebauungsplan ist dann auch ein wichtiger Teil des Gesetzes von 2004 über die kommunale Entwicklung. Die letzte Anpassung des PAG erfolgte 2011. Seitdem wird u.a. zwischen bestehenden und neuen Vierteln unterschieden. Nun haben aber etliche Gemeinden ihren PAG noch nicht in Einklang mit dem Gesetz gebracht. Vor zurzeit 102 Gemeinden sind nur 27 konform mit dem Gesetz von 2004.

Es handelt sich laut Innenminister Dan Kersch (LSAP) um die Gemeinden Berdorf, Bauschleiden, Consdorf, Contern, Diekirch, Dippach, Esch/Sauer, Grosbous, Käerjeng, Obersauerstauseegemeinde, Luxemburg, Mamer, Mersch, Niederanven, Nommern, Redingen/Attert, Reisdorf, Remich, Roeser, Schifflingen, Steinfort, Useldingen, Ernztal, Waldbillig, Walferdingen, Wiltz und Winseler. Da es sich bei Wiltz und Esch/Sauer um Fusionsgemeinden handele, umfasst der PAG nicht das ganze Territorium der neuen Kommune, erinnert Kersch.

Zwölf Gemeinden (Bech, Böwingen/Attert, Bous, Erpeldingen/Sauer, Fischbach, Junglinster, Kayl, Manternach, Park Hosingen, Petingen, Rambruch und Tüntingen) hätten den neuen PAG im Gemeinderat angenommen, er werde aber noch nicht angewendet.

Klares Konzept notwendig

Das Potenzial der oben genannten Gemeinden sei enorm, betont Dan Kersch in seiner Antwort auf eine parlamentarische Frage. Durch die Anpassung des allgemeinen Bebauungsplans würde Wohnungsraum für insgesamt 160.000 Personen geschaffen. Das seien drei Viertel der im Augenblick dort lebenden Leute.

Die Landesplaner sind sich auf jeden Fall einig: Ohne ein klares Konzept ist die harmonische Entwicklung Luxemburgs in Gefahr, u.a. durch die Zersiedelung der Landschaft, Verkehrsprobleme, den Flächenverbrauch, die Organisation des urbanen und ländlichen Raumes … Es müsse eine Antwort auf mehrere wichtige Fragen gefunden werden wie: „Wo soll das demografisches Wachstum stattfinden?“, „Wo sollen wie viele Arbeitsplätze geschaffen werden?“, „Welche Einrichtungen sind notwendig?“ oder „Welche Mobilität braucht das Großherzogtum?“.

Die Zeit der freistehenden Einfamilienhäuser mit einem üppigen Garten geht laut Experten ihrem Ende entgegen, nicht zuletzt wegen des Platzmangels und der immer noch horrenden Wohnungsbaupreise. Das neue Motto heißt Verdichtung: In letzter Zeit wird so auf dem Wohnungsbaumarkt eine allgemeine Tendenz beobachtet, in die Höhe zu bauen oder Reihenhäuser zu errichten, um den Flächenverbrauch einzudämmen und der zunehmenden Zersiedelung einen Riegel vorzuschieben.

In diesem Zusammenhang sollen laut Landesplanungsgesetz vor allem die urbanen Zentren (Luxemburg, Esch/Alzette und „Nordstad“), sowie die zwölf sogenannten „Centres de développement et d’attraction“ (Clerf, Wiltz, Vianden, Redingen/Attert, Mersch, Echternach, Steinfort, Junglinster, Grevenmacher, Differdingen, Düdelingen et Remich) gefördert werden. An ihnen, den PAG an die neue Rolle anzupassen.


PAG, PAP, Bautenreglement

Alle Gemeinden in Luxemburg stellen einen PAG („Plan d’aménagement général“) auf. Dieser allgemeine Bebauungsplan, ein wichtiges Instrument der städtischen oder kommunalen Entwicklung, ist in Zonen aufgeteilt. Er bestimmt die zukünftige Nutzung eines Geländes. Dazu gehört u.a. die Frage, ob dort Wohnhäuser, öffentliche Gebäude, Unternehmen, Geschäfte usw. gebaut werden dürfen.
Darüber hinaus kann er die Größe dieser Bauwerke festlegen und grenzt die Grünzonen von den bebauten Bereichen
ab.

