Nach Unwetter: Mehr als 200 Einsätze allein in Luxemburg

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Wie vom Wetterdienst angekündigt, hat am Abend des 29.April eine Sturmfront das Großherzogtum Luxemburg und die Region überzogen.

Der Central des secours d’urgence (CSU) zufolge gab es 380 wetterbedingte Anrufe zwischen 21 Uhr und Mitternacht: Mehr als 200 Einsätze hielten die Rettungskräfte in Atem, vor allem im Süden und in der Mitte des Landes kam es zu Überschwemmungen oder zu umgestürzten Bäumen.

Schlammlawine in Kopstal

Die Gemeinde Kopstal wurde von einer Schlammlawine heimgesucht, die in den Ortskern sowie die Schmitzstraße und die Merschstraße eindrang.

Keller abpumpen in Bissen

Aus Bissen meldet die Feuerwehr acht Einsätze, die mit drei Mannschaften im Ort angegangen wurden. „Meistens waren es überflutete Keller“, heißt es in einer Mitteilung. Auf der Strecke von Bissen nach Boevingen hat sich ein kleiner Erdrutsch ereignet. Außerdem war die Rue des Moulins stärker betroffen: „Dort arbeitete die Feuerwehr
stundenlang mit mehreren Pumpen und Sandsäcken, um zu verhindern dass die Keller mehrerer Häuser geflutet werden“, meldet der Chef de Corps D.Horsmans.

Feuerwehr Düdelingen: Auto bleibt auf A13 stecken …

Das Centre d’Intervention Dudelange in Düdelingen meldet heute 33 Einsätze in der Nacht: Vier Teams mit insgesamt 20 Feuerwehrleuten sind dazu ausgerückt. Meist mussten sie vollgelaufene Keller auspumpen.

Gegen 23 Uhr musste ein Autofahrer aus der Ausfahrt der A13 befreit werden: Da hatten sich derartige Wassermassen angesammelt, dass ein Autofahrer mit seinem Wagen liegen geblieben war.

… und Hagel quillt aus dem Klo

Außerdem ist es zu einem rarem Phänomen gekommen: Stellenweise wurde der Druck auf das Abwassersystem so stark, dass mitgespülte Hagelkörner aus Abflüssen und Toiletten quollen.

„Eigentlich ein Sommergewitter“

Seit dem späten Sonntagabend hatte es auch Feuerwehreinsätze in und nahe der Südeifel gegeben. Ein Polizeisprecher in Trier sagte, das Unwetter ziehe «einmal quer über die Eifel». Auf der Bundesstraße 418 seien bei Wintersdorf Bäume umgestürzt (Foto). Die Straße wurde gesperrt und sollte frühestens am Morgen wieder freigegeben werden. In Zemmer sei der Strom ausgefallen, weil ein Blitz in die Hochspannungsleitung eingeschlagen habe.

Umgestürzte Bäume, wie hier in Wintersdorf (Rheinland-Pfalz) hielten die Rettungskräfte im Einsatz. Foto: DPA

 

Insgesamt sei das Unwetter im Raum Trier aber eher ruhig verlaufen.

Im Saarland sei man «glimpflich» davongekommen, sagte ein Polizeisprecher am frühen Montagmorgen. Bis dahin sei der größte gemeldete Schaden ein umgestürzter Baum im Kreis Merzig-Wadern gewesen.

Das Unwetter war wie ein Sommergewitter hergezogen. Hagel und Starkregen seien auch das, «was im Sommer typischerweise die Gewitter ausmacht», sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

(DPA/fgg)