Der PAP („plan d’aménagement particulier“) ist dem PAG untergeordnet. Er erläutert die Ausführungsbestimmungen des PAG in den verschiedenen Zonen. Auch die Dimensionen der Gebäude werden hier einzeln festgelegt. Wenn ein Baugelände in einer bestehenden PAP-Zone liegt, kann mit einer einfachen Baugenehmigung darauf gebaut werden. Befindet es sich jedoch in einem neuen Viertel, das noch nicht erschlossen wurde, dann muss zuerst ein PAP ausgearbeitet werden. Das Areal muss erschlossen, d.h. an das Kanalisations-, Wasser, Stromnetz usw. angeschlossen werden, ehe eine Baugenehmigung ausgegeben wird. Erst danach kann darauf gebaut werden.

Dann gibt es noch das sogenannte „règlement sur les bâtisses, les voies publiques et les sites“, auch Bautenreglement genannt. Hier wird die zulässige Bebauung geregelt, was z.B. die Nutzungen, die Abstände, die Erschließung, die Traufhöhen, das Erscheinungsbild , die Hygiene, Nachhaltigkeit, Stabilität usw. der geplanten Bauwerke betrifft. Außerdem enthält das Dokument grundlegende Regeln zum Brandschutz und zu erlaubten Materialien.

DINGO
11. Dezember 2017 - 15.15

Dat ass een bellegen Trouscht, dass et och aaner Länner am Ausland get, wou daat net den Fall ass, dovunnner schwätzt der net. Mir mussen net all Topechkeet nomachen, fir eisem Luxus ze frönen an zukünfteg Generatiounen ze hypothékéieren

Laird Glenmore
11. Dezember 2017 - 14.47

@Pompier Sam wir sind ja auch ein Bauernstaat und kein Industrieland und das was wir hatten wurde an ausländische Firmen verscherbelt ( Acelor, Banken und anderes ) also wo sollen ihrer Meinung nach soviele Menschen nachher arbeiten, bei den restlichen Banken die vielleicht auch noch abwandern ? Der Clou wäre natürlich sie würden im teueren Luxemburg wohnen und dann im benachbarten Ausland arbeiten gehen wo sie weniger verdienen also das genaue Gegenteil von dem was vorher war. Ganz Clever.

Tom
11. Dezember 2017 - 14.22

Wirklich bizarre, so "dumm "kann doch keiner in der Stadt sein

Max
11. Dezember 2017 - 14.19

@Digitales Zeitalter Frau Wiseler hätte in der Stadt Luxemburg nicht gewählt werden dürfen. Wer hat diese Dame gewählt? Mit diesem Programm? Interessant wären Nachforschungen, doch wer tut sich dies an, ....Ist sowieso zu spät..

Digitales Zeitalter
11. Dezember 2017 - 14.00

?

In Planung
11. Dezember 2017 - 12.41

@René Charles Blühende Landschaften? Vorsicht, dort gibt es einige Wölfe im Schafspelz, abwarten was passiert wenn deren Plan aufgeht...

Pompier Sam
11. Dezember 2017 - 12.30

Och wann dat den Nimby Kommentatoren hei net gefällt, Fakt as dass Letzeburg realtif denn besiedelt as, am Verglach mam Ausland.

Norbert Muhlenbach
11. Dezember 2017 - 12.30

In ein paar Jahren wird der qm bei 30.000 Euro liegen, vielleicht haelt dann der Zuzug nach Luxemburg auf? Die Mieten werden bei 5.000 Euro per qm liegen, so werden wir langsam aber sicher die Spitze der Pyramide erreichenund vielleicht auch unseren Frieden?

Digitales Zeitalter
11. Dezember 2017 - 12.28

Dann warten Sie mal ab, dort stehen auch schon "einige " mit Parteikarte in den Startlöchern!

Digitales Zeitalter
11. Dezember 2017 - 12.12

Was die Stadt Luxemburg betrifft, hat Frau Wiseler auf RTL mich wirklich nicht überzeugt. Mehr bauen, mehr vermieten zu billigeren Mieten. Die "Baulöwen", Promoteure, können sich auf noch bessere Jahre freuen, die Schlacht ist somit gewonnen, für diese Herren auf jeden Fall. Zusätzliche Fixerstuben und andere soziale Einrichtungen könnten eigentlich auch neben den 3 neuen Europaschulen gebaut werden, wir wollen doch soziales Multikulti.

Fantastico
11. Dezember 2017 - 12.06

Ohne erheblichen Flächenverbrauch (im Kleinstaat Luxemburg) wird dieses demografische Wachstum nicht abgehen!

Frank Yvan
11. Dezember 2017 - 12.04

Hei gëtt nie iwwert Letzebuerger Frontalien geschwaat !!! Zouwuess , ech héieren emmer méih vun lauter Letzebuerger , déi and Ausland wunne gin , fier nët hei an den aarmut ze falen ! Jo daat gët et , mee et gi keng Offiziell Zuelen!

Serenissima, en Escher Jong
11. Dezember 2017 - 11.18

Das Problem ist nicht PAG & PAP sondern die bestehenden Infrastrukturen Wasser Strom Gas Abwasser und so lange diese nicht ausreichend vorhanden sind (die 12, Millionen Einwohner die ja geplant sind) sind wird das Bauen eben immer mehr in Verzug geraten......und die Preise steigen was ja unsere Immobilienhaie freuen wird und die korrupten Edilen (Vetternwirtschaft, Seilschaften usw..)die ja das PAP und PAG System verwalten...

Laird Glenmore
11. Dezember 2017 - 10.57

vielleicht will unsere Regierung ja aus unseren schönen Länschen so eine reichen Enklave machen wie Monaco oder Liechtenstein, so das nur noch Steuerbegünstigte Reiche Menschen hier leben und ein paar davon vielleicht auch arbeiten. Platz hätten wir nur bis zum Strand und Yachthafen ist der Weg ein wenig zu weit, dann kann man auch wieder die mal geplante F1 - Piste in Angriff nehmen, was meinen sie dazu Herr Bausch wir hätten dann die schnellsten Sonntagsfahrer hier vereint und einige Immobilien Spekulanten könnten sich eine goldene Nase verdienen. Die Idee mit 700.000 Einwohnern war schon bescheuert aber jetzt dreht man komplett am Rad, wir sollten unser schönes kleines und beschauliches Ländchen so lassen wie es ist es sind ja schon genug Dummheiten gemacht worden ( TRAM, LIFT usw. ) um mit den großen zu konkurrieren . Versucht man hier unser Ansehen in der Welt damit zu verbessern.

René Charles
11. Dezember 2017 - 10.35

Ech sin dëser Deeg vun Ernzen op Wallefer gefuer, duerch eng quasi onberéiert Landschaft, hei oder do mol e Baurenhaff, oder eng hallef Dosen Haiser. Do as nach vill Ur-Biotop, a keen brauch do extra een unzeleeen weder fir ze glänzen mat Ego oder politeschen Drang no 'uewen'.

alexM
11. Dezember 2017 - 10.12

Baut für die Menschen schöne hohe Kaninchenställe mit viel Platz im Keller wo sich Schulen, Krankenhäuser, Dienstleistungsunternehmen und Sweatshops einrichten können. Dann braucht man für die Mobilität nur Aufzüge und eine Tram die alle Kaninchenställe im Land miteinander verbindet. Keine Autos, kein Verkehr, und wenn man die Kaninchenställe ordentlich isoliert auch keine CO2-Emissionen mehr. So passen bestimmt 3,5 Millionen Steuerzahler ins Land.

de Klautchen
11. Dezember 2017 - 9.59

Mir brauchen net onbedeng zou ze betonnéieren. Am Uelzechtdall do kenn en vun Steesel (Walfer huet eis DP esou gud ewei zou betonnéiert) bis Miersch Heiser op holzen Peil bauen. Eng Art Venedeg wann de wellt:-) A mir hätten eng Attraktioun weider.

Bib
11. Dezember 2017 - 9.51

genau daat denken ech och an all, wirklech ALL Leit mat denen ech driwer geschwaat hun... kann net verstoën wei eis Politiker sech esou iwer d'Volleksmeenung ewech setzen können...

Genervt
11. Dezember 2017 - 9.29

Es fehlen eindeutig Grünflächen (Parks) in Luxembourg Stadt (Bahnhof / Bonnevoie), abgesehen von der "fantastisch" durchdachten Planung: Strasse wird aufgerissen, Strasse wird wieder verschlossen, selbe Strasse wird wieder aufgerissen, selbe Strasse wieder verschlossen, nochmaliges Aufreissen der Strasse, wieder verschliessen ..... geschätzte 5x bis dato. Jetzt scheinen sich die Arbeiten dem Ende zu neigen. Resultat: vorher waren zwei Seiten für Anwohnerparkplätze vorhanden, jetzt nur noch eine Seite und statt Parkmöglichkeit ein riesiger breiter Bürgersteig auf dem geschätzte 5 Personen nebeneinander laufen können in einer winzigen Strasse, die hauptsächlich von Anwohnern benutzt wird..... Da frage ich mich auch welcher Plan dahinter steckt!!!!

Jang
11. Dezember 2017 - 9.05

Mir können nach vill Hektaren am Land zou betonnéieren, weider esou matt Iwerbevölkerung, Stauen,ongenügend Infrastrukturen, Naturverschandelung, asw. Keng Kompetenz opp der ganzer Planung